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Spätgeburt

Spätgeburt
Eine kuriose Geschichte: 37 Jahre lang vergammelte der psychedelische Sixties-Pop der Dragons unveröffentlicht in den Archiven. Nur durch eine glückliche Fügung begünstigt, erreicht „BFI“ dieser Tage nun doch noch den Plattenhandel.

Das am längsten auf eine Veröffentlichung wartende Werk der jüngeren Rockmusikhistorie? Vermutlich „Smile“, das legendäre Album der Beach Boys, das Brian Wilson 2004 schließlich doch noch der Weltöffentlichkeit zugänglich machte. Doch unfreiwillig machen die Dragons ihren damaligen Weggefährten Konkurrenz: Knapp 37 Jahre lang lag ihr einziges Album „BFI“ vergessen im Archiv.

Die Vorgeschichte beginnt Ende der Sechziger im kalifornischen Malibu: Wie viele ihrer Zeitgenossen verbringen die Brüder Doug, Daryl und Dennis Dragon ihre Freizeit entweder auf einem Surfbrett oder im Proberaum. Als Söhne eines Orchester-Dirigenten und einer Opern-Sängerin prädestiniert für eine musikalische Laufbahn, wollen es die Gebrüder Dragon bald wissen und lassen ihren multi-instrumentalistischen Fähigkeiten in psychedelischen Jamsessions freien Lauf. Als Ergebnis springt das Album „BFI“ heraus, mit dem man alsbald bei diversen Plattenfirmen vorstellig wird. Doch die Zeit ist noch nicht reif für die Dragons: Mit Kommentaren wie „Wir hören keinen Hit“ und „Dafür sehen wir keine Nische“ werden die Gebrüder Dragon gnadenlos abgewimmelt. Desillusioniert geben die Dragons bald auf und arbeiten fortan als Session-Musiker für die – kleine Spitzfindigkeit der Geschichte – Beach Boys oder als Produzenten weiter.

37 Jahre später stolpert der Vinyl-Nerd und Ninja Tune-DJ Food alias Strictly Kev auf der Suche nach Material für eine Mix-CD zufällig über einen Soundtrack-Beitrag der Dragons und ist hellauf begeistert. Mit Hilfe eines weltweiten Kontakt-Netzwerks spürt er das in die Jahre gekommene Trio auf und erfährt, dass ein ganzes Album unveröffentlichten Materials seit fast vier Dekaden in den Archiven verstaubt. Wie ein Wunder mutet an, dass der damalige Produzent der Sessions ebenfalls ausfindig gemacht werden kann und die Mastertapes tatsächlich noch in gut erhaltenem Zustand existieren. Von einer dicken Staubschicht befreit, werden diese mit Hilfe moderner Technik neu gemastert. Am 24. August 2007 geschieht schließlich, womit niemand mehr rechnen konnte: „BFI“ erblickt tatsächlich noch das Licht der Welt.

Vier Hörproben des authentischen Sixties-Psychedelic-Pop findet ihr im MySpace-Player der Dragons. In unserer Verlosungsrubrik könnt ihr drei Exemplare des Albums gewinnen. Wir wünschen viel Glück!

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