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    The Open
    The Silent Hours

    VÖ: 10.08.2004 | Label: Polydor/Universal
    Text: Laura Gansera
    6 / 12

    Pathetischer Emo-Britpop aus Liverpool, mit psychedelischen Klangwucherungen und aufgeschäumter Epik.

    Hübsch anfeuernd, dieser atmosphärische Soundteppich, den Keyboarder Al Dutton und Gitarrist Jon Winter in „Just Want To Live“ weben, eingehüllt in vibrierendes Gänsehaut-Midtempo. Aber dann ist das doch so vorhersehbar gewirkt wie die plakativen Texttafeln der Lyrics, in denen es von Sonnenauf- und -untergängen, verwehten Herbstblättern und Sei-du-selbst-Tralala bloß so wimmelt: „This time you will see / I’ve got to be free / I’ve got to be me“. Die liebenswert theatralische Stimme des Sängers Steven Bayley addiert sich schön zu den raffinierten Dur-Moll-Wechseln in „Daybreak“ – doch dann kommt das Arrangement derart pathetisch und simpel daher, als wollten Coldplay nach Supertramp klingen. Das Liverpooler Quintett versucht sich auf seinem Debüt im Breitwand-Format, hat jedoch bestenfalls Fernsehbilder zu bieten. Es kommt all den emotional aufwühlenden Verheißungen seiner psychedelischen Ausschweifungen selbst nicht hinterher. Der Opener „Close My Eyes“ setzt mit einem elegisch-verträumten Piano-Intro ein, um nach wenigen Takten fetzige Gitarrenriffs dagegen zu setzen. Dieses auf Arena-Pop-Effekte zugeschnittene Break-Muster wird auch in den weiteren Songs der CD ausgiebigst zelebriert – und nutzt sich entsprechend schnell ab. So passiert es bei fast jedem der 10 Tracks, dass der Finger nach etwa zwei gern gehörten Minuten auf die Skip-Taste drücken möchte. Am Ende überwiegt das „aber“.