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    Stars
    Set Yourself On Fire

    VÖ: 15.08.2005 | Label: City Slang
    Text:
    Stars - Set Yourself On Fire

    Manchmal kann einen zarte Schönheit mit Wucht treffen – als hätte es The Postal Service, Feist oder die Broken Social Scene nie gegeben.

    „When there is nothing left to burn, you’ve got to set yourself on fire!“ grummelt einem das Intro entgegen. Was man jetzt erwartet sind Metalgitarren und wüstes Geschrei. Gibt es aber nicht. Es gibt bittersüße Streicher, akustische Gitarren, Indiepop mit Kammerorchester. Plötzlich eine zarte Männerstimme, dann eine noch zartere Frauenstimme, dann beide zusammen. Die Gänsehaut wächst, diese Klänge kuscheln sich um die Wirbelsäule, strahlen warm wie eine Fangopackung – und sind mindestens genau so klebrig. Die Stars, ganz ohne „The“, kommen aus Ontario/Kanada, rekrutieren sich irgendwo aus dem Dunstkreis der Broken Social Scene und begeistern mit dem bereits dritten Album „Set Yourself On Fire“ völlig. Beanspruchen für sich Schönheit, Variabilität, hervorragende Songs voll sehnsüchtiger Epik, perlender Detailfreude und herzergreifender Lyrik. Das ist Chamber-Pop, aber ebenso Indierock, das hat mal mehr und mal weniger mit Elektronika zu tun und sogar eine jazzige Note lässt sich ausmachen („The Big Fight“). Besonders schnell kann man sich von der ersten Single „Ageless Beauty“ umgarnen lassen. Über dem treibenden Schlagzeug und den vielschichtigen Gitarren- und Keyboardmelodien schwebt diese kostbare Stimme von Amy Millan. Das ist zu gleichen Teilen niedlich wie ernsthaft schön. Auch, wenn die ruhigen Momente überwiegen, so rockt sich ein Stück wie „What I’m Trying To Say“ munter durch die Schnittmenge Rentals/Anniversary/New Order. Plukernde Beats und quiekende Synthesizer sind hier ebenso wichtig wie Schlagzeug und Gitarre, wie Streicher und sogar Bläser. Wem das alles letztendlich zu glatt klingt, der mag spätestens beim Wendepunkt „He Lied About Death“ aufhorchen. Ein Stück, das nach drei Minuten kippt und sich dem Chaos aus wirrem Saxophon, eckigen Beats und synthetischem Zischen ergibt. Eigentlich ein perfekter Schlusspunkt. Doch die Stars strahlen noch mal richtig hell auf. „Celebration Guns“ schwebt im Raum mit Streichern und Effekten, „Soft Revolution“ hat wieder diese betörenden Violinen, schubst einen aber über eine Blumenwiese und wenn das „Calender Girl“ das Ende einläutet, dann ist das wie ein Nachhausekommen nach viel zu langer Zeit. Manchmal kann einen zarte Schönheit mit Wucht treffen.

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