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    Bosse
    Kamikazeherz

    VÖ: 22.04.2005 | Label: Capitol / EMI
    Text: Armin Linder
    6 / 12

    „Diese Welt, meine Welt, deine Welt ist nicht schön hier.“ Ein unzufriedener

    Mittzwanziger probt den Rundumschlag.

    Irgendwann hielt es Axel Bosse nicht länger aus in Berlin. Er löste seine alte Band

    Hyperchild auf, die eh keiner vermissen würde, packte seine Siebensachen und nistete

    sich eine Zeitlang im spanischen Valencia ein, um seine Zukunft zu planen. Ein

    Soloprojekt musste her, eigene Songs auch, und dann noch ein paar Typen, die die

    nötigen Instrumente beherrschen. Bald darauf wurde er in Köln und Wuppertal fündig:

    Wolfgang Stach (Guano Apes, Such A Surge, Emil Bulls) konnte er als Produzent gewinnen,

    die Herren von Heyday und den nunmehr auseinander gegangenen Uncle Ho als Mitmusiker.

    Die Songs hatte Bosse ja noch aus Valencia im Reisegepäck. Selbige fallen mal keifend

    aus, mal hochmelodisch, mal völlig zurückgenommen, beinahe soulig. Nie peinlich, aber

    mitunter einfach zu plump, um irgendwie mitzureißen. Die erste Single „Kraft“ macht

    immerhin ihrem Namen alle Ehre, die anmutigen „Niemand vermisst uns“ und „Diese Tage

    sind verloren“ hätten beim Eurovision Song Contest beste Chancen, und „Novemberregen“

    wuchert mit Reminiszenzen an die Fehlfarben und Guns N‘ Roses sowie Elke Brauweiler

    (Paula, Commercial Breakup) als Gastsängerin. Der Rest geht zwar mitnichten nach hinten

    los. Aber auch nicht besonders subtil nach vorne, weil vielen Refrains die Ideen

    abgehen. Vielleicht fehlt Bosse nach so viel Reisen auch einfach ein wenig die

    Orientierung. Für sein Debüt gilt indes: viel versprechend, wenig haltend.

    weitere Platten

    Wartesaal

    VÖ: 25.02.2011

    Taxi

    VÖ: 06.02.2009

    Guten Morgen, Spinner!

    VÖ: 28.07.2006