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The Cure: Ticketmaster-CEO äußert sich zur Preis-Debatte

The Cure vs. Ticketmaster

Billiger als Disneyland
Ticketmaster-Chef Michael Rapino hat sich zur Kontroverse um die Ticketpreise für The Cure in den USA geäußert. Dabei überrascht er mit einigen Aussagen.
The Cure (Foto: Andy Vella)
The Cure (Foto: Andy Vella)

Der CEO von Live Nation, Michael Rapino, hat sich zu den jüngsten Kontroversen um die Ticketpreise und den Vorverkauf der kommenden Tour von The Cure in Nordamerika geäußert. Im Podcast mit Autor und Blogger Bob Lefsetz sprach Rapino rund zwei Stunden über die Branche und den „Fall The Cure“ im Speziellen. Dabei bezeichnete er die Ticketing-Branche als „weithin missverstanden“ und als „ein leichtes Ziel“. Er räumte jedoch ein, dass es Bereiche gibt, in denen Verbesserungen möglich sind: „Ich denke, dass wir als Branche wahrscheinlich besser reflektieren und uns Gedanken über die Zusammensetzung unserer Gebühren machen müssen“, räumte Rapino ein. Die Ticketplattform Ticketmaster war 2010 von Live Nation übernommen worden.

Allerdings widersprach er The-Cure-Frontmann Robert Smith, vor allem in Bezug auf die Preisgestaltung der Eintrittskarten. Auf die Frage, ob es „für ihn nachvollziehbar sei, zu erwarten, eine Band wie The Cure für 20 Dollar in einer Arena zu sehen“, antwortete Rapino: „Nein. Ich denke, die Preisgestaltung von Konzerten ist ein schmaler Grat zwischen: ‚Ja, wir wollen, dass es zugänglich ist‘ und den gestiegenen Kosten in allen Bereichen […]“. Rapino argumentierte, dass die Fans bereit sind, hohe Preise zu zahlen, sogar solche, die durch die dynamische Preisgestaltung in die Höhe getrieben werden, weil sie „Konzerte als einen wirklich besonderen Moment in ihrem Leben“ sehen: „Es ist ein magischer Moment, den man vielleicht zweimal im Jahr erlebt – viel billiger als Disneyland oder der Super Bowl oder die NFL- oder NBA-Playoffs oder ein teurer Abend im Restaurant“, sagte er. „Es ist also insgesamt gesehen wirklich billig.“ Er fuhr fort: „Dies ist ein Geschäft, in dem wir etwas mehr verlangen können. Ich will damit nicht sagen, dass es übertrieben ist, aber es ist ein großartiger zweistündiger Auftritt, der nur alle drei, vier Jahre in diesem Markt stattfindet. Man muss sich nicht unter Wert verkaufen – Leute mit niedrigem bis mittlerem Einkommen werden sich für diesen besonderen Abend in die Arena begeben.“

Während des zweistündigen Gesprächs stellte er außerdem klar, dass die Ticketpreise nicht von seinem Unternehmen, sondern von den Künstler:innen selbst festgelegt werden und dass im Durchschnitt 80 Prozent der Servicegebühren an den Veranstaltungsort und nicht an Ticketmaster gehen.

Mit seinen Äußerungen bezieht sich Rapino auf die aufkommende Diskussion und den Shitstorm gegenüber seinem Unternehmen im Zuge der Nordamerika-Tour von The Cure. Die Band hatte den Verkauf ihrer Tickets mit „dynamischer Preisgestaltung“ untersagt. Nachdem die Plattform anschließend hohe Gebühren verlangt hatte, die die Ticketpreise selbst teilweise sogar überstiegen, ging Frontmann Robert Smith auf Twitter auf direkten Konfrontationskurs und sorgte für eine Entschädigung der Fans. Zudem unterbinden The Cure den Schwarzmarkthandel und haben in der Vergangenheit bereits mehrere tausend Tickets für ungültig erklärt, die über nicht-autorisierte Anbieter angeboten worden. Zuletzt hatten auch Pearl Jam erklärt, ihre Tickets ebenfalls transparenter und ohne das neue Modell anbieten zu wollen.

Mit dem in den USA entwickelten Modell des „dynamic pricing“ richtet sich der Ticketpreis, ähnlich wie bei Flügen oder Hotelzimmern, nach dem Angebot und der Nachfrage. Klicken zum Beispiel bei einem Vorverkaufsstart viele User:innen auf die Seite der Ticketanbieter, erhöht sich der Preis – teilweise um ein Vielfaches. So wurden in den USA manche Tickets für die Touren von Bruce Springsteen oder Taylor Swift für mehrere Tausend Dollar angeboten – dann zum Beispiel als „Platin-Ticket“ deklariert. Einen Mehrwert zu Tickets derselben Kategorie zum ursprünglich aufgerufenen Preis bekommt man allerdings nicht. Das US-Justizministerium ermittelt in diesem Zuge bereits wegen möglichem Machtmissbrauchs.

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