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Baby von "Nevermind"-Albumcover verklagt Nirvana wegen "Kinderpornografie"

Baby von „Nevermind“-Albumcover verklagt Nirvana wegen „Kinderpornografie“
Das ehemalige Baby-Model von Nirvanas „Nevermind“-Albumcover verklagt die Band. Der heute 30-jährige Spencer Elden bezeichnete das Nacktfoto von sich laut Medienberichten als „Kinderpornografie“ und „kommerzielle sexuelle Ausbeutung“ – und will nun Schadensersatz erstreiten.

Nicht nur die Musik von Nirvanas zweitem Album „Nevermind“ – erschienen vor fast genau 30 Jahren – hat sich in die Musikgeschichte eingeschrieben; auch das Albumcover mit einem nackten Baby unter Wasser in einem blauen Swimming Pool, das auf eine nachträglich hinzugefügte Dollar-Note an einem Angelhaken fixiert scheint, wurde zur Ikone.

Der zur Zeit der Fotoaufnahmen 1990 erst vier Monate alte Spencer Elden war in der Vergangenheit mit seinem unerwarteten Ruhm positiv umgegangen, hatte wiederholt Interviews dazu gegeben und die ikonische Szene im Laufe seines Lebens mehrfach nachgestellt. Zudem ließ er sich den Schriftzug „Nevermind“ auf die Brust tätowieren.

2016 äußerte Elden sich in einem Interview mit dem GQ Magazin in Australien erstmals kritischer: „In letzter Zeit habe ich öfter gedacht: Was, wenn es für mich nicht ok ist, dass alle Welt meinen verdammten Penis sehen kann? Ich hatte keinerlei Wahl.“ Auf die Frage, wie er es generell finde, dass das Cover mit ihm darauf auch nach 25 Jahren noch Gesprächsthema sei, sagte er: „Es ist scheiße. Ich bin stocksauer deswegen, um ehrlich zu sein.“

Anscheinend hat Elden seine negative Haltung nun in eine Klage übersetzt: Laut dem US-Boulevardmedium TMZ beziehungsweise mittlerweile geleakten Gerichtsunterlagen verklagt Elden die Band Nirvana, die einzelnen überlebenden Mitglieder, Kurt Cobains Nachlassverwalter, den Albumcover-Fotografen Kirk Weddle sowie die am Albumrelease beteiligten Labels.

Demnach hätten weder er selbst noch seine Eltern (schriftlich) zugestimmt, dass er nackt auf dem Albumcover zu sehen sein würde, „schon gar nicht in Form von kommerzieller Kinderpornografie“. Die Band habe zudem ein versprechen gebrochen, seine Genitalien mit einem Sticker zu überdecken. Keiner der Beteiligten habe ihn davor geschützt, sexuell ausgebeutet zu werden; gerade der Zusammenhang von Nacktheit und dem Geldschein erwecke den Eindruck von einem „Sexarbeiter, der nach einer Dollarnote greift“. Durch den Albumrelease habe er „lebenslanges Leiden“ erlitten, daher fordert er nun 150.000 US-Dollar von jeder beklagten Partei und den Stopp der Verbreitung seines Bildes.

Die Beklagten äußerten sich bislang nicht zu dem Fall. Die Eltern von Spencer Elden hatten seinerzeit lediglich 200 US-Dollar für dessen Fotoshoot erhalten.

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