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Kadavar im Interview über das Re-Generation Fest

Kadavar über das Re-Generation Fest

Treffen der Generationen
Am 6. August findet zum ersten Mal das Re-Generation Fest im Leipziger Clara-Zetkin-Park statt. Mitkurator sind die Heavy-Retro-Rocker Kadavar mit ihrem eigenen Label Robotor, die sich für das Festival, Warm-up und Aftershow-Party vor allem Unterstützung von befreundeten Bands holen. Kadavar-Drummer Christoph „Tiger“ Bartelt hat mit uns über die Idee hinter dem Festival sowie über die Umsetzung und seine Highlights gesprochen.
Victor Puigcerver

Im Line-up stehen viele befreundete Bands, mit denen ihr unter anderem bereits auf Tour wart. Gibt es für euch persönliche Highlights im Line-up?

Mantar könnte man hervorheben, mit denen sind wir seit langer Zeit befreundet. 2017 waren wir einen Monat zusammen in Europa auf Tour und ich habe sie tatsächlich seitdem auch nicht mehr gesehen. Da sie gerade ihr neues Album rausbringen, freue ich mich auf neue Songs und natürlich darauf, die beiden wiederzusehen. Ich freu mich auch total auf Splinter, von unserem Label Robotor. Das sind auch Freunde von uns, die zünden immer ziemlich, wenn sie live spielen. Genau so 24/7 Diva Heaven, Berliner Freundinnen von uns, die ich auf dem diesjährigen Desertfest sehen durfte. Ich bin natürlich auch super froh darüber, dass Clutch eingesprungen sind als Ersatz für All Them Witches, die pandemiebedingt die Sommerdaten abgesagt haben.

Nach der Absage von All Them Witches musstet ihr einen Ersatz suchen. Was war euch wichtig bei der Suche?

Uns war erstmal wichtig, dass wir überhaupt Ersatz finden, weil das natürlich super kurzfristig war und auch unter Pandemiebedingungen nicht unbedingt einfacher ist. Wir haben dann mit Hilfe unseres Bookers, der sich ziemlich ins Zeug gelegt hat, glücklicherweise die Jungs von Clutch begeistern können. Sie werden einen Tag vorher beim Wacken und am nächsten Tag eine weitere Show spielen. Glücklicherweise lag Leipzig irgendwie genau in der Mitte. Ich weiß nicht, was wir gemacht hätten, wenn sie nicht zugesagt hätten. Dann wär’s echt schwer geworden, einen ähnlich starken Ersatz zu finden.

Auch das Genre ist nicht ganz klar definiert. Es fallen vor allem die Acts bei der Warm-up-Party etwas aus der Reihe. Worauf habt ihr generell bei der Auswahl der Bands geachtet?

Als Ziel und Idee haben wir uns vorgenommen einerseits Freund:innen zusammenbringen und Leute, die wir kennen. Andererseits – so ist auch der Name Re-Generation zustande gekommen – hatten wir uns gedacht, dass Rockmusik vielleicht nicht mehr den Stellenwert wie vor einigen Jahren hat. Wir wollen zeigen, dass es natürlich Bands gibt, die schon länger aktiv sind und immer noch live spielen. Genau so gibt es immer wieder auch interessante junge Acts, die nochmal eine neue Klangfarbe im Rockkontext bringen. Das wollen wir alles zusammenbringen und zeigen, dass das für ein ziemlich breites Altersspektrum eine interessante Mischung ist. Ich hoffe, dass man das vielleicht jetzt im Ansatz auch schon sieht. Wir werden das hoffentlich noch ein paar Jahre länger machen und dann vielleicht auch auf zwei Tage und zwei Bühnen gehen.

Ihr habt mit 24/7 Diva Heaven, Los Bitchos und Rosalie Cunningham einen hohen Anteil Frauen auf der Bühne stehen. Warum scheitern so viele große Festivals daran, eine ähnlich gute Quote hinzubekommen?

Es war uns wichtig, darauf zu achten. Ich glaube es hat sich schon ein bisschen was getan, es muss sich aber noch viel mehr tun. Es gibt auf jeden Fall genau so viele gute weibliche oder überwiegend weibliche Acts wie männliche und ich denke, das muss man einigen Veranstalter:innen noch mehr ins Bewusstsein rufen. Das ist uns auf jeden Fall wichtig und das wollen wir in den nächsten Jahren auch so fortführen.

Ihr habt nun die Warm-up Party am Vortag und eine Aftershowparty jeweils in verschiedenen Locations geplant, warum teilt ihr das so auf?

Das kann ganz interessant werden, weiterzudenken und die Stadt Leipzig und die Clublandschaft mit einzubinden. Ansonsten ist die Zeltbühne einfach nur bis zehn Uhr bespielbar. Und so dachten wir, um das noch ein bisschen zu erweitern, nutzen wir das UT Connewitz und Conne Island und haben damit die zwei coolsten Clubs in Leipzig am Start und können etwas mehr bieten.

Was waren die größten Herausforderungen, vor die euch die Organisation des Festivals gestellt hat?

Wir und die Veranstaltungsagentur Kingstar Music standen vor der Herausforderung, das Festival erst von 2020 auf 2021 und dann auf 2022 zu verschieben und die Bands irgendwie zu halten. Was auch einfach schwierig ist, ist dass es einen Personalmangel gibt, dass die Leute sich streiten um Securitys und Bühnenpersonal. Aber wenn jetzt nicht etwas total Unvorhergesehenes passiert, ist alles geklärt. Da können wir uns sicher sein, dass das Festival diesen Sommer stattfindet.

Jetzt habt ihr euch schon ein paar Träume erfüllt, ihr habt mit Robotor seit 2020 ein eigenes Label und jetzt auch euer erstes Festival kuratiert – was für ein Projekt würdet ihr als Band noch gerne angehen?

Die Geschichte mit dem Label war für uns so eine Sache, die wir uns lange erfüllen wollten. Beim Re-Generation Fest wollen wir erstmal gucken, ob wir das irgendwie etablieren können und das für ein paar Jahre machen. Ich glaube tatsächlich das nächste, was wir angehen könnten, wäre dass wir uns ein neues Studio aufbauen. Aber in Berlin ist es ja allgemein schwierig mit der Mietsituation und dem Raum, der für Kreative übrig ist. Da sind wir zwar im Moment noch safe, aber niemand weiß genau wie lange. Ich glaube, das könnte so das nächste große Projekt werden. Aber ich habe jetzt nicht so irgendwie das Gefühl, dass wir jetzt noch was neues starten müssen gerade – das ist erstmal gut so.

Instagram-Post: Das vollständige Line-up

 

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