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Soundtrack der Vielfalt

Soundtrack der Vielfalt
Anders ist er, der Neue von Regisseur Detlev Buck, „Knallhart“ betitelt. Ernüchternd-realistisch erzählt er vom 15-jährigen Polischka, der sich im Berliner Stadtteil Neukölln durchschlagen muss. Der Soundtrack gibt sich vielfältig.

Klassik, Rock, Hip Hop, Dancehall, Punk, Pop und Elektro – der Soundtrack zu „Knallhart“ möchte die Gegensätze und die Kontraste des Berliner Problemviertels auch musikalisch einfangen. So findet vor allem der Indie/Alternative-Fan eine Reihe seiner Lieblingsbands auf dem Album zum Film versammelt: Eels, The Kills, Beck, The Go!Team, Trail Of Dead, Beatsteaks, Sons And Daughters, Gang Of Four oder die Test Icicles zeugen von einem glücklichen Händchen. Eingebettet in die Original-Filmmusik, klassische Stravinsky-Klänge und weitere musikalische Facetten ergeben sie ein komplexes Bild der Multikulturellen Gesellschaft und der verschiedenen Stimmungen Neuköllns.

Max Spallek, der sich für die Zusammenstellung der Songs verantwortlich zeichnete, wählte einen besonderen Weg: „Herr Buck und ich saßen zusammen. ‚Wir brauchen eine große musikalische Überschrift, ein Schlagwort. So etwas wie…..‘ ‚Laufen?‘ ‚Ja. Laufen ist gut.‘ Es hört sich etwas banal an, aber so ging es los. Polischka läuft. Eigentlich die ganze Zeit. Gut, manchmal gönnt er uns eine kurze Pause, setzt sich hin, blättert in Zeitschriften, aber dann steht er wieder auf und läuft weiter. Aber wie findet man dazu die passende Musik? Musik, die nicht für Jogger designt wurde, sondern das Getriebene und oft Ruhelose eines Bezirks wie Neukölln einfängt.

Ein Programmierabfallprodukt der CD-Player Entwicklung, das zufällige Abspielen, der Random-Modus, (oder neu) Shuffleplay waren bei der Songfindung extrem wichtig. Ich packte meinen iPod randvoll mit Liedern und Wiedergabelisten, von denen ich glaubte, sie könnten im Entferntesten zum Film passen. Dann setzte ich mir meine Kopfhörer auf und ging los. Durch Neukölln. Manchmal ganze Nachmittage und Abende. Vieles passte nicht, aber manchmal fügten sich Kopfhörersound und Neuköllnbilder perfekt im Kopf zusammen. Manches passte nur an einem Tag und wurde öde am nächsten. Einiges langweilte beim ersten Mal und wurde später brillant. Die musikalische Stimmung im Film ändert sich oft, ist mal minimal dezent, dann wieder heroisch ausufernd. Positive Gefühle legen sich mit aggressiven Sounds an. Alles wechselt. Immer und schnell. So wie die Eindrücke bei einem Spaziergang durch Neukölln. Bewusst wurden mögliche musikalische Grenzen über den Haufen geworfen. Egal ob Riff-Rock oder flirrende Elektronik, egal ob die schnelle dreckige Punknummer oder das elegante Kammerstück. Vieles verwirrt. Und ist doch aus einem Guss. Von der Kellerband aus Berlin ohne Plattenvertrag, bis zum amerikanischen Hitfabrikanten, alles und jeder kommt hier zusammen. Wie in Neukölln.“

So erzählt sie sich also, die Geschichte von Hauptfigur Polischka, der mit seiner Mutter vom schicken Berlin Zehlendorf in die raue Gegend ziehen, sich mit der neuen Umgebung und der Bedrohung durch Gangboss Erol arrangieren muss, um sich schließlich als Drogenkurier durchzuschlagen. Buck versucht den im Film vorkommenden Personen eine glaubwürdige Hintergrundgeschichte zu geben, um bestehende Vorurteile abzubauen. Ob er das schafft, wird sich zeigen. Der Film startet heute in den Kinos, den Soundtrack verlosen wir in der Verlosungssektion.

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