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Lieblingssongs 2022: Jan Schwarzkamp

Lieblingssongs 2022: Jan Schwarzkamp
Die VISIONS-Redaktion blickt zurück auf das Musikjahr 2022. Dieses Mal: Die 10 Lieblingssongs von Redakteur Jan Schwarzkamp.

Wie immer ist es nicht einfach gewesen, die Gesamtheit toller Songs eines ganzen Jahres auf nur zehn Stück zu kondensieren. Ein hilfreicher Indikator ist dabei jedoch, wie lange sich welcher Song in welcher Playlist halten kann und dann wie oft gehört wird. Das sind rationale Belege für gefühlte Leidenschaften.

Los geht es laut mit Party Dozen und „The Iron Boot“. Ich habe immer noch nicht begriffen, wie man so einen Sound nur mit Schlagzeug und Saxophon hinbekommt. Jedenfalls kollidiert bei den Australier*innen Drone-Doom mit Punk und Jazz.

Endlich ein vollmundiges Comeback haben Cave In mit „Heavy Pendulum“ hingelegt, nachdem „Final Transmission“ aus Gründen ja nicht der große Wurf war. Die erste Vorab-Single „New Reality“ hat mich derart verzückt, dass ich nach langer Zeit mal wieder ein Musikvideo über meine Facebook-Seite geteilt habe.

Fünf Alben gab es von King Gizzard & The Lizard Wizard in 2022. Das bedeutet: ein Berg Arbeit und viel Vergnügen. Mit „Omnium Gatherum“ gab es den Höhepunkt jedoch direkt zu Beginn. Und weil der Stoner-Thrash von „Predator X“ auch von „Infest The Rats‘ Nest“ sein könnte, gibt es dafür die höchste Punktzahl.

Auch empfiehlt es sich, den Blick auf Kleinformaten zu haben – denn gerade auf denen verstecken sich manchmal Juwelen. Etwa „My Body My Blood“ von Spirit In The Room. Das klingt als würden die Idles die Stooges covern. Oder „Wrong Side Of Town“ von der gleichnamigen Debüt-EP der australischen Power-Popper The Prize, dessen Thin Lizzy-Gedächtnisgitarren mich besonders verzücken.

Für Kooperationen ist die Hardcore-Punk-Band Militarie Gun immer gerne zu haben. Gut, dass ihr Presse-Promoter James Goodson unter dem Namen Dazy hervorragenden Shoegaze-Indie spielt – und dieser sich ausgezeichnet mit dem Sound von Militarie Gun versteht. „Pressure Cooker“ könnte auch ein Überbleibsel aus den 90ern sein.

Der verhallte Indie von Dehd hat mich irgendwie um den Finger gewickelt – vor allem im Song „Bad Love“. Immer, wenn das Stück nach 29 Sekunden das Tempo ändert, könnte ich jauchzen.

Ich liebe es ja, wenn sich Bands und Künstler:innen ganz bewusst von anderen Bands und Künstler:innen beeinflussen lassen und Songs „inspired by“ aufnehmen. So haben es die Art-Rocker Guerilla Toss für die „Neu! 50!“-Compilation getan. Das Ergebnis ist himmlisch-hymnischer Synthesizer-Rock mit pluckerndem Motorik-Beat.

Auch Die Sterne haben sich für den Titeltrack ihres neuen Albums „Hallo Euphoria“ dicht an Neu! gehalten, was ihnen sehr gut steht. Abgesehen davon ist der Text herrlich lakonisch-komisch.

Mit Humor und Nostalgie blickt auch Rick Colado alias Rickolus in „Four Track Love Song“ zurück in die 90er, wie er damals auf seinem Vierspur-Gerät die ersten Songs aufgenommen und dabei krampfhaft versucht hat, wie Jeff Mangum von Neutral Milk Hotel zu klingen.

Playlists: Lieblingssongs 2022: Jan Schwarzkamp