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10 is the new 23

10 is the new 23
Besondere Bands erfordern besondere Mythen. Anders ist es wohl nicht zu erklären, dass plötzlich von einer Verschwörung um Radiohead und ihr neues Album „In Rainbows“ die Rede ist. Spinnerei oder eine heiße Spur?

Das muss richtig Detektivarbeit gewesen sein: In bester Sherlock Holmes-Manier hat sich jemand zuhause mit seiner großen Lupe vor das Gesamtwerk von Radiohead gesetzt und herausgefunden, was die Band verschleiern wollte. Zumindest geistert eine Verschwörungstheorie durch die Weiten des Internets, die hellhörig macht. Wer damit angefangen hat, weiß niemand mehr so genau, aber Überall taucht sie auf, die so genannte „Tenspiracy“. Von einem geheimen „Über-Album“ ist da die Rede, das Thom Yorke und seine Mitstreiter in Form der Werke „OK Computer“ und „In Rainbows“ veröffentlicht haben sollen. Diese These stützt sich durch verschiedene Indizien.

Die Zahl „10“ spielt eine zentrale Rolle bei der Verbindung der beiden Alben. So wurde „In Rainbows“ am 10. Oktober veröffentlicht, nachdem die Band zehn kryptische Botschaften an ihre Fans gesendet hatte. In diesen Botschaften kamen Satzfetzen wie „March Wa X“ und „Xendless Xurbia“ zum Vorschein, das „X“ also als Zeichen für die römische Zahl Zehn? Während die kleinen grauen Zellen anfangen Purzelbäume zu schlagen, kommt das in diesem Jahr zehn(!) Jahre alt gewordene „OK Computer“ ins Spiel. Das Meisterwerk aus dem Jahr 1997 hatte den Arbeitstitel „Zeros And Ones“ und war das dritte Album der Briten. „In Rainbows“ ist die Nummer Sieben. Macht nach Adam Riese genau zehn. Außerdem bestehen beide Albumtitel aus zehn Buchstaben.

Alles nur langweilige Theorie, könnte man meinen. Aber auch in der Praxis können die Verschwörungsfreunde einiges bieten. Die beiden Alben würden nämlich eine große Gesamttrackliste bilden, die lediglich zehn Jahre darauf gewartet hat, endlich aus der Wunderlampe entlassen zu werden. Man nehme den ersten Track von „OK Computer“ und setze den Opener von „In Rainbows“ dahinter. Diesen Prozess wiederhole man bis zum letzten Song, wobei in der Mitte nach genau zehn Stücken im Wechsel das frühere Werk einen Doppelauftritt hat, da sich auf ihm zwei Songs mehr befinden. Das Ergebnis sieht dann wiefolgt aus:

01. „Airbag“ (OK Computer)

02. „15 Step“ (In Rainbows)

03. „Paranoid Android“ (OK Computer)

04. „Bodysnatchers“ (In Rainbows)

05. „Subterranean Homesick Alien“ (OK Computer)

06. „Nude“ (In Rainbows)

07. „Exit Music (For A Film)“ (OK Computer)

08. „Weird Fishes/Arpeggi“ (In Rainbows)

09. „Let Down“ (OK Computer)

10. „All I Need“ (In Rainbows)

11. „Karma Police“ (OK Computer)

12. „Fitter Happier“ (OK Computer)

13. „Faust Arp“ (In Rainbows)

14. „Electioneering“ (OK Computer)

15. „Reckoner“ (In Rainbows)

16. „Climbing Up The Walls“ (OK Computer)

17. „House Of Cards“ (In Rainbows)

18. „No Surprises“ (OK Computer)

19. „Jigsaw Falling Into Place“ (In Rainbows)

20. „Lucky“ (OK Computer)

21. „Videotape“ (In Rainbows)

22. „The Tourist“ (OK Computer)

Ob man sich nun von weiteren Hinweisen wie der Textzeile „15 blows to the back of your head, 15 blows to your mind“ aus dem 16. Song „Climbing Up The Walls“, die einen direkt zum ersten Track „15 Steps“ zurückführt, einlullen lässt oder weiter skeptisch mit dem Kopf schüttelt, bleibt natürlich jedem selbst überlassen. Fest steht jedoch, dass es sich bei der vorgestellten Trackliste um ein durchaus homogenes und atemberaubend gutes Album handelt. Und mal ehrlich: Spaß machen solche Theorien doch auch.

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