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Lieblingssongs 2020: Juliane Kehr

Lieblingssongs 2020: Juliane Kehr
Die VISIONS-Redaktion blickt zurück auf das Musikjahr 2020. Dieses Mal: Die 10 Lieblingssongs von Autorin Juliane Kehr.

Eigentlich möchte ich gar nicht mehr über diesen Kackhaufen von einem Jahr sprechen, wären da nicht all die tollen Songs, über die man auf jeden Fall noch ein paar Worte verlieren muss.

Den Seelentröster des Jahres hat John K. Samson mit „Fantasy Baseball At The End Of The World“ geliefert. Der Mann weiß einfach, wie man chaotische Gefühlslagen in passende Sprachbilder packt: „I manage my fantasy baseball team better/ Than I manage my anger these days“ und weiter: „And the next fascist fucker in line for the job/ Of demolishing hope for us all/ So I’m putting in love now/ I’m putting in faith/ Putting fear on a long-term IL.“

Ezra Furman legt derweil für den Soundtrack der Serie „Sex Education“ seinen Song „Dr. Jekyll & Mr. Hyde“ neu auf und die Beatsteaks covern Portisheads „Glory Box“. Angemessen wütend geben sich Chelsea Wolfe und Jess Gowrie aka Mrs. Piss mit ihrem Debütalbum und Songs wie „Nobody Wants To Party With Us“. Dieselbe Wut und Kraft treibt War On Women an, die mit jedem Album besser werden. Dabei mag ich es gern, wenn Sängerin Shawna Potter die Intensität ihrer Botschaften in leisen Tönen zum Schwingen bringt, wie in „Demon“.

Das wichtigste politische Album liefern einmal mehr Run The Jewels: Songs wie „Pull The Pin“ stehen unter unfassbarer Spannung. Der Gesang von Mavis Staples geht unter die Haut und Josh Homme mischt auch noch mit. Auch Zeal & Ardor veröffentlichen mit „At The Seams“ einen anrührenden Song mit politischem Hintergrund. Am anderen Ende der Welt sorgen King Gizzard & The Lizard Wizard mit Songs wie „Honey“ für etwas akustisch-psychedelische Entspannung. Melancholische ruhige Töne findet Conor Oberst endlich wieder mit Bright Eyes und „Tilt-A-Whirl“.

Kurz vor Jahresende ist bei Every Time I Die dann plötzlich Schluss mit Ruhe und die Metalcore-Veteranen hauen ein Song-Doppel raus, bei dem „Desperate Pleasures“ für mich knapp die Nase vorn hat, mit seiner letzten Textzeile: „Hey, look on the bright side. There’s nowhere but up from a canyon in hell“. In diesem Sinne: Auf das kommende neue Jahr!

Playlist: Die 10 Songs des Jahres von Juliane Kehr