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Lieblingssongs 2022: Martin Burger

Lieblingssongs 2022: Martin Burger
Die VISIONS-Redaktion blickt zurück auf das Musikjahr 2022. Dieses Mal: Die 10 Lieblingssongs von Redakteur Martin Burger.

Von wegen! Geschummelt habe ich. Meine tatsächlichen Lieblingssongs beinhalten auch Musik von meinen zehn Lieblingsplatten des Jahres. Die findet man in der aktuellen Ausgabe, und von denen empfehle ich quasi jeden Song – darum sind’s ja meine Lieblingsplatten. Warum ich die übergangen habe? Damit mehr Songs der Plätze 11 bis ? hier Erwähnung finden. Ihr wisst doch alle, wie bitter es sich anfühlt, wenn eigentlich sagenhafte Platten aufgrund von Kleinigkeiten knapp nicht mehr zu den oberen Zehn gehören. Los.

Für unterwegs: Vordergründig bin ich natürlich der Freunde, netten Kollegen und guten Konzerte wegen (unter anderem Torres, Soccer Mommy, Pabst) das ganze Jahr über von Dortmund nach Köln und zurück gefahren. In Wahrheit war es einzig der Scharfe Lauber bei Bumann & Sohn. Kostet mal! Im Zug zum und vom Lauber hörte ich am liebsten die Kratzen-Platte „Zwei“ und davon am allerliebsten „Glauben“. Kratzen sagen, sie spielen „Krautwave“, ich nenne es „Musik zum Sitzen, während man transportiert wird“. Auch groß dabei war Kashmir-Drummer Asger Techau mit „Flawless“; einem Song, der den grauen Himmel über Wattenscheid in bunte Wonne verwandelt. Und wenn ich mal die Augen schließen mochte, lief Sarah Beth Tomberlin. Wie sie im „I Don’t Know Who Needs To Hear This…“-Highlight „Happy Accident“ die E-Gitarre einsetzt! Hach!

Zum Kopfnicken: Auf ihren beiden jüngsten Alben paaren Pure Reason Revolution ihre tanzbare Seite mit Prog-Rock und teils -Metal, ohne dass es für mich verkrampft rüberkommt. Ist der Band nicht immer gelungen im Verlauf ihrer Karriere. „Phantoms“ bildet das Destillat dieses willkommenen Comebacks von Jon Courtney, Chloë Alper und Greg Jong. „Star Baby“ der urkomischen Callous Daoboys steht hier, weil es mein Mathcore-Zentrum trifft und offenbar auch weiß, dass ich etwas für frühe Biffy Clyro übrig habe. Årabrots wuchtiges Cover von T.Rex‚ „Children Of The Revolution“ habe ich auf der Charity-Compilation „Ukrainian War Refugee Support Vol. I & II“ von Pelagic Records entdeckt. Wer die verpasst hat, kann übrigens auch so an die Geflüchteten-Initiative Be An Angel spenden – und sich direkt danach die „Heart“-EP zulegen, auf der Kjetil Nernes und Karin Park drei weitere tolle Cover untergebracht haben.

Spätberufen, weil fast verschlafen: Instrument kehren nach achteinhalb Jahren Albumpause mit
„Sonic Cure“ stark zurück. „Home“ ist das Kernstück der Platte, die klingt wie sie betitelt ist. Hüben ein Hüne mit Schaum vorm Mund, drüben Noise-Attacken, dazwischen eine der Hooklines des Jahres: „Crack Shot“ von Buñuel, der Zweitband von Oxbow-Frontmann Eugene Robinson. Fürs Auge: „Many Mirrors“ von Alvvays besteht wie das zugehörige Album „Blue Rev“ auch ohne Begleitvisual den Langzeittest. Dass „Stardew Valley“-Erfinder Eric „ConcernedApe“ Barone das charmante Retro-Video gestaltet hat, macht den Song allerdings doppelt schön. Abschließend mit „The Place Where He Inserted The Blade“ mein Favorit vom zweiten, unbeschreiblich guten Black Country, New Road-Album „Ants From Up There“. Jammerschade, dass Sänger Isaac Wood ausgestiegen ist.

Playlist: Lieblingssongs 2022: Martin Burger