0,00 EUR

Es befinden sich keine Produkte im Warenkorb.

Startseite » News »

Newsflash (Liam Gallagher, Serj Tankian, Tom Morello u.a.)

Newsflash (Liam Gallagher, Serj Tankian, Tom Morello u.a.)

+++ Die Liam Gallagher-Dokumentation „As It Was“ wird erstmals im deutschen Fernsehen ausgestrahlt. Sie ist ab dem 2. April für einige Wochen in der Arte-Mediathek zu sehen. „As It Was“ setzt am Ende vom Oasis und dem endgültigen Zerwürfnis mit seinem Bruder Noel an und begleitet den Sänger bis zur Veröffentlichung seines ersten Soloalbums „As You Were“ im Jahr 2017. Dabei porträtiert ihn die Rockumentary zwischen Tour, Studio und Wohnzimmer, beleuchtet den Absturz eines der größten Stars der 90er Jahre, den mäßigen Erfolg des Oasis-Nachfolgers Beady Eye und schließlich seinen zweiten Frühling als gereiften Solo-Künstler. 2019 war „As It Was“ bereits in britischen Kinos zu sehen. Die TV-Erstausstrahlung der Dokumentation findet am 9. April um 21:50 Uhr auf Arte statt, schon vorher wird sie bis zum 7. Juni 2021 in der Mediathek des Senders abrufbar sein.

+++ Serj Tankian hat sich sehr konkret zu den politischen Differenzen zwischen ihm und seinem Bandkollegen John Dolmayan geäußert. Der System Of A Down-Schlagzeuger Dolmayan ist überzeugter Anhänger von Ex-US-Präsident Donald Trump und trat mit seinen sehr konservativen und an Verschwörungsmythen andockenden Überzeugungen in jüngster Zeit vielen Fans der Band auf die Füße, auch wenn er anschließend hin und wieder vorsichtig Versöhnung suchte. Der eher linksgerichtete Sänger Tankian verwies auf Nachfrage meist auf den gemeinsamen Kampf für die Anerkennung des Völkermords an den Armeniern. „Wir sind gute Freunde, wir sind eine Familie, er ist Schlagzeuger in meiner Band, natürlich reden wir über viele, viele Dinge, auch politische Ansichten“, so Tankian gegenüber Consequence Of Sound über Dolmayan, der übrigens auch sein Schwager ist. „Wir sind uns einig in vielen Dingen, wie bei Angelegenheiten rund um Armien etwa, oder bei vielem familiären, viele andere, persönliche Dinge. Aber was amerikanische Politik angeht sind wir wirklich das genaue Gegenteil voneinander, und wir sind beide sehr leidenschaftlich und ungestüm bei der Sache – und das ist in Ordnung.“ Er respektiere und liebe Dolmayan sehr, aber das könne er nicht von seinen politischen Ansichten im Bezug auf Amerika sagen. „Haben wir darüber geredet? Ja. Aber machen wir das oft? Nein, denn irgendwann bist du an einem Punkt, wo man nicht mehr einer Meinung wird, und dann redet man lieber einfach über etwas anderes.“ Fans spekulierten immer wieder, ob die politischen Differenzen zwischen den beiden nicht ein Grund für das volatile Klima innerhalb der Band sein könnten. Vor ein paar Monaten hatten sich System Of A Down überraschend zusammengerauft und zwei neue Songs veröffentlicht, um auf den Bergkarabachkonflikt in Armenien aufmerksam zu machen. Tankian veröffentlicht kommende Woche seine Solo-EP „Elasticity“, aus der er den gleichnamigen Song ausgekoppelt hatte. Kurz danach erschien die Dokumentation „Truth To Power“ über sein künstlerisches und aktivistisches Schaffen.

+++ Auch Tom Morello hat von einer ungewöhnlichen Freundschaft trotz extrem unterschiedlicher politischer Überzeugungen berichtet. Der Rage Against The Machine-Gitarrist verriet kürzlich in der Howard Stern Show, mit dem Cowboyhut-tragenden Hardrock-Musiker Ted Nugent befreundet zu sein. Der ist neben seiner Musik vor allem für seine sehr amerikanisch-konservative Weltanschauung bekannt: Er ist Mitglied der Republikanischen Partei, Trump-Unterstützer, Advokat von lockeren Waffengesetzen, Tierschutz-Gegner und fiel zur Amtszeit von Barack Obama immer wieder mit radikalen Anfeindungen auf, als er ihn etwa als Untermenschen bezeichnete oder sagte, dass er für seine Taten gehängt werden müsste. Morello dagegen ist wie sein Rage-Kollege Zack De La Rocha überzeugter Sozialist. Er sei 2008 gefragt worden, ob er für den 60. Geburtstag von Nugent einen Gruß für ein Video aufnehmen wolle, in dem viele andere einflussreiche Gitarristen vorkamen – und er habe sich nach einiger Bedenkzeit dazu entschieden mitzumachen. „Es sollte darin um zwei Dinge gehen: Zuerst um die Dinge, die Tom Morello und Ted Nugent gemeinsam haben. Das wurde eine lange Liste von Dingen wie unserer Befürwortung von Redefreiheit, unserer Liebe für den Rock’n’Roll, dem Respekt gegenüber schwarzen Künstlern, die Rock’n’Roll erfunden haben… und danach um die Dinge, die Ted Nugent einem Tom Morello über Sex beigebracht hat.“ Gemeint habe er damit Songtexte wie die von „Cat Scratch Fever“ oder „Wang Dang Sweet Poontang“, die den pubertierenden Morello viel beschäftigt hätten. Seitdem würde er Nugent einen Freund nennen. Das liefert neuen Kontext für ein paar Aussagen, die Morello schon 2017 gegenüber dem britischen Guardian tätigte. „Manchmal wenn [Nugent] etwas Empörendes sagt, das seiner rassistischen Gefolgschaft einheizt, dann schreibe ich ihm und sage: ‚Alter. Was laberst du da eigentlich?‘ Wir können dann als Freunde darüber reden anstatt als Personen, die sich auf ihrer jeweiligen Seite barrikadieren.“

Video: Tom Morello über Ted Nugent bei Howard Stern

+++ Auch die Folkrocker Mumford & Sons sind am Wochenende ins politische Kreuzfeuer geraten: Banjo-Spieler Winston Marshall empfahl in einem inzwischen gelöschten Tweet das neue Buch von Andy Ngo, einem besonders konservativen Journalisten und Influencer aus den USA, der rechtsextremen Gruppen wie „Patriot Prayer“ nahesteht. „Unmasked: Inside Antifa’s Radical Plan To Destroy Democracy“ sei ein „wichtiges Buch“ und Ngo „ein mutiger Mann“, kommentierte der Musiker und Sohn des britischen Multimillionärs Sir Paul Marshall. In den Sozialen Netzwerken hagelte es daraufhin Kritik von Fans und anderen Musikern. Mumford & Sons nahmen bisher nicht Stellung dazu. Die Band erntete schon einmal Kritik, nachdem sie sich im Studio mit dem Psychologen und Autoren Jordan Peterson getroffen hatte, der unter anderem mit seiner offensiven Ablehnung der Genderforschung und sogenannter „politischen Korrektheit“ zu einer einflussreichen Persönlichkeit innerhalb der Alt-Right-Bewegung geworden ist.

+++ Foxing haben den neuen Song „Speak With The Dead“ veröffentlicht. Wie mit dem 2018 erschienenen dritten Album „Nearer My God“ lässt sich die Band mit dem siebenminütigen Artrock-Stück kaum noch auf ein Genre wie Emo oder Indie festnageln. An dem ausufernden Song wirken die ebenso Genregrenzen überschreitenden Why? mit. Foxing brachten ihre Fans über eine Webseite namens drawdownthemoon.org zu dem Song und seinem Musikvideo. Dort wird man in ein „bescheidenes Labyrinth“ eingeladen, nach Eingabe einiger Daten startet so wohl eine Internet-Schnitzeljagd namens „Ritual I“, die zum Video führt. Ein neues Album kündigten sie aber noch nicht an.

Video: Foxing – „Speak With The Dead“ (feat. Why?)

+++ Die Noiserock-Band Part Chimp hat ihre neue Single „Back From The Dead“ mit dazugehörigem Musikvideo veröffentlicht. Damit kündigten sie auch das Album „Drool“ für den 4. Juni an. Es ist die fünfte Platte der Band seit ihrem großartig betitelten 2003er Debütalbum „Chart Pimp“. Die Single „Back From The Dead“ ist ein an Melvins erinnernder Noise-Brocken mit Stoner- und Doom-Schlagseite. Passend zum Titel des Songs sieht man im Musikvideo mit trashigem Horror-Vibe vor allem eins: Zombies. Vorbestellen könnt ihr die Platte unter anderem via Bandcamp.

Video: Part Chimp – „Back From The Dead“

Stream: Part Chimp – „Back From The Dead“

Cover & Tracklist: Part Chimp – „Drool“

01. „Back Fom The Dead“
02. „Wallow“
03. „One In The Eye“
04. „Clever“
05. „I Feel Fantastic“
06. „Drool“
07. „Up With Notes“
08. „No Sad Faces“
09. „Dirty Birdy“
10. „It’s True Man“
11. „USisA“
12. „Worms“

+++ Zao haben die neue Single „Croatoan“ veröffentlicht. Die Metalcore-Institution, deren drittes Album „Where Blood And Fire Bring Rest“ wir in der aktuellen Ausgabe VISIONS 336 als eines der besten des Genres handeln, liefert damit einen ersten Vorgeschmack auf das am 9. April erscheinende zwölfte Album „The Crimson Corridor“. „Croatoan“ ist zäh und bedrohlich und passt damit zur makaberen Hintergrundgeschichte aus der frühen nordamerikanischen Kolonialzeit: Ende des 16. Jahrhunderts verschwindet eine Gruppe von 115 Siedlern spurlos aus der Kolonie Roanoke und hinterlässt nichts, außer jenem in einen Holzpfosten geritztem Wort. Ihr Schicksal ist bis heute ungeklärt.

Stream: Zao – „Croatoan“

+++ Im Laufe seiner illustren Karriere hat sich Nick Cave als düsterer Geschichtenonkel mit dunklem Timbre und mystischer Stimme etabliert. Da ergibt es nur Sinn, dass Cave jetzt für eine Shakespeare-Produktion verpflichtet wurde – in der Rolle eines Waldes. In einer Produktion der Royal Shakespeare Company, die auf „Ein Sommernachtstraum“ basiert, übernimmt der Sänger die Rolle des „virtuellen Walds“, die mittels Motion Capturing-, VR- und Videospieltechnologie realisiert wird. „Dank“ Pandemie können auch wir der britischen Produktion aus der Ferne beiwohnen: Ab dem 12. März läuft das Stück für etwa eine Woche zu verschiedenen Zeiten über das Portal dream.online, wo es auch Tickets gibt. Ganz abwegig ist die Verbindung von Shakespeares Theaterklassiker und Nick Caves Schaffen nicht. „The Gypsy Faerie Queen“, eine Zusammenarbeit Caves mit Marianne Faithfull aus dem Jahr 2018, ist vom „Sommernachtstraum“ inspiriert.