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BDKV-Präsident: "Großveranstaltungen nur noch für Geimpfte und Genesene"

BDKV-Präsident: „Großveranstaltungen nur noch für Geimpfte und Genesene“
Werden demnächst nur noch geimpfte und genesene Personen Zutritt zu Festivals und Konzerten bekommen? Jens Michow, geschäftsführender Präsident des Bundesverbands der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft (BDKV), sieht keine Alternative für seine Branche – Veranstaltungen mit umfangreichen Hygienekonzepten seien wirtschaftlich auf Dauer nicht machbar.

Die Äußerungen von BDKV-Präsident Jens Michow zur Zukunft von Festivals und Konzerten waren deutlich: Es solle demnächst „Großveranstaltungen nur noch für Geimpfte und Genesene“ geben. „Im Bereich der Großveranstaltungen und Konzerte gibt es spätestens ab Ende September, wenn jeder ein Impfangebot bekommen hat, nur diesen Weg“, sagte Michow. Auch Künstler:innen und Konzert-Personal müssten dann geimpft sein. Events mit Abstandsregeln, Maskenpflicht und eingeschränkter Zuschauerzahl seien wirtschaftlich auf Dauer nicht zu machen. Im Deutschlandfunk fügte er hinzu, er finde es „absolut zumutbar“, nur Geimpfte und Genesene zuzulassen. „Man gibt den Menschen das Impfangebot – und wenn sie das nicht wahrnehmen, dann muss man hinnehmen, dass der Staat sie davor schützt, dass sie selbst infiziert werden oder Infektionen weiter übertragen. Das haben wir auch in anderen Bereichen: Wer keinen Führerschein macht, der darf eben nicht Auto fahren.“

Später präzisierte Michow seine Aussagen noch einmal: Als Jurist fordere er keinesfalls eine allgemeine Impfpflicht, aber die Möglichkeit, Veranstaltungen nur mit geimpften oder genesenen Personen „ohne Abstandsregeln und zahlenmäßige Begrenzung“ durchführen zu können, weil es keinen Grund gebe, diese weiterhin in ihren Grundrechten einzuschränken. Wie mit Kindern und Personen umgegangen werden solle, die sich (aus gesundheitlichen Gründen) nicht impfen lassen können, sagte Michow nicht.

In anderen Ländern sind Konzerte mit Impfnachweis bereits Realität: Die Foo Fighters spielten bereits am 20. Juni eine ausverkaufte Show im New Yorker Madison Square Garden nur für Geimpfte – ohne Hygieneregeln. In gleicher Weise hatten schon eine Woche zuvor The Strokes ihre Rückkehr auf eine New Yorker Clubbühne gefeiert. Auch die Stadt New York plant weitere Konzerte mit Verpflichtung zum Impfnachweis, und der weltweit agierende Konzertveranstalter-Riese Live Nation hat bereit Konzerte mit Eintritt nur gegen Impfnachweis umgesetzt.

Die Diskussion um Konzerte nur für Geimpfte ist auch in Deutschland nicht neu: Schon im Februar hatte Eventim-CEO Peter Schulenberg die Option gefordert, Konzerte auf Geimpfte zu beschränken – sein Unternehmen sei technisch bereits darauf vorbereitet. Unser Redakteur Florian Schneider hatte damals in VISIONS 336 in einem Kommentar klar Stellung dafür bezogen, den Veranstaltern aus Solidarität die Freiheit zu geben, nur Geimpfte zu Konzerten zuzulassen.

Auch manche Künstler hadern mit den aktuell unter Einschränkungen stattfindenden Konzerten: Helge Schneider hatte kürzlich in Augsburg ein Open Air vor Zuschauern in Strandkörben abgebrochen, weil er keinen Kontakt zum Publikum bekommen habe und von ständigem Herumlaufen der Zuschauer irritiert gewesen sei. Popmusikerin Nena forderte bei einer Show die Besucher:innen sogar auf, die Hygieneregeln zu ignorieren und näher zusammenzurücken. Peter Brings von den Kölschrockern Brings schrieb, da nun genug Impfstoff für alle vorhanden sei, könne man durchaus über Konzerte nur für Geimpfte (und Genesene) nachdenken.