Auf fünf Akten besteht das kommende Album von den Post-Hardcore-Geschichtenerzählern La Dispute. Mit dem ausschweifenden “Environmental Catastrophe Film” stellt die Band aus Grand Rapids, Michigan nach dem aus drei Songs bestehenden ersten Akt nun den zweiten vor. Ein komplexer Song über Erinnerung, Trauer, Schuld, Umweltzerstörung und den unumkehrbaren Lauf der Zeit.
Sänger Jordan Dreyer verrät ausführlich, was es mit dem Song auf sich hat: “Der zweite Akt – mehr oder weniger das thematische Zentrum des Albums – ist ein einziger Song, der in drei Teile aufgeteilt ist. Er beginnt mit einem Jungen, der in einem Waldgebiet in der Nähe seines Zuhauses an einem Bachbett steht und eine Schildkröte über dem fließenden Wasser hält, bevor er ihren gewundenen Weg zum Fluss verfolgt, um den herum die Stadt zuerst gebaut wurde, und durch eine kurze Geschichte der Stadt selbst – ihre Besiedlung, die Gründung der christlich-reformierten Kirche und die Möbelindustrie, die ihr frühes Wirtschaftswachstum dominierte.”
“Von dort aus kehren wir zu dem Jungen am Bach zurück. Er sieht seine eigene Unbeherrschtheit in dem zappelnden Geschöpf, das er in der Hand hält, dann wieder in der Kirche, wo er einer Predigt über die Lehren von der Vorherbestimmung, der angeborenen und völligen Verderbtheit des Menschen und der unwiderstehlichen Gnade des Gottes seiner Familie lauscht. Am Ende kehrt er zum ersten Mal als Erwachsener in dieselbe Kirche zurück, zur Beerdigung eines alten Freundes, der durch Selbstmord gestorben ist. Von dort aus verlagert sich das Gespräch wieder auf den Bach als Metapher für das Leben und die Zeit und auf das, worauf wir im Leben letztlich am wenigsten Einfluss haben: dass wir weder die Tatsache ändern können, dass er sich bewegt, noch die Richtung, in die er sich unaufhörlich bewegt.”
„Im letzten Abschnitt kehrt die Geschichte der Möbelherstellung in der Stadt als zusätzliche Metapher zurück und präsentiert uns als unbehauenes Holz, das in die Drehbank der Zeit eingesperrt und gegen die Klinge gedreht wird, um mit jeder Drehung Fragmente von sich selbst auf dem Weg zu neuen formen wegzuschneiden – vielleicht nützlich, vielleicht schön, vielleicht nicht. Und während die abgeschabten Schichten zu Boden fallen, werden sie am Ende des Tages zusammengefegt und in den Ofen geworfen: um zu brennen und als Rauch eingeatmet zu werden, als Hitze gespürt zu werden und eines Tages als Regen aus der Atmosphäre zurückzukehren, in der sie sich aufgelöst haben.“
“No One Was Driving The Car” kann bereits vorbestellt werden. La Dispute werden außerdem auf Tour gehen und im Rahmen der ihrer EU-Tour für fünf Shows nach Deutschland kommen.
VISIONS empfiehlt: La Dispute
14.07.2025 Hannover – MusikZentrum
15.07.2025 Nürnberg – Hirsch
16.07.2025 Karlsruhe – Substage