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    Astra Kid
    Stereo

    VÖ: 25.04.2005 | Label: V2/Rough Trade
    Text: Oliver Uschmann
    7 / 12

    Müde, ratlos und ungekämmt waren sie einmal. Heute klingen Astra Kid rund, eingängig,

    vielseitig und professionell. In positivem wie im negativem Sinne.

    Während ihre Hörer sie uneingeschränkt lieben, konnten sie es der Kritik nie Recht

    machen. Womöglich war auch das ein Grund für die Band, alle Charaktermerkmale

    konsequent auszubauen und in Regionen von Ohrwurm, Sentiment und Kopfkino hineinwachsen

    zu lassen, die einer Single wie „Unsinkbar“ eigentlich Erfolg bescheren müsste. Dass

    deren Einstieg an Hoobastanks grandiosen Schmachtfetzen „The Reason“ erinnert, ist

    nicht weiter verwerflich und zeigt: Astra Kid sind im Herzen Pop und deklinieren ihn

    jetzt in Stereo durch. Als verhuschte Akustik- und vertraute Punkpop-Nummer. Als

    federleichte Penthouseballade mit Gastsängerin, griffig-gewohnten Grungerock mit süßem

    Schmelz oder an diverse „The“-Bands angelehnte Rock-Kante. Ein Gemischtwarenladen

    funktionierender Konventionen, der die einen „Berechnung!“ und die anderen „Reife

    Platte!“ schreien lassen wird. Schade ist nur, dass die Texte für Lebensweisheiten,

    Liebeskummer und Gesellschaftskritik oftmals auf viel zu abgenudelte Worte

    zurückgreifen, in denen – ein Kalauer sei erlaubt – der Charme der Direktheit schnell

    zur Scham der Direktheit verkommt. Tomte und Kettcar machen schließlich vor, wie sich

    immer noch neu, ergreifend und unelitär ausdrücken lässt, was auch hier als Erkenntnis

    mitschwingt: „Einsehen zum Schluss, dass man weitermachen muss.“

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