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Verstorben: Persönlichkeiten 2021

Verstorben: Persönlichkeiten 2021
Auch in diesem herausfordenden Jahr musste die Musikwelt um eine Reihe einflussreicher Persönlichkeiten und Musiker:innen trauern. Wir blicken mit einer Auswahl aus dem VISIONS-Kosmos- und Umfeld zurück.
Collage: Selbymay (CC BY-SA 4.0) / Getty / Gamerscore Blog(CC BY-SA 2.0) / Ted Linden / Getty / Universal

29.Dezember 2020: Alexi Laiho (Children Of Bodom)

Alex Laiho
Foto: Getty Images

Der finnische Metal-Gitarrist und Children Of Bodom-Gründer Alexi Laiho, alias Wildchild, konnte auf eine 27-jährige Bandhistorie zurückblicken. Nach der Auflösung im Jahr 2019 gründete er 2020 das Nachfolgeprojekt Bodom After Midnight, verstarb jedoch Ende des Jahres in Helskini. Der Tod des 41-Jährigen wurde erst im Januar 2021 bekannt. Seine ehemaligen Bandkollegen und das Label Nuclear Blast rühmten den Verstorbenen als herausragende Persönlichkeit und talentierten Songwriter. Laut einem forensischen Bericht, den seine damalige Ehefrau Kimberly Goss auf Social Media zitiert hatte, war die Todesursache ein „Alkohol-induzierter Verfall der Leber und des anliegenden Gewebe der Bauchspeicheldrüse“. Nach einem einjährigen Streit um die Witwenschaft zwischen Goss und der Musikjournalistin Kelli Wright, erfolgte die Beisetzung am 10. Dezember diesen Jahres.

13.Januar: Sylvain Sylvain (New York Dolls)

Der Gitarrist der New York Dolls erlag nach einem zweijährigen Kampf seiner Krebserkrankung. Sylvain trat den Proto-Punks ein Jahr nach Bandgründung bei und blieb bis zur Auflösung im Jahr 1976 ein Teil der Band. Danach verfolgte er eine Solokarriere, in der er zwischen den Jahren 1979 und 2012 drei Alben veröffentlichte. Von 2004 bis 2011 schloss er sich der New York Dolls-Reunion an. Ex-Frontmann David Johansen schrieb über den in Ägypten geborenen US-Amerikaner: „Ich kann mich noch daran erinnern, als ich ihn das erste Mal mit seiner Reisetasche und Gitarre direkt aus dem Flugzeug in den Proberaum/Fahrradladen hüpfen sah, nachdem er aus Amsterdam abgeschoben wurde, ich habe ihn sofort geliebt.“

17.Februar: Dirk Siepe (VISIONS)

Dirk Siepe

Nach längerer, schwerer Krankheit stirbt Dirk Siepe mit nur 53 Jahren . Er war VISIONS seit den frühen 90ern eng verbunden, als Redakteur, Chefredakteur und zuletzt als Autor. Durch seinen Einsatz und sein Engagement fanden Bands wie Kyuss, Queens Of The Stone Age, Turbonegro, Gluecifer oder The Hellacopters in unser Heft. Bis zum Schluss war Dirk ein leidenschaftlicher Rockfan und talentierter Musikjournalist, der wie kein zweiter für die Musik gebrannt hat und sich durch sein besonders ein großes Herz für die zahlreichen Newcomer auszeichnete. Heftgründer Michael Lohrmann und der ehemalige Chefredaktuer Ingo Neumayer erinnern sich an ihre Zeit mir Dirk Siepe in zwei Nachrufen.

17.Februar: Françoise Cactus (Stereo Total)

Francoise Cactus
Foto: Getty Images

Die französische Wahlberlinerin Françoise Cactus, die mit gebürtigem Namen Françoise van Hove hieß, war Sängerin und Schlagzeugerin der Synthpop-Gruppe Stereo Total. Ihr Akzent war bis zum aktuellen Studioalbum „Ah! Quel Cinema!“ (2019) ein Markenzeichen der Band, die sie 1993 mit Brezel Göring gründete. In den 80ern begann ihre musikalische Karriere mit der Garage-Formation Lolitas. Bis zu ihrem Tod moderierte sie „Die Sendung“ beim Berliner Radio Eins. Cactus verstarb im Alter von 57 Jahren an Brustkrebs.

7.März: LG Petrov (Ex-Entombed)

LG Petrov
Foto: Selbymay (CC BY-SA 4.0)

Der ehemalige Entombed-Frontmann Lars-Göran „LG“ Petrov starb im Alter von nur 49 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung. Nach Anfängen in der Band Morbid hatte Petrov Ende der 80er Jahre zusammen mit dem späteren Hellacopters-Frontmann Nicke Andersson und weiteren Musikern die Band gegründet, die sich schon mit ihrem Debütalbum „Left Hand Path“ (1990) als schwedische Death-Metal-Institution etablieren konnten. Ihr Album „Wolverine Blues“ (1993) gilt als Meisterwerk des Subgenres Death’n’Roll. LG Petrovs aktuelle Band Entombed A.D. ging 2014 aus einem Namensstreit mit den Entombed-Gründern hervor. Die Metalwelt würdigte Petrov als herausragende Persönlichkeit der Szene.

9.April: DMX

Der US-amerikanische Rapper Earl Simmons, alias DMX (Dark Man X), war einer der populärsten Rapper der frühen 2000er. Mit seiner rauen Stimme, harten Texten und Adlibs schrieb er Songs zwischen Gangsta- und Gospel-Rap. Einer seiner bekanntesten Titel ist „X Gon‘ Give It To Ya“. Simmons starb am 9. April in einem New Yorker Krankenhaus, in das er am 2. April nach einer Überdosis und einem daraus folgenden Herzinfark eingeliefert wurde. DMX wurde 50 Jahre alt. Sein achtes Studioalbum „Exodus“ erschien postum im Mai diesen Jahres.

27.April: Anita Lane (Nick Cave & The Bad Seeds):

Die australische Singer/Songwriterin Anita Lane war an den Bandprojekten von Nick Cave beteiligt und schrieb Texte für The Birthday Party– und Bad Seeds-Songs. Von 1977 bis 1983 war sie mit Cave liiert. Danach verfolgte sie eine Solokarriere und veröffentlichte die Alben „Dirty Pearl“ und „Sex O’Clock“. Außerdem nahm mit dem Bad Seeds-Gitarristen Blixa Bargeld und seiner Band Einstürzende Neubauten auf. In den letzten Jahren zog sie sich aus gesundheitlichen Gründen aus der Öffentlichkeit zurück. Lane verstarb am 27. April im Alter von 61 Jahren – die genaue Todesursache wurde nicht publik gemacht.

29.April: Will Mecum (Karma To Burn)

Gitarrist Will Mecum war bis zu seinem Tod das letzte verbliebene Gründungsmitglied der Stoner-Rock-Band Karma To Burn. Mit der Band veröffentlichte er sieben Studioalben, zuletzt „Arch Stanton“ im Jahre 2014. 2002 legte die Band eine längere Pause ein, erst 2009 kam es zu einer Reunion. Genaue Informationen zur Todesursache gab es nicht, er soll an den Folgen eines Sturzes gestorben sein. Nachdem es einige falsche Gerüchte über seinen Zustand gab, bestätigte die Band die traurige Nachricht auf ihrer Instagram-Seite.

13.Mai: Christian Dang-anh (Pale)

Knapp neun Jahre nach dem letzten Pale-Konzert in Aachen ist Gitarrist und Sänger Christian Dang-anh seinem Hirntumor erlegen. Die Diagnose bekam er bereits anderthalb Jahre zuvor. Die Aachener Indie-Band hatte sich zwar bereits 2009 aufgelöst, wollte nach der Diagnose allerdings wieder darüber nachdenken neue Projekte in Angriff zu nehmen. Dazu will man sich nach einer „angemessenen Zeit der Trauer“ auch noch äußern. Pale machten sich in der deutschen und auch internationalen Indie-Szene vor allem mit ihrem Album „Razzmatazz“ einen Namen und waren beim Grand Hotel Van Cleef unter Vertrag. Ihr letztes Album erschien mit „Brother, Sister, Bores!“ 2006. Christian Dang-anh wurde nur 45 Jahre alt.

29.Juni: Bryan St. Pere (Hum)

Am 29. Juni gaben Hum den überraschenden Tod ihres Schlagzeugers Bryan St. Pere bekannt. Eine Todesursache wurde dabei nicht öffentlich gemacht. St. Pere war seit 1990 Mitglied der Post-Hardcore-Band, die vor allem ab Mitte des Jahrzehnts starken Einfluss auf die Alternative- und Shoegaze-Szene der USA hatte. Hum veröffentlichten ihr Debüt „Fillet Show“ 1991, trennten sich aber bereits 2000. Erst im letzten Jahr wurden Comeback-Pläne bekannt, auch wenn die Band in der Zwischenzeit immer mal wieder einzelne Konzerte spielte. Im Juni 2020 erschien das Album „Inlet“ ohne Vorankündigung.

26.Juli: Joey Jordison (Ex-Slipknot)

Joey Jordison
Foto: Gamerscore Blog (CC BY-SA 2.0), Joey Jordison beim Mayhem Festival 2008

Angehörige teilen mit, dass Slipknots ehemaliger Drummer Joey Jordison „friedlich im Schlaf“ gestorben ist. Jordison war eines der Gründungsmitglieder der Band aus Iowa, die sich 1995 erst auf seine Anregung hin Slipknot nannte. Sein unglaublich aggressives und schnelles Spiel mit Blastbeats und Tribal-Elementen war ein wesentliches Element für die Härte, die die vier Studioalben, auf denen er mitwirkte, ausmachte. 2013 wurde er aus der Band geworfen. Drei Jahre später offenbarte er, dass er an der neurologischen Erkrankung Transverse Myelitis leide. Zuletzt spielte er in den Bands Vimic und Sinsaenum. Er wurde nur 46 Jahre alt.

27.Juli: Dusty Hill (ZZ Top)

Dusty Hill
Foto: Ralph Arvesen (CC BY 2.0)

Der Bassist der legendären Bluesrock-Band ZZ Top ist laut seinen beiden hinterbliebenen Bandkollegen Billy Gibbons und Frank Beard in seinem Zuhause in Houston im Schlaf gestorben. Er stieß im Jahr 1970 zur im Vorjahr von Gibbons gegründeten Band hinzu und war bis zu seinem Tod Teil des ikonischen Bart-Trios. Nach 50 Jahren tritt – wohl auf Hills eigenen Wunsch – sein Vertreter und Gitarrentechniker Elwood Francis die Nachfolge am Bass an. Seine letzen Worte laut Gibbons: „Let the Show go on!“ Er wurde 72 Jahre alt.

16.August: Bauke De Groot (Hate Squad, Soulfood Distribution)

Hate Squad-Bassist Bauke De Groot war nicht nur als Musiker in der Thrashcore-Band aktiv, sondern auch langjähriger Labelmanager beim Vertrieb Soulfood und Gründer der Labels Swell Creek und Violent Creek. Er ist an den Folgen einer Krebserkrankung verstorben. Die erste der vielen Reaktionen auf seinen Tod kam von den Hamburger Thrash-Metallern Detraktor, die bei seinem Label unter Vertrag stehen: „Fuck Cancer! Wir sind sprachlos angesichts des Todes unseres Freundes und Bruders Bauke De Groot. Er nahm uns auf und gab uns eine Chance, wir haben ihm alles zu verdanken und werden ewig dafür dankbar sein.“

24.August: Charlie Watts (The Rolling Stones)

Charlie Watts
Foto: Universal Music

Am 24. August stand die Musikwelt still. Mit Charlie Watts starb einer der bedeutendsten Drummer und Mitglied einer der erfolgreichsten Bands der Rockgeschichte. Erst Anfang des Monats war Watts von der US-Tour der Band ausgestiegen, um sich einem „medizinischen Eingriff“ zu unterziehen. Watts war 2004 an Kehlkopfkrebs erkrankt, eine genaue Todesursache wurde jedoch nicht gennant. Mit den Rolling Stones hat Watts knapp 300 Millionen Tonträger verkauft und war bis zuletzt auf Tour. Seine Bandkollegen gedachten mit stillen Fotos in den sozialen Netzwerken. Auch zahllose weitere Prominente und Musiker:innen trauerten um den 80-Jährigen, darunter Elton John, Eddie Vedder, Paul McCartney oder die Foo Fighters.

27.Oktober: Benjamin Vallé (Viagra Boys)

Gitarrist Benjamin Vallé war Gründungsmitglied der schwedischen Post-Punk-Band Viagra Boys und spielte auf all ihren bisherigen Veröffentlichungen – zuletzt „Welfare Jazz“. In der schwedischen Hardcore-Szene machte sich Vallé seit den 90ern durch seine Performances in den Bands Nine, Bonds Of Trust, Neu-Ronz, Nitad, Pig Eyes einen Namen. Er sei zum Todeszeitpunkt kein aktives Bandmitglied mehr gewesen sein. Er verstarb im Alter von 47 Jahren. Viagra-Boys-Frontmann Sebastian Murphy verabschiedete seine Kollegen auf Instagram: „Die Viagra Boys wären nichts ohne dich. Dieser Planet hat gerade einen der Guten verloren. Ich hoffe, du bist irgendwo im Weltall und erzählst einem Außerirdischen schlechte Witze […] Ich werde dich immer lieben.“

18.November: Mick Rock (Fotograf)

Der Fotograf Mick Rock war bekannt für ikonische Musikvideos und Porträts von den Stooges, Queen, den Sex Pistols, Ozzy Osbourne und weiteren (Rock-)Musikschaffenden. In den letzten Jahren lichtete er viele zeitgenössische Künstler:innen wie die Killers, Queens Of The Stone Age und Lady Gaga ab, hielt aber weiterhin den Spitznamen „The Man Who Shot the Seventies“. Zu seiner herausragendsten Werken gehörten die Fotos von David Bowie als Ziggy Stardust. Er verstarb im Alter von 72 Jahren.

19.November: Hank Von Hell (Ex-Turbonegro)

Hank Von Hell
Foto: Ted Linden

Der charismatische Sänger verstarb im Alter von 49 Jahren. Als Todesursache gab sein Manager, die „Summe eines harten Lebens“ an. Hank von Hell trat 1992 den Death-Punk-Erfindern Turbonegro bei und sorgte mit seinem einzigartigen Black-Metal-Denim-Image und zweideutigen Texten, die er stets mit einem Augenzwinkern servierte, für den nachhaltigen Erfolg der Band. 2010 verließ er die Band endgültig und begann neben seiner Schauspiel- eine Solokarriere aus der zwei Alben resultierten. Seine ehmaligen Bandkollegen verabschiedeten Hank Von Hell über die sozialen Medien als „eine Ikone in der Geschichte der norwegischen Rock- und Popkultur.“

8.Dezember: Robbie Shakespeare (Sly & Robbie, Bob Dylan, Sting)

Der jamaikanische Bassist und Keyboarder Robert Shakespeare prägte seit Mitte der 70er Jahre die Genres Raggae und Dancehall mit dem Duo Sly & Robbie, das er gemeinsam mit Schlagzeuger Sly Dunbar gründete. Als Studiomusiker unterstützen sie die Arbeit großer Acts wie Joe Cocker, Sting und Jackson Browne. Für Bob Dylan spielten sie auf den Alben „Infidels“ , „Empire Burlesque“ und „Down In The Groove“ mit. Shakespeare starb nach einer Nieren-Operation in einem Krankenhaus in Florida. Er wurde 68 Jahre alt.

17.Dezember: Leonard „Hub“ Hubbard (Ex-The Roots)

Leonard „Hub“ Hubbard stieß 1992 zum HipHop-Kollektiv aus Philadelphia – kurz bevor die Gruppe 1993 ihr Debütalbum „Organix“ veröffentlichte. Bis 2007 wirkte er an drei Alben mit, unter anderem an „Things Fall Apart“, womit der Band der Durchburch gelang. Sein Ausstieg bei The Roots 2007 fällt auf die Diagnose von einem multiplen Myelom, einer From von Blutkrebs, was von seiner Frau als auch Todesursache angegeben wurde. Im Jahr 2016 verklagte Hubbard seine ehemaligen Bandkollegen Questlove und Black Thought und behauptete, dass sein Vertrag mit der Band ihn zu einem Miteigentümer machte, er aber nicht als solcher entschädigt wurde. Der Rechtsstreit ist noch nicht beigelegt worden. Er soll in den letzten Jahren während seiner Remissions wieder an neuer Musik gearbeitet haben. Er wurde 62 Jahre alt.