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Vorschau: 64 Alben, auf die wir uns 2021 noch freuen

Vorschau: 64 Alben, auf die wir uns 2021 noch freuen
Die Hälfte des Jahres ist rum und so langsam sorgt die vorsichtige Entspannung in Sachen Coronavirus auch dafür, dass der Platten-Kalender sich wieder füllt. Manche Platten sind in Zeiten von Kontaktbeschränkungen spontan entstanden, andere genau deswegen auf einen späteren Zeitpunkt verschoben worden, andere sind völlig unabhängig davon jetzt langsam mal „dran“. Wir haben die 64 wichtigsten kommenden Alben ab Mitte Juli für euch zusammengestellt – unterteilt danach, wie wahrscheinlich eine Veröffentlichung noch in diesem Jahr ist.
Aaron Solowoniuk/Shervin Lainez/Jimmy Fontaine/Pam Strohm/Joerg Steinmetz/Lissyelle Laricchia

SICHERE SACHEN

01. Space Chaser – „Give Us Life“ (VÖ: 16.07.): Irgendwo zwischen Teutonen-Vibe und Bay-Area-Traditionsbewusstsein halten Space Chaser aus Berlin seit 2011 den Thrash Metal lebendig. Dass bei dem Quintett das Stilbewusstsein nicht beim Sound aufhört, bewies die Band mit dem Ende Mai veröffentlichten Video zu „Remnants Of Technology“, dem ersten Vorboten auf ihr kommendes drittes Album: In einer Art SciFi-Kurzfilm landet die Band in einer Weltraum-Spelunke wie aus „Star Wars“. Ähnlich futuristisch ging es erst vergangene Woche mit dem Dickinson-meets-Slayer-Sound von „The Immortals“ und dem dazugehörigen Video weiter.

02. Descendents – „9th & Walnut“ (VÖ: 23.07.): Eigentlich hatten die Meldungen von 2019 entstandenen 20 Songs, vage Plänen für Studiosessions Ende des gleichen Jahres sowie die Veröffentlichung der Anti-Trump-Songs „On You“ und „Hindsight 2020“ im Oktober 2020 Hoffnungen auf eine ganz neue Platte der Descendents geweckt. Die muss nun offenbar erstmal warten: Stattdessen schieben die Hardcore-Punk-Veteranen mit „9th & Walnut“ Aufnahmen von 2002 dazwischen, die damals eingespielten Songs stammen sogar noch aus der Frühphase der Band vor dem Debüt „Milo Goes To College“ (1982). Die Tracks „Baby Doncha Know“, „Nightage“ und „Like The Way I Know“ geben schon einen Eindruck von der rohen, energetischen Natur der Tracks.

03. Lantlôs – „Wildhund“ (VÖ: 30.07.): Kollege Jan Schwarzkamp hatte Lantlôs kürzlich bereits im Zuge unseres Shoegaze-Specials erwähnt – als eine Band, die zwischen Blackgaze, Alternative, Post-Rock und Shoegaze beeindruckende Walls Of Sound errichtet. Ende Juli veröffentlicht das Projekt aus Rheda mit „Wildhund“ bereits sein fünftes Studioalbum. Die ersten Auskopplungen „Lake Fantasy“ und „Magnolia“ demonstrieren bereits, warum Fans von Bands wie Smashing Pumpkins, Hum, Motorpsycho, Alcest oder Deftones hier hinhören sollten.

04. Torres – „Thirstier“ (VÖ: 30.07.): Mit ihren Alben „Three Futures“ (2017) und „Silver Tongue“ (2020) hatte Mackenzie Scott alias Torres ihren im Alternative wurzelnden Singer/Songwriter-Sound dem (auch mal elektronischen) Indiepop angenähert. Auch ihr nächstes Album „Thirstier“ hat davon offenbar noch nicht genug – die offensiven Synthie-Akkorde von „Don’t Go Puttin Wishes In My Head“ und „Hug From A Dinosaur“ deuten jedenfalls nicht darauf hin. Weil trotzdem Gitarrenpower dahinter steckt, darf man gespannt sein.


Die Post-Hardcore-Miterfinder Quicksand haben nicht vor, nach dem Comeback wieder zu verschwinden.

05. Liars – „The Apple Drop“ (VÖ: 06.08.): Die elektronischen Art- und Experimentalrocker Liars um Mastermind Angus Andrew haben sich als langlebig erwiesen: Mehr als 20 Jahre existiert das Projekt aus Brooklyn bereits, neun Alben erschienen seitdem. Das zehnte, „The Apple Drop“, steht in den Startlöchern, die Vorabsingles „Sekwar“ und „Big Appetite“ betonen die düster-bedrohlichen Tendenzen der Band.

06. Joey Cape – „A Good Year To Forget“ (VÖ: 13.08.): Joey Cape hatte seit „Bridge“ von 2008 regelmäßig (halb-)akustische Soloalben als Ausgleich zu seinem Wirken als Sänger von Lagwagon veröffentlicht. Nun verabschiedet er mit „A Good Year To Forget“ die Corona-Pandemie beziehungsweise verhandelt all das, was diese mit sich gebracht hat – anhand der Single „It Could Be Real“ wohl in persönlich gefärbtem Teil-Akustik-Power-Pop.

07. Quicksand – „Distant Populations“ (VÖ: 13.08.): 2017 ließen NYHC-Legende Walter Schreifels und Bassist Sergio Vega, inzwischen mindestens ebenso bekannt als Bassist von Deftones, mit dem Comeback-Album ihrer 90s-Post-Hardcore-Band Quicksand reihenweise Kinnladen runterklappen. „Interiors“ war Platte des Monats in VISIONS Ausgabe 296. Auf „Distant Populations“ widmet sich das Trio der Dualität unserer gleichzeitigen Existenz in individuellen Beziehungen und als Teil einer Massengesellschaft. Und wie die bisherigen Singles „Inversion“ und „Missile Command“ gezeigt haben, tun sie das auch auf dem von Punk-Tausendsassa Will Yip produziertem neuen Album mit viel Wucht und Emotion.

08. Between The Buried And Me – „Colors II“ (VÖ. 20.08.): Eigentlich hätte der Livestream, bei dem die Prog-Metal-Größen Between The Buried And Me ihr Album „Colors“ in Gänze spielten, ein Wink mit dem Zaunpfahl sein müssen. Die darauf folgenden Aufnahmen sind abgeschlossen, der Nachfolger von „Automata II“ heißt „Colors II“ und ist ein Sequel des großen Wurfs von 2007. Mit Cowbell, Wah-Bass, Punk-Verses und Iron Maiden-Doppelleads wie in der Leadsingle „Fix The Error“ sucht die Band erneut die Antwort auf die Frage nach ihrem Platz in der Musikszene. „Insbesondere im Jahr 2020 wollten wir alles geben und der Welt zeigen, dass wir immer noch hier sind“, erklärt Frontmann Tommy Rogers. „Das ist einer der Gründe, weshalb wir das Album ‚Colors II‘ genannt haben. Wir waren an einem ähnlichen Punkt wie damals bei ‚Colors‘.“


Mackenzie Scott alias Torres ist auf Höhenflügen – auch die nächste Platte wird super.

09. Deafheaven – „Infinite Granite“ (VÖ: 20.08.): Für die einen ausdauernder Hipster-Hype, für die anderen bis heute die große Offenbarung des Blackgaze: Deafheaven dürften auch mit ihrem fünften Album „Infinite Granite“ wieder die Gemüter spalten, wenn auch aus anderen Gründen. Der erste Vorgeschmack „Great Mass Of Color“ präsentiert sich als The Smiths-artiger Alternative Rock, nur am Ende gibt es eine kurze Metal-Eruption. Zusammen mit der Ankündigung von Sänger George Clarke, stärker auf Synthies und Klargesang zu setzen, dürfte das interessant werden.

10. The Joy Formidable – „Into The Blue“ (VÖ: 20.08.): Über die Jahre haben die Waliser:innen The Joy Formidable ihren Alternative Rock kunstvoll ausgefeilt. Auch das fünfte Studioalbum des Trios verspricht wieder überlegte Gitarren-Songkunst mit Anklängen an Shoegaze und Indie – allerdings wirken die Vorabsongs „Into The Blue“, „Back To Nothing“ und „Chimes“ sogar noch einen Tick zugänglicher als zuletzt.

11. Wolves In The Throne Room – „Primordial Arcana“ (VÖ: 20.08.): Anfang 2019 hatten Wolves in The Throne Room bereits die Arbeiten an einer neuen Platte öffentlich gemacht. Vergangenen Monat folgte die Ankündigung von „Primodrial Arcana“. Die erste Single „Mountain Magick“ liefert genau jene mystisch-naturverbundene und schroff-schöne Art von Black Metal, für die Fans die Band schätzen.

12. The Bronx – „The Bronx VI“ (VÖ: 27.08.): Das sechste Studioalbum von The Bronx soll mehr als zuvor eine Gemeinschaftsarbeit geworden sein, zu der alle Bandmitglieder Songs und Ideen beigesteuert haben. Am großen Ganzen ändert sich dadurch nicht viel: Die Albumvorboten pendeln zwischen bluesigem Südstaaten-Punkrock-Dreck („White Shadow“, „Superbloom“) und lässigem Sleaze-Rock („Watering The Well“). Ein gutes Omen für „The Bronx VI“.

13. Danko Jones – „Power Trio“ (VÖ: 27.08.): Auch auf dem passend betitelten zehnten Album in 25 Jahren Bandgeschichte drückt das kanadische Power Trio Danko Jones um den gleichnamigen Frontmann das Gaspedal durch. Der punkige, bisweilen bluesige Garage-Rock-Sound von „I Want Out“, „Flaunt It“ und „Saturday“ zeigt, das „Power Trio“ wie gehabt vor allem eins tun soll: im kommenden Jahr vor Festivalbühnen ordentlich Staub aufwirbeln und in den Clubs den Schweiß von der Decke tropfen lassen. Der Tiefgang wird anderen überlassen.


Die Blackgaze-Sensation Deafheaven erfindet sich ein Stück weit neu.

14. Drangsal – „Exit Strategy“ (VÖ: 27.08.): So unbeschwert, wie sich Drangsal vom Post-Punk seines Debüts „Harieschaim“ zum poppigeren „Zores“ von 2018 bewegt hat, spricht alles dafür, dass er sich auch mit dem neuen Album „Exit Strategy“ nicht von Genregrenzen zurückhalten lässt. Wie die ersten beiden Singles „Urlaub von mir“ und „Mädchen sind die schönsten Jungs“ schon erahnen lassen, wandert er mit dem Einsatz von Eurodance-Synthies und Stadionchören auf seinen neuen Songs womöglich um ein aufregendes Stückchen weiter aus der Indie-Komfortzone heraus.

15. Manic Street Preachers – „The Ultra Vivid Lament“ (VÖ: 03.09.): Manics-Sänger James Dean Bradfield hat im August sein zweites Soloalbum „Even In Exile“ veröffentlicht, auch Bassist Nicky Wire arbeitet an einem Nachfolger zu „I Killed The Zeitgeist“ (2006) – aber die Manic Street Preachers sollen deshalb noch lange nicht ins Hintertreffen geraten. Im März 2020 diskutierten die Waliser bereits die eher ausufernde musikalische Richtung ihrer neuen Songs im Vergleich zum poppigeren Vorgänger „Resistance Is Futile“ (2018). „Orwellian“, die Leadsingle von „The Ultra Vivid Lament“, zeigte sich allerdings noch vergleichsweise schmissig und zugänglich.

16. The Picturebooks – „The Picturebooks & The Major Minor Collective“ (VÖ: 03.09.): Dass das Duo aus Gütersloh seine Spielart von Garage-Blues auch zu zweit mit treibenden Rhythmen und dementsprechend viel Dynamik versehen kann, hat es schon demonstriert, als es 2014 mit dem Album „Imaginary Horse“ das ursprüngliche Line-up heruntergeschrumpft hatte. Jetzt erweitern The Picturebooks es gleich um eine Vielzahl von Musiker:innen und nennen das „The Picturebooks & The Major Minor Collective“. Kreativer Spaß, wie etwa die Vorabsingle „Here’s To Magic“ mit Refused-Frontmann Dennis Lyxzén beweist.

17. God Damn – „Raw Coward“ (VÖ: 10.09.): Gerade mal anderthalb Jahre haben sich die britischen Noise-Punks God Damn seit der nach der Band benannten dritten Platte Zeit gelassen, da folgt mit „Raw Coward“ schon das nächste Album. Und das schließt natlos an das bisherige Schaffen an. Über einen dröhnen, verzerrten und chaotischen Sound irgendwo zwischen Grunge und Metal, wie etwa auf der Single „Yout“, keift Frontmann Thomas Edwards seine vernichtende Gesellschaftskritik.

18. Carcass – „Torn Arteries“ (VÖ: 17.09.): Im Februar hieß es bei den britischen Extreme-Metallern noch, das neue Album „Torn Arteries“ werde am 7. August via Nuclear Blast erscheinen. Eine Virus-Pandemie später ist der Termin wieder vom Tisch, der Nachfolger zu „Surgical Steel“ wurde auf den September 2021 verschoben – pünktlich zur Tour mit Behemoth und Arch Enemy. Und der ist so langsam zum Greifen nah!


Neue Soloplatte und neue Frisur: Gorillaz- und Blur-Chef Damon Albarn.

19. Angels & Airwaves – „Lifeforms“ (VÖ: 24.09.): Schon mit der Ankündigung ihres sechsten Albums „Lifeforms“ sind Angels & Airwaves weit übers Ziel hinausgeschossen. In die Stratosphäre, um genau zu sein. Denn von dort, von einem Wasserstoff-Ballon aus, wurden Album, Tour und neue Single angekündigt. Das passt nicht nur zur Weltraum- und UFO-Passion von Mastermind und Ex-Blink-182-Frontmann Tom DeLonge, sondern auch zum Konzept der Band. Und zum Sound, denn ob das Progressive-Metal-beeinflusste „Euphoria“ oder der Pop-Punk von „Restless Souls“, die bisherigen Singles punkten mit Space-Rock-Gitarren und Synthesizern.

20. Die Ärzte – „Dunkel“ (VÖ: 24.09.): Bereits im April angeteasert, haben Die Ärzte aus Berlin im Juni den Knaller gezündet: Nichtmal ein Jahr nach „Hell“ folgt mit „Dunkel“ bereits das vierzehnte Studioalbum. Das ist die kürzeste Zeit, die Fans von BelaFarinRod seit „Le Frisur“ Mitte der 90er auf ein neues Album warten müssten. Die Leadsingle steht ebenfalls fest, heißt „Noise“ und erscheint am 10. September. Wahrscheinlich wird „Noise“ also der einzige Vorbote des Albums sein.

21. Illuminati Hotties – „Let Me Do One More“ (VÖ: 01.10.): Nach Querelen mit dem Ex-Label Tiny Engines und dem daraus resultierenden „Mixtape“ „Free I.H.: This Is Not The One You’ve Been Waiting For“ hat die hochgradig sympathische Illuminati Hotties-Frontfrau Sarah Tudzin jetzt ihr eigenes Imprint bei den Pop-Punk-Experten Hopeless. Was noch wichtiger ist: Die ersten beiden Singles „MMMOOOAAAAAYAYA“ und „Pool Hopping“ haben bereits gezeigt, dass Illuminati Hotties auf „Let Me Do One More“ zwischen sommerlicher Atmosphäre, catchy Pop-Punk-Hooks und feministischer Attitüde noch genau so viel Spaß versprühen, wie einst auf dem Debüt „Kiss Yr Frenemies“.

22. Damon Albarn – „The Nearer The Fountain, More Pure The Stream Flows“ (VÖ: 12.11.): „Ich war auf meiner eigenen dunklen Reise, während ich diese Platte gemacht habe, und sie machte mich glauben, dass eine reine Quelle immer noch existieren könnte“, sagt Damon Albarn über sein neues Soloalbum. Standen bei den Gorillaz die Zeichen zuletzt eher auf Party, ist „The Nearer The Fountain, More Pure The Stream Flows“ inspiriert von den Landschaften von Island und der Abgeschiedenheit von Devon – und dementsprechend instrospektiv, melancholisch und ruhig in seiner Kombination von ausgedehnten Orchester-Arrangements und zerbrechlichem Gesang.

23. Behemoth (VÖ: Herbst): Der „I Loved You At Your Darkest“-Zyklus ist abgeschlossen, und Behemoth-Mastermind Adam „Nergal“ Darski hat nach dem jüngsten Gerichtsverfahren im erzkatholischen Polen genug Ärger angesammelt, der sich in einer Blackened-Death-Machtdemonstration widerspiegeln kann. Das Album soll pünktlich zur Tour mit Arch Enemy im Oktober via Nuclear Blast erscheinen. Passiert ist in Sachen Promo bisher allerdings nichts.


Auf „Hell“ folgt „Dunkel“: Ärzte-Fans mussten gar nicht lang darauf warten.

24. Biffy Clyro: Die Schotten hatten gerade erst im August ihre neunte Studioplatte „A Celebration Of Endings“ veröffentlicht, Frontmann Simon Neil war da aber gedanklich schon weiter: Ein Schwesterwerk mit teils übriggebliebenen Songs aus den jüngsten Sessions sei bereits fertig geschrieben, insgesamt wolle er bis Ende des Jahres vier Alben fertigstellen – eine für Biffy Clyro, eine für Marmaduke Duke, eine für ein Drone- und eine für ein Grindcore-Projekt. Zumindest in Bezug auf die Hauptband lief es gut. Ein neues Album ist fertig, aufgrund vermehrter Freizeit ist sie weit mehr als bloße Resteverwertung. Und soll im Oktober, passend zum Tour-Comeback, erscheinen.

25. Crowbar: Nach Eyehategod wollen auch die NOLA-Szene-Kollegen Crowbar 2021 nachlegen. Seit „The Serpent Only Lies“ sind bereits fünf Jahre vergangen, Bandkopf Kirk Windstein veröffentlichte vergangenes Jahr sein Solodebüt „Dream In Motion“. Im Rahmen eines Livestream-Konzerts im Februar gab Windstein bekannt, dass das zwölfte Crowbar-Album noch dieses Jahr erscheinen soll. Details oder einen Termin gibt es zwar noch nicht, auf massive Sludge-Lärmwände kann man sich aber trotzdem schon freuen.

26. Ghost: Im März hatten Ghost mit der Ernennung von Frontcharakter Cardinal Copia zur neuen Persona Papa Emeritus IV den Tourzyklus zum Album „Prequelle“ abgeschlossen. Dass die Band anschließend ins Studio gehen und eine neue Platte vollenden will, war schon länger klar, erste Aufnahmen hatten schon vorher stattgefunden. Entgegen missverständlicher Information wurde die Platte aber im Winter 2020/2021 erst fertiggestellt und nicht schon veröffentlicht. Der Release soll mutmaßlich diesen Herbst anstehen.

27. Mastodon: Bereits im Sommer 2019 hatten Mastodon „zu viel Material“ für eine neue Platte, im Mai 2020 dann Rohfassungen von 20 neuen Songs, so ähnlich klang das dann selbst zuletzt noch bei Schlagzeuger Brann Dailor. Im November 2020 war die Band im Studio, um ihre neue Platte aufzunehmen, gemischt wurde sie im März. Der Nachfolger zu „Emperor Of Sand“ (2017) soll noch im September oder Oktober erscheinen, eventuell gab es mit dem „Dark Nights: Death Metal“-Beitrag „Forged By Neron“ sogar schon die erste Single zu hören.

28. Die Nerven: Das neue Die Nerven-Album? Ist doch schon seit Juli 2020 „im Kasten“! Sofern die Stuttgarter Post-Punk-Noiserocker also nicht nochmal alles komplett über den Haufen werfen, darf man sich auf den Nachfolger zu „Fake“ (2018) zeitnah freuen. Mit seinem Soloalbum „Andere“ unter dem Namen All diese Gewalt hat Sänger und Gitarrist Max Rieger einen möglichen Stolperstein aus dem Weg geräumt. Dafür beschäftigte sich Bassist Julian Knoth nun mit dem Peter Muffin Trio andernweitig.


Billy Talent warten auf den richtigen Zeitpunkt für die neue Platte. Kommt er jetzt?

HOFFNUNGSTRÄGER

29. Arcade Fire: „Everything Now“ stammt von 2017, aber auch unabhängig von der verstrichenen Zeit haben haben Arcade Fire das Thema „Nachfolger“ schon angesprochen: Frontmann Win Butler teilte mit, „zwei oder drei“ Alben an Material seien in der Corona-Pause entstanden. Das erste davon wollten die Indie-Helden bereits während der US-Wahl Anfang November in Texas aufnehmen. Laut Butler habe die Band lange nicht mehr so produktiv und ausdauernd geschrieben – ob sie auch genau so aufnehmen und veröffentlichen wird, muss sich zeigen. Abgesehen von einem 45-minütigen Song für eine Meditationsapp hielt sich die Band bedeckt.

30. Baroness: Hat Baroness das Ende ihrer farbcodierten Alben mit „Gold & Grey“ im Sommer 2019 beflügelt? Seit dem Frühjahr 2020 hatten sich die Sludge-Metaller in Zoom-Konferenzen über neue Ideen ausgetauscht und so schnell 30 Songs zusammenbekommen. Und die im November aus dem Studio geposteten Bilder kann man zudem so verstehen, dass eine neue Platte entsteht, sofern „New tunes coming soon“ sich nicht auf eine EP bezieht.


Im Studio waren Rammstein schon. Neue Platte zur kommenden Stadiontour?

31. Billy Talent: Die proggige Doppel-Single „Forgiveness I + II“ wirkte Ende 2019 schon wie ein Aufgalopp zum neuen Billy Talent-Album, im Januar 2020 folgte das geradlinige „Reckless Paradise“ und die Band teilte mit, das Album dazu solle im Herbst folgen. Nach einem Musikvideo-Kurzfilm und dem Song „I Beg To Differ (This Will Get Better)“ kam dann seit April erstmal nichts mehr, wahrscheinlich liegt die Platte aber schon bereit, um unter besseren Umständen als zuletzt endlich zu erscheinen.

32. Black Label Society: Gitarristen-Hüne Zakk Wylde hatte einen klaren Plan: „Ich werde wohl im April ein bisschen Songwriting betreiben, und im Mai und Juni nehmen wir dann auf und bringen [die Platte] auf den Weg“, sagte er im März 2020 über ein neues Album seiner Black Label Society. Es kam anders, aber im zurückliegenden Sommer machte Bassist John DeServio den Fans nochmal Mut, dass die Band bald ins Studio wolle – wann immer das sei.

33. Brutus: Im Frühjahr 2019 hatten sich die Belgier mit ihrem zweiten Album „Nest“ konsolidiert, 2020 folgte dann gegen die Corona-Pandemie ein Livealbum, das auch als vorläufige Karrierezusammenfassung funktionierte. Ein klarer Schlusspunkt, nach dem der Weg nun frei fürs nächste Studioalbum ist. An dem schreiben Brutus auch schon im Proberaum, wie das Trio in den sozialen Medien durchblicken ließ. Gute Aussichten.

34. Jerry Cantrell: Alice In Chains hatten sich 2020 eine Auszeit genommen, die zumindest Gitarrist und Sänger Jerry Cantrell offenbar gern genutzt hat: 18 Jahre nach seinem zweiten Soloalbum „Degradation Trip“ war schon im Februar eine dritte Platte in Arbeit. Im März 2020 war er im Studio, im April nahm er Gesang auf, knapp ein Jahr später war die Platte endgültig fertig. Ende Juni folgte der Videoshoot zur Leadsingle. Die Vorbereitungen gehen also in den Endspurt.

35. Casper: Auf das düstere „Lang lebe der Tod“ (2017) folgte damals nicht nur die übliche große Tour, sondern ziemlich zügig auch die zum Feiern aufgelegte Buddy-Platte „1982“ mit Marteria. Im März 2020 hatte sich Casper dann zum Songschreiben nach New Orleans abgesetzt. Seitdem gab es hin und wieder Updates aus dem Studio in Osnabrück und am 31. Dezember 2020 dann der feierliche Social-Media-Post mit Blick auf 2021 – und den Release neuer Musik.


Baroness weichen erstmals von ihrem Farbkonzept ab.

36. Coheed And Cambria: „75 Prozent fertig“ geschrieben sollen die Songs fürs neue Coheed And Cambria-Album bereits im Mai 2020 gewesen sein. Da sollte ein Release 2021 drin sein, allerdings hatte Mastermind Claudio Sanchez überlegt, einen Teil der Story der Konzeptalbum-Fortsetzung zu „Vaxis – Act I: The Unheavenly Creatures“ (2018) noch einmal umzuschreiben, in dem es um eine Quarantäne geht – aus naheliegenden Gründen. Ob das geschehen ist und was das für den Albumrelease heißt, ist schwer abzuschätzen.

37. The Cure: Im Ankündigen von Alben hat The Cure-Frontmann Robert Smith mittlerweile Routine: Eine neue Platte der Goth-Legenden soll demnach schon im März 2019 fertig gewesen sein, ganze drei Platten insgesamt in Arbeit. Statt einer angedachten Veröffentlichung 2019 wurde dann aber Anfang 2020 noch gemixt – und vor lauter Unzufriedenheit beinahe alles wieder verworfen. Doch mittlerweile hat sich Smith wieder mit dem Material angefreundet und ein paar weitere neue Songs geschrieben. Dann gibt es ja nichts mehr gegen einen zeitnahen Release einzuwenden, oder?

38. Dead Cross: 2020 stand für Mike Patton lange im Zeichen der überraschenden Mr. Bungle-Reunion und einer neuen Tomahawk-Platte, aber anscheinend ist daneben auch noch mehr passiert: Die Ende 2019 begonnene Arbeit am zweiten Dead Cross-Album soll ebenfalls fortgeschritten sein. Je nachdem, wie sehr Patton mit den Nachholkonzerten von Faith No More beschäftigt ist, könnte auch bei Dead Cross binnen Jahresfrist etwas gehen.


Kommen Dredg mit einer neuen Platte zurück?

39. The Distillers: Der Rahmen für den fehlenden Rest vom DistillersComeback war abgesteckt: Nach der 2019 erschienenen neuen Single „Man vs. Magnet“ waren für den Sommer 2020 auch Europa-Shows angesetzt, Frontfrau Brody Dalle prognostizierte den Album-Release parallel zu den Shows. Aktuellere Infos zur Veröffentlichung stehen aus, aber ein mutmaßlich fertiges Album wird die Band kaum ewig liegen lassen. Vor allem, weil die Band laut Dalle schon bereit sei, das nächste Album anzugehen.

40. Dredg: 2018 waren Dredg nach längerer Auszeit plötzlich wieder aktiv, von einem neuen Album war die Rede, irgendwann sogar von einem Release 2019. Im Mai gab die Band wieder ein Lebenszeichen von sich und bestätigte die Hoffnung aller Fans: Das Projekt ist nach wie vor aktuell. Ein Releasedatum gibt es zwar bisher nicht, aber Land ist zu Beginn von 2022 in Sicht.

41. Every Time I Die: Die Southern-Metal-Institution sitzt schon länger auf einer neuen Platte: Just als die Aufnahmen im März 2020 abgeschlossen waren, schlug die Pandemie zu. Im November verkündeten Every Time I Die zudem, den Nachfolger zu „Low Teens“ (2016) erst zu veröffentlichen, wenn Touren wieder wie gewohnt möglich sind. Das sollte, das muss 2021 der Fall sein. Die Zeit bis dahin kann man sich schon mal mit den ersten drei Singles „A Colossal Wreck“ und „Desperate Pleasures“ und „AWOL“ vertreiben.

42. Megadeth: Die Krebserkrankung von Megadeth-Frontmann Dave Mustaine hatte die Thrash-Urgesteine 2019 aus dem Tritt gebracht. Nachdem der Sänger und Gitarrist diese mittlerweile aber offenbar gut überstanden hat, konnten Megadeth wieder loslegen. Ein Release im Frühjahr 2020 ist es nicht geworden, stattdessen spielte die Band ihre neuen Songs erst seit Anfang Juni 2020 im Studio ein. Nach dem „Skandal“ um und anschließenden Rauswurf von Bassist David Ellefson soll die Platte nun mit einem neuen Bassisten fertig aufgenommen und Ellefsons Aufnahmen verworfen werden. Vorläufiger Titel der neuen Platte: „The Sick, They Dying…And The Dead!“

43. Meshuggah: Meshuggah sind Perfektionisten – und hatten sich deshalb bereits weit im Voraus diesen Sommer vom (dann hoffentlich wieder möglichen) Touren freigenommen, um dann die letzten Handgriffe an einem neuen Album vornehmen zu können. Im vergangenen Oktober hatten die Schweden um Mastermind Tomas Haake bereits „den Großteil“ des Materials für die neue Platte zusammen und waren nach einer Virus-bedingten Verzögerung auch wieder bei der Arbeit. Ein Release Ende 2021 ist das Ziel, die Chancen stehen wohl gut. Und was schon feststeht: Gitarrist Fredrik Thordendal reiht sich wieder mit in das Band-Line-up ein, nachdem er sie 2017 verlassen hatte.


Nach einem Livealbum haben sich Brutus nun neuer Musik zugewandt.

44. Metallica: Metallicas Gigantomanie ist berüchtigt, daher sollte wohl niemand zu fest mit einem neuen Album der Metal-Legende planen. Aber: „Hardwired… To Self-Destruct“ stammt von 2016, seit letztem Sommer besprechen die Bandmitglieder eine neue Albumproduktion in wöchentlichen Videokonferenzen und haben dabei auch schon über zehn Song fertig gestellt, mittlerweile auch wieder vor Ort im Studio, wie James Hetfield letzten Monat ausplauderte. Wie lange es noch dauern wird, bis sie sich für eine Songauswahl entschieden haben, ist eine andere Frage.

45. Nine Inch Nails: Trent Reznor bekommt man in letzter Zeit in erster Linie als Komponisten von Filmsoundtracks oder Remixer zu hören – wenn er nicht gerade mit seiner Hauptband elektronische Feldversuche in Albumform verschenkt. Nine-Inch-Nails-Fans dürfen 2021 aber dennoch auf das erste Album seit „Hesitation Marks“ (2013) beziehungsweise der nachträglich zum Album erklärten EP-Trilogie „Not The Actual Events“ (2016), „Add Violence“ (2017) und „Bad Witch“ (2018) hoffen: Sowieso war für 2020 Albumarbeit geplant, nach den geplatzten Tourplänen Ende letzten Jahres wäre umso mehr Zeit gewesen. Stand der Dinge: Die Band ist dran, aber ein Releasedatum steht noch in den Sternen.

46. Placebo: Das Rätsel Placebo ist gelöst: Im März 2020 hatten die Briten wegen der sich zuspitzenden Gesundheitsrisiken im Großbritannien der Corona-Ära ihre Studioarbeit unterbrochen, und schon zuvor im Dezember 2019 hatte die Band auch Gesangsaufnahmen gemacht, die in der Regel als letztes anstehen. Und nun ist endlich klar, dass das Trio sein neues Album fertiggestellt hat, das jetzt nur noch für die Veröffentlichtung vorbereitet werden muss. Titel und Releasedatum sind noch nicht bekannt – aber Hauptsache ist, es gibt Gewissheit. Zuletzt feierte die Band das Jubiläum ihres Albums „Black Market Music“ (2000) mit einer vierteiligen Video-Serie.

47. Rammstein: Rammsteins monumentale Stadionkonzerte zum nach der Band benannten 2019er Album wurden von der Pandemie unterbrochen. Das Quintett machte aus der Not eine Tugend und vergrub sich im Herbst 2020 bereits wieder im Studio, dieses Mal in Südfrankreich. Im Februar bestätigte Keyboarder Christian „Flake“ Lorenz die Existenz eines neuen Albums: „Dadurch, dass wir nicht live auftreten konnten, hat sich unsere Kreativität vergrößert. Wir hatten mehr Zeit uns neue Sachen auszudenken und weniger Ablenkung. Dadurch haben wir eine Platte aufgenommen, die wir so nicht geplant hatten.“ Im Frühling und Sommer 2022 holen Rammstein ihre große Tour nach. Bis dahin wird die Platte möglicherweise erschienen sein, ein Release noch in diesem Jahr ist ebenfalls möglich.


Einige neue Metallica-Songs stehen schon – werden die für einen Release 2021 noch rechtzeitig fertig?

48. Smashing Pumpkins: Wie Smashing Pumpkins – die haben doch gerade erst das synthpoppige Doppelalbum „Cyr“ veröffentlicht? Weil Mastermind Billy Corgan aber zuletzt immer diverse Eisen im Feuer hat, dürfen Fans sich schon wieder freuen, nämlich auf eine 33 Songs starke Rockoper, die wie schon „Mellon Collie…“ (1995) und „Machina“ (2000) einem Konzept folgend einen Charakter in den Mittelpunkt stellen soll. Laut Corgan seien schon alle Songs geschrieben, nun Studioarbeit angesagt und ein Release 2021 geplant.

49. Spidergawd – „VI“: Geht es nach dem Rhythmus der bienenfleißigen Hardrock-Euphoriker Spidergawd, hätte man eigentlich fest auf ein neues Album im Frühjahr bauen dürfen. Die Norweger hatten allerdings ihre für dieses Jahr geplante Tour als Termine zu ihrem sechsten Studioalbum anmoderiert. Nun ist die Tour ins folgende Jahr verschoben – aber mehr Hardrock-Songs mit NWOBHM-Schlagseite bekommen Fans hoffentlich trotzdem schon vorher zu hören.

50. Turnstile: 2018 haben die blutjungen Hardcore-Punks Turnstile mit „Time & Space“ eine extrem unterhaltsame und nostalgische Platte veröffentlicht. Und quasi nebenbei gezeigt, wie undogmatisch und eklektisch moderner Hardcore klingen kann, der die Grenzen des Genres auslotet und gleichzeitig die Wurzeln in Ehren hält. An die experimenterellen Momente schlossen jüngst neue Singles wie „Mystery“ und „T.L.C. (Turnstile Love Connection)“ an. Eine offizielle Albumankündigung steht zwar aus, dass das neue Material Vorbote eines dritten Albums ist, ist aber dennoch sehr wahrscheinlich. Ein Release noch in diesem Jahr wäre demnach gut vorstellbar.

51. The War On Drugs: Mit dem Livealbum „Live Drugs“ haben The War On Drugs unlängst eine andere Facette ihres Schaffens erkundet, im Hintergrund arbeitet Mastermind Adam Granduciel aber schon länger an neuen Songs. Im März 2020 präsentierte er drei davon im Demo-Stadium der Öffentlichkeit, im November verkündete er jedoch, die Pandemie habe seinen Blick auf die Songs verändert, was damals 80 Prozent fertig erschienen wäre, sei aus heutiger Sicht eher nur zu 40 Prozent abgeschlossen gewesen. Immerhin: Mit „Ocean Of Darkness“ war einer schon fertig genug, um ihn in Jimmy Fallons Late-Show vorzustellen – mittlerweile darf die Band hoffentlich wieder bei mindestens 80 Prozent angekommen sein.


Drei neue Songs haben Every Time I Die schon ausgekoppelt.

WACKELKANDIDATEN

52. Arctic Monkeys: Mit ihrem Piano-Pop-Experiment „Tranquility Base Hotel & Casino“ haben die einstigen Indierock-Sensationen Arctic Monkeys zwar die Gemüter gespalten, dass die Band um Alex Turner aber auch in der zweiten Karrierephase begeistern kann, hat sie mit „AM“ eindrucksvoll bewiesen. Ende 2020 wurden Bilder von Schlagzeuger Matt Helders im Studio veröffentlicht, im Januar bestätigte Helders, dass ein neues Album in Arbeit sei, allerdings durch die Corona-Pandemie ausgebremst würde. Obwohl man sich laut Helders noch in einem frühen Stadium befand, ist eine Veröffentlichung 2021 zumindest möglich.

53. Beachheads: 2017 überraschte das Kvelertak-Nebenprojekt Beachheads mit einem Debütalbum voller Power Pop zum verlieben. 2019 folgte die Single und „Death Of A Nation“ und die Ankündigung eines zweiten Albums. Dann passierte: nichts. Im Juni 2021 meldeten sich die Norweger mit der Single „Jupiter“ zurück. Eine Albumankündigung fehlt zwar immernoch, die ersten neue Musik in zwei Jahren stimmt aber optimistisch.

54. Blink-182: Im Sommer 2020 schlossen Blink-182 mit der zackigen Punk-Nummer „Quarantine“ an das eher unspektakuläre Pop-Album „Nine“ an. Im Januar enthüllte Schlagzeuger Travis Barker, dass noch dieses Jahr ein Album erscheinen soll. Einen Monat später präzisierte er: Die Platte sei zu 60 Prozent fertig, unter anderem existiert ein Song mit der Sängerin Grimes und einer mit den HipHop-Künstlern Pharrell Williams und Lil Uzi Vert. Vergangene Woche gab Mark Hoppus bekannt, sich seit drei Monaten einer Chemotherapie zu unterziehen. Die Gesundheit geht vor, dass die Pop-Punks dieses Jahr noch ein neues Album bereit machen und veröffentlichen, ist also eher unwahrscheinlich.

55. Crosses (†††): Es war eine der froheren Botschaften in einem an frohen Botschaften nicht unbedingt reichen 2020: Nach einem Umzug und dem Einrichten seines Heimstudios stieß Chino Moreno nach eigenen Angaben auf Material von Crosses und begann, wieder daran zu arbeiten. Nachdem die neue Deftones-Platte „Ohms“ raus ist, habe er nun wieder Zeit für sein Nebenprojekt. Nachdem gekeimte Hoffnungen auf eine Rückkehr schon 2018 enttäuscht worden waren, kann man diesmal vermutlich etwas mehr Hoffnung schöpfen: Instagram-Bilder aus dem Studio im März und zuletzt im Juni lassen das wohl zu.


Von „zu viel Material“ ist der Weg nicht mehr allzu weit bis zu einem neuen Mastodon-Album.

56. Godsmack: Godsmack haben die Pandemie-Zeit produktiv genutzt. Die Band ist von Boston nach Florida umgezogen und baut sich dort ein neues Hauptquartier mit Studio. Dort schreiben die Mitglieder fleißig neues Material für den Nachfolger von „When Legends Rise“. Gitarrist Tony Rombola, Drummer Shannon Larkin und Frontmann Sully Erna, der sich zuletzt mit politischen Kommentaren blamierte, haben bereits über ein Dutzend neuer Songs fertig. Larkin ist allerdings weniger optimistisch, was ein Release 2021 angeht. Zumal seit „IV“ Godsmack-Platten traditionell im Vier-Jahres-Turnus erscheinen.

57. The Hellacopters: Es bleibt wohl nicht bei der Live-Reunion: Im Mai 2020 ließ Hellacopters-Kopf Nicke Andersson fallen, dass die wiedervereinten Schwedenrocker eine neue Platte schreiben würde. Zehn Songs seien bereits in den Grundzügen fertig, wegen der vielen Nebenprojekte der Bandmitglieder arbeiteten diese aber immer nur zwischendurch an dem Material. Unter diesen Umständen kann ein Album dauern – und die Tour-Zwangspause könnte sowohl Fluch als auch Segen für den Nachfolger zum einstigen Abschiedsalbum „Head Off“ (2008) gewesen sein.

58. Iron Maiden: Dieser Tage verwalten Iron Maiden hauptsächlich als Live-Macht ihr musikalisches Erbe. Zumindest, wenn Pandemie oder Brexit nicht dazwischenfunken. Ob ein 17. Album der Heavy-Metal-Legenden dieses Jahr (oder überhaupt) erscheint ist unklar. Im September kommentierte Frontmann Bruce Dickinson, mit Mastermind Steve Harris an neuer Musik zu arbeiten. Ob die für ein neues Album ist, oder „The Book Of Souls“ von 2015 der finale Wurf war, muss sich zeigen.

59. The Libertines: Im Sommer 2019 äußerte The Libertines-Co-Leader Carl Barât, seine Band habe sich zu Schreibsessions getroffen, wolle aber alles ganz entspannt angehen. Das klang im Winter desselben Jahres schon konkreter: Die Band hat demnach mit Liam Howlett von The Prodigy an neuen Songs gearbeitet, und im Februar 2020 präzisierte Barât nochmal: Die Band habe zuletzt mit The Albion Rooms ihre Mischung aus Hotel, Bar und Aufnahmestudio eingerichtet, nun sei es Zeit, „dort eine Platte zu machen“. Seitdem hat Corona die Bandmitglieder wieder in alle Welt verteilt, aber in der Isolation schreiben sie angeblich alle an Songs. Und im April deuteten die vier auf Twitter baldige Neuigkeiten an, da scheint ein Album vielleicht in nicht allzu weiter Ferne zu sein.

60. Mclusky: Neues von Mclusky! Die walisischen Noiserock-Helden galten jahrelang als vorbei, doch 2019 gab es nochmal ein paar überaus erfolgreiche Shows. Bei denen hat die Band offenbar Blut geleckt: Mit „Stop Feeding The Houseplants“ hat das Trio im vergangenen November die Demo-Fassung eines neuen Songs rausgehauen. Und nicht nur das, auch ein neues Album soll entstehen. Nur über dem Zeitrahmen schwebt noch ein großes Fragezeichen.


Mark Hoppus konzentriert sich womöglich erst auf seine Gesundheit – völlig verständlich.

61. Muse: Mit dem mittlerweile auch fürs Heimkino erhältlichen Konzert-/Spielfilm „Simulation Theory“ dürften Muse das Kapitel des gleichnamigen Albums so langsam zugeschlagen haben. Obwohl Frontmann Matt Bellamy mit „Tomorrow’s World“ im vergangenen Jahr seinen zweiten Solosong überhaupt veröffentlicht und später noch mit der Supergroup The Jaded Hearts Club ein Album herausgebracht hatte, war er parallel auch im Muse-Modus: Aus dem Nachlass des verstorbenen Singer/Songwriters Jeff Buckley kaufte er eine Gitarre, um sie auf einem neuen Muse-Album einzusetzen. Erste Aufnahmesessions sind seit diesem Frühjahr im Studio in Los Angeles im Gange und laufen aktuell weiter auf Hochtouren.>

62. The Prodigy: Weniger als ein halbes Jahr nach dem frühen Tod ihres Shouters Keith Flint hatten The Prodigy im August 2019 ein Foto aus dem Studio veröffentlicht. „Brandneue Prodigy-Tracks sind auf dem Weg“, schrieb die Band dazu. Im September 2020 hatten die Rave-Rocker wieder „Studio-Bizniz“ zu erledigen, dann folgte im Mai ein erster Song-Teaser auf Twitter. Wie weit der Album-Prozess ins Gesamt fortgeschritten ist, weiß aktuell noch niemand.

63. Red Hot Chili Peppers: Mit der Rückkehr von Gitarrist John Frusciante zu den Red Hot Chili Peppers wurden die Karten Ende 2019 neu gemischt: Wird die Band das bisher seit 2018 geschriebene Material verwerfen oder sich erst sortieren, bevor es gemeinsam weiter geht? Ende Oktober 2020 brachte Frusciante die Weltpresse auf Stand: Vor Corona hätte die Band einige Monate geprobt, dann pausiert, nun ginge es weiter, auch neue Musik entstehe. Ähnliches bestätigte Schlagzeuger Chad Smith erneut im Mai. Alles weitere: ungewiss.

64. Slipknot: Weniger ungewiss sieht es bei den Masken-Männern aus Iowa aus. Die arbeiten nämlich ziemlich sicher an einem Nachfolger zu „We Are Not Your Kind“ von 2019. Im November 2020 bestätigte Shawn „Clown“ Crahan, dass Slipknot neue Musik schreiben. Kurz darauf stellte Corey Taylor einen Release 2021 in Aussicht. Im April schließlich posteten die Mitglieder Fotos aus dem Studio, Taylor berichtete, die Band denke bereits über neue Maskenentwürfe nach. Letzteres lässt hoffen, dass der musikalische Teil bereits steht und somit eine Veröffentlichung noch 2021 möglich ist.