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Newsflash (Corey Taylor, The Ghost Inside, Thurston Moore u.a.)

Newsflash (Corey Taylor, The Ghost Inside, Thurston Moore u.a.)

+++ Corey Taylor hat weitere Details zu seinem Solodebüt verraten. Der Slipknot– und Stone Sour-Sänger bestätigte unlängst, dass er die Aufnahmen dazu abgeschlossen hätte. Er und die Band, die ihn seit Jahren bei seinen vereinzelten Solo-Auftritten unterstützt, hätten sich zweieinhalb Wochen von allem anderen abgeschottet, um die 25 Songs aufzunehmen. Es sind vornehmlich Songs, die nicht zu seinen anderen Bands passten, doch es befindet sich darunter auch ein Titel, an dem Taylor seit der High School arbeitet, wie er nun in der Radioshow Trunk Nation auf dem Sender SiriusXM erzählte. „Das hat sehr lange auf sich warten lassen und vielleicht war es eines jener Dinge, die Jahre an Arbeit und Feinschliff benötigten, bis ich den Mut hatte, den Song zu vollenden“, reflektiert der 46-Jährige. „Also ja, das war ein langes Warten und Zusammenstückeln und es fühlt sich großartig an.“ Taylor verspricht eine umfassende Solo-Tour, sobald dies die aktuelle Situation wieder zulässt. Im Dezember 2019 hatte Taylor mit Stone Sour ein Livealbum veröffentlicht. Bis zuletzt war er noch mit Slipknot auf Tour, die im Sommer mit ihrem aktuellen Album „We Are Not Your Kind“ im Gepäck fortgesetzt hätte werden sollen.

+++ The Ghost Inside haben sich nach Rassismus-Vorwürfen gegen ihren Bassisten Jim Riley von ihm getrennt. Nachdem die Metalcore-Band am vergangenen Freitag ein Benefiz-T-Shirt für die National Association For The Advancement Of Colored People angekündigt hatte, kommentierte Bracewar-Schlagzeuger Rashod Jackson das spöttisch bei Twitter: Bassist Riley habe den Busfahrer von The Ghost Inside vor Jahren hinter seinem Rücken das N-Wort genannt. Seine Story bestätigten Martin Stewart von Terror und Stick To Your Guns-Frontmann Jesse Barnett, der in einem Twitter-Thread erzählt, 2015 mit Jackson auf Tour war, als dieser Riley erstmals zur Rede stellte. Riley veröffentlichte später ein Statement: Er habe Rashod damals angerufen und sich entschuldigt, Rashod habe ihn zurechtgewiesen und gesagt, das wäre nicht genug. „Das ist schimpflich und ich schäme mich verdammt nochmal dafür. Ich tue immer so, als sei ich jemand, dem progressive Bewegungen und Ideen am Herzen liegen, aber dem bin ich nicht gerecht geworden.“ Das volle Statement findet ihr weiter unten. The Ghost Inside gaben am Samstag die Trennung von Riley bekannt. Sie bedauerten, zwar Gerüchte gehört, aber nie weiter nachgeforscht zu haben und beteuerten erneut, als Band geschlossen den Kampf gegen strukturellen Rassismus zu unterstützen. Am vergangenen Freitag war ihr neues Album „The Ghost Inside“ erschienen, das erste nach einem schweren Busunfall Ende 2015. Gegen Jackson selbst wurden bei der Debatte Vorwürfe laut, 2013 homophobe Schimpfwörter auf Twitter benutzt zu haben. Dafür habe er sich aber längst bei allen Beteiligten entschuldigt und Eingeständnisse gemacht. Darum gehe es in dieser Debatte jedoch nicht.

Tweets: Rashod Jackson mit Vorwürfen gegen Jim Riley

Tweets: Jim Riley mit Statement

Tweet: The Ghost Inside entlassen Jim Riley

Tweets: Rashod Jackson wehrt sich gegen Vorwürfe

+++ Thurston Moore hat den neuen Song „Strawberry Moon“ veröffentlicht. „A new piece for new peace“, ein neues Stück für den Frieden, nannte der frühere Sonic Youth-Gitarrist das neunminütige Gitarren-Instrumental, das mit droniger Note eine kalte Klanglandschaft malt. Moore hatte in den vergangenen Wochen immer wieder B-Seiten und neue Songs veröffentlicht, darunter „May Daze“ und „Sunday Stage“, einen unveröffentlichten Song seiner Band Chelsea Light Moving.

Stream: Thurston Moore – „Strawberry Moon“

Tweet: Thurston Moore über den neuen Song

+++ Am vergangenen Freitag verzichtete der Musikanbieter Bandcamp wieder auf seinen Anteil bei Einnahmen, um Bands zu unterstützen – die oft wiederum wohltätige Zwecke unterstützten. Dabei kamen überraschend so einige Sonderveröffentlichungen zusammen – hier eine Auswahl:

+++ Algiers haben die neue Single „It All Comes Around Again“ veröffentlicht. Auf der B-Seite ist ihre experimentelle Standalone-Single „Can The Sub_Bass Speak?“ enthalten. Am vergangenen Freitag konnte man für 24 Stunden auch eine Seven-Inch mit den Songs bestellen. Alle Erlöse gehen an den Metro Atlanta Mutual Aid Fund, As They Lay und die Black Alliance For Just Immigration.

Stream: Algiers – „Can the Sub_Bass Speak?“ / „It All Comes Around Again“

+++ Ty Segall und Wand-Frontmann Cory Hanson haben die gemeinsamen Songs „She’s A Beam“ und „Milk Bird Flyer“ herausgebracht. Wer beide Jams haben will, muss beide Tracks bei Bandcamp kaufen – im Stream gibt es nur „She’s A Beam“. Alle Erlöse aus dem Verkauf in der ersten Woche gehen an Black Lives Matter Los Angeles.

Stream: Ty Segall & Cory Hanson – „She’s A Beam“

+++ Die Doom-Band Goatsnake hat zwei Songs zur Verfügung gestellt, die bislang nur als Bonustracks erschienen waren. Sie stammen aus den Sessions zum Album „Black Age Blues“. Erlöse gehen an Color Of Change.

Stream: Goatsnake – „Breakfast With The King“ / „Deathwish“

+++ Auch Old Man Gloom präsentieren uns die beiden B-Seiten „Willing Vessel“ und „Storms In Our Eyes“ von ihren aktuellen beiden Alben, „Seminar VIII“ und „IX. Das Geld geht an eine ganze Reihe von Organisationen, eine Übersicht findet ihr auf der Bandcamp-Seite.

Stream: Old Man Gloom – „Willing Vessel“ / „Storms In Our Eyes“

+++ Folk-Musikerin Marissa Nadler hat ein Cover von Simon & Garfunkels „Old Friends/Bookends“ aufgenommen. Erlöse gehen an Black Lives Matter.

Stream: Marissa Nadler – „Old Friends/Bookends“

+++ Slaughter Beach, Dog streamen den leicht Country-esken Song „Fair Shot“. Das Geld, das die Band von Modern Baseballs Jake Ewald damit einnimmt, geht an den Philly Bail Fund ihrer Heimatstadt Philadelphia.

Stream: Slaughter Beach, Dog – „Fair Shot“

+++ Die Kanadier Single Mothers haben die EP „Pig“ veröffentlicht. Sie sei in den vergangenen Wochen in der Isolation entstanden – Songtitel wie „Pig“ und „Tear Gas“ nehmen Bezug auf die Polizeigewalt, gegen die in den USA und vielen weiteren Ländern gerade protestiert wird. Einnahmen spendet die Post-Hardcore-Band an Black Lives Matter Bailout-Fonds.

Album-Stream: Single Mothers – „Pig“ (EP)

+++ Mudhoney haben ihr zuvor nur auf limitiertem Vinyl erhältliches Livealbum „Live Mud“ veröffentlicht. Die Ende 2005 im Palacio de los Deportes in Mexico City aufgenommene Show erschien 2007 nur physisch, nie digital.

Album-Stream: Mudhoney – „Live Mud“

+++ Die Hardcore-Band Giver sammelt mit dem brandneuen Song „Order From Above“ Spenden für die Initiative Schwarzer Menschen in Deutschland Bund e.V.. Der Song handelt von Polizeigewalt und Rassismus und stammt aus dem Aufnahmesessions zum aktuellen Album „Sculpture Of Violence“.

Stream: Giver – „Order From Above“

+++ Die drei Majorlabels Warner, Sony und Universal haben sich auch stärker dem Kampf gegen Rassismus verschrieben. Die Warner Music Group hat einen Charity-Fonds über 100 Millionen US-Dollar eingerichtet, um Projekte zur Aufklärung zu stärken und „Gleichberechtigung, Chancengleichheit, Diversität und Inklusion“ in der Musikindustrie zu fördern, so CEO Steve Cooper. Auch Sony Music legt für einen solchen Fonds 100 Millionen US-Dollar zur Seite und will laut Ankündigung sofort damit beginnen, das Geld an Organisationen zu spenden, die sich für Gleichberechtigung einsetzen. Universal Music dagegen hat laut Billboard die „Task Force For Meaningful Change“ gegründet, eine interne Gruppe diverser Mitarbeiter*Innen, die innerhalb des Unternehmens die Verpflichtung zu Toleranz, Gleichheit und Unvoreingenommenheit prüfen und gegebenenfalls neue Initiativen starten soll. Für den Anfang werden 25 Millionen US-Dollar für eine erste Welle solcher Initiativen zur Verfügung gestellt.

+++ Die Organisation Punk Ethics hat die Benefiz-Compilation „Give Sweatshops The Boot Vol. 1“ veröffentlicht. Darauf enthalten sind 40 Songs, unter anderem Beiträge von Propagandhi, Petrol Girls und Jello Biafra. Punk Ethics hatten vor einem Jahr die Kampagne „Punks Against Sweatshops“ gestartet, um für ein Umdenken bei der Produktion von Band-Merch zu sorgen, da gerade die Kleidungsstücke häufig zu menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen hergestellt werden. Die Erlöse der großen Compilation kommen der Arbeit der Organisation zugute. Am Wochenende streamte Punk Ethics ein anderthalbstündiges Q&A mit Mitgliedern beteiligter Bands, darunter Jord Samolesky von Propagandhi und Ren Aldridge von Petrol Girls.

Album-Stream: V. A. – „Give Sweatshops The Boot Vol. 1“

Video: Q&A von Punk Ethics

+++ System Of A Down-Schlagzeuger John Dolmayan hat von den politischen Spannungen innerhalb der Band berichtet. Vergangene Woche hatten mehrere Medien – darunter auch VISIONS – von den völlig konträren politischen Überzeugungen berichtet, die Dolmayan und sein Kollege Serj Tankian lautstark im Netz vertreten. Laut Donald-Trump-Unterstützer Dolmayan gebe es deshalb aber keine nennenswerten Probleme, da beide Parteien großen Respekt vor der Meinung der anderen habe – das verspricht jedenfalls Dolmayan und hofft, dass Tankian das genauso sieht. „Wir vergrößern die jeweiligen Horizonte des anderen – ich glaube, er lernt etwas von mir und ich lerne etwas von ihm.“ Es hätten ihn wegen der Berichte viele Nachrichten von Fans erreicht, was ihn zu dem erklärenden Video bewegte. „Ich sehe, dass viele sehr berühmte Leute jede Menge Dinge sagen, und ich weiß nicht, ob sie wirklich von Herzen kommen. Aber ich werde immer für das kämpfen, was ich für richtig halte. Selbst wenn sich später herausstellt, dass ich falsch lag, dann werde ich später darüber urteilen – ich habe keine Angst davor, meine Position zu ändern. Aber es wird viel geheuchelt. Glaubt nicht alles, was euch Promis sagen – die meisten haben keine Ahnung. Ich habe meistens auch keine Ahnung. Ich weiß nicht, warum manche Dinge passieren und aus welchem Grund die Regierung bestimmte Dinge macht.“ Das ganze Video in Bademantel seht ihr unten. Dolmayan hatte Trump für seinen angeblich positiven Beitrag zum Wohlergehen der schwarzen Community in den USA gelobt. Tankian dagegen fordert den sofortigen Rücktritt des US-Präsidenten.

Instagram-Post: John Dolmayan über sein Verhältnis zu Serj Tankian und Politik

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+++ All Them Witches haben ihr sechstes Album „Nothing As The Ideal“ für den 4. September angekündigt. Mit „Saturnine & Iron Jaw“ gibt es auch bereits die erste Single zu hören. Das Trio aus Nashville hatte sich für die Aufnahmen Ende Februar, knapp vor dem Lockdown der USA, in den legendären Abbey Roads Studios in London eingemietet. Mikey Allred, der schon „Dying Surfer Meet His Maker“ produzierte, einigte sich mit Gitarrist und Songwriter Ben McLeod, dass es nicht der richtige Zeitpunkt sei, um dieses Album im Studio in der Nähe ihrer Heimatstadt in Tennessee aufzunehmen. Zur berühmten Magie der Abbey Road erzählt McLeod: „Robby [Staebler, Schlagzeug] traf etwa eine Stunde vor mir ein und schaute mich an und sagte, ‚Alter, ich hätte beinahe drei Mal geheult.'“. Staebler hatte auf Tour verschiedene Loops aufgenommen, die in „Saturnine & Iron Jaw“ das rasselnde Intro des Albums bilden. Der Song öffnet sich nach dem sechsten Glockenschlag – dem sechsten Album entsprechend – in gezähmtere psychedelische Gitarrenklänge à la „Little Wing“, ehe er entfesselt zu zirkulieren beginnt. Während des Gitarrenintros hört man, wie jemand so leise wie möglich eine Tür öffnet und wieder schließt. Die Band befand die Aufnahme für zu gut, um sie zu wiederholen, und fing diesen Umstand für die Hörer ein.

Video: All Them Witches – „Saturnine & Iron Jaw“

Cover & Tracklist: All Them Witches – „Nothing As The Ideal“

all them witches nothing as the ideal

01. „Saturnine & Iron Jaw“
02. „Enemy Of My Enemy“
03. „Everest“
04. „See You Next Fall“
05. „The Children Of Coyote Woman“
06. „41“
07. „Lights Out“
08. „Rats In Ruin“

+++ In Flames haben eine Neuauflage von „Clayman“ zum 20. Jubiläum der Platte angekündigt. Sie erscheint am 4. September remastert und mit Bonusinhalten. Die Songs „Bullet Ride“, „Only For The Weak“, „Pinball Map“ und „Clayman“ hatte die Band dafür neu aufgenommen. Wie das klingt, hören wir schon jetzt vorab mit der Auskopplung „Clayman“. Außerdem enthält die Neuauflage das Instrumentalstück „Themes And Variations In D-Minor“. Produziert hat Howard Benson (My Chemical Romance, Papa Roach) und gemixt hat Chris Lord-Alge (Green Day, Rob Zombie). In-Flames-Frontmann Anders Griden signalisierte, dass dieses Album als Dankeschön ihren Fans gilt. So sei jedes Detail bis hin zu den Visuals und dem Artwork ganzheitlich durchdacht worden.

Video: In Flames – „Clayman (Re-Recorded)“

+++ Zumindest in britischen Heavy-Metal-Videos waren in den 1980ern die Verhältnisse noch klar: Wenn soziale Gerechtigkeit mit Füßen getreten wird, kommen Judas Priest und brechen die Tresore gesellschaftlicher Mobilitätsbarrieren einfach mit ihren Gitarren auf. So einfach ist das natürlich nicht, wenn institutionalisierte Verbrechen wie die brutale Tötung des 46-jährigen Afroamerikaners George Floyd in Minneapolis am hellichten Tag passieren. Für die derzeitige Welle an Protest und Solidarität lässt sich der unbeugsame Aktivismus von Rob Halford und Co. dennoch nutzen: Moderne Outlaws enterten vergangene Woche das Radioprogramm der New Yorker Polizeibehörde mit der Revolten-Hymne „Breaking The Law“. Damit schickten die Demonstranten eine wichtige Stimme hinaus in den Äther: „So much for the golden future I can’t even start/ I’ve had every promise broken, there’s anger in my heart/ You don’t know what it’s like, you don’t have a clue/ If you did you’d find yourselves doing the same thing too“.

Twitter-Post: Protest-Seite berichtet von gelungenem Lawbreaking

Video: Judas Priest – „Breaking The Law“