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Nirvana-Bassist Krist Novoselic lobt Rede von Donald Trump, rudert zurück

Nirvana-Bassist Krist Novoselic lobt Rede von Donald Trump, rudert zurück
Da hat er sich in die Nesseln gesetzt: Krist Novoselic äußerte sich zu einer Rede Trumps – und erfährt enormen Gegenwind. Nun schickt er eine Erklärung hinterher.

Am Montag, den 1. Juni hält Donald Trump eine Rede, dass er das US-Militär einsetzen wird, um gegen die Demonstranten und Proteste im Zuge des Mordes an George Floyd vorzugehen. Seine Ansagen wurden nicht gerade wohlwollend aufgenommen.

Ausgerechnet der ehemalige Nirvana-Bassist Krist Novoselic jedoch kommentierte Trumps Rede auf seiner Facebook-Seite überraschenderweise enorm wohlwollend: „Wow!!! Ich weiß, dass viele von euch ihn nicht leiden können, aber Trump hat mit seiner Rede einen Volltreffer gelandet.“

Ferner schreibt er: „Die sozialen Medien und das Fernsehen wiederholen Bilder des sozialen Zusammenbruchs. Ich stimme zu, dass der Präsident keine Truppen in die Staaten schicken sollte – und rechtsgültig ist das wahrscheinlich ohnehin nicht – nichtsdestotrotz war der Ton in seiner Rede stark und direkt.“ Auch sagt er: „Trump sagt, dass er die Gewalt unterbinden wird – und das spricht viele an.“

Novoselics Aussagen sind bei all der Emotionalität des Themas nicht leicht zu bewerten, gerade aus dem Mund einer wichtigen Figur der kulturellen Gegenbewegung. Nüchtern betrachtet, darf man ihm eingestehen, dass er sich in seinen Aussagen lediglich auf die Haltung von Trumps Rede bezieht, der damit seinen Jüngern die erhofften Signale gibt, jetzt mal ordentlich aufzuräumen. Dass man seine Rede auch als blendende Kraftmeierei betrachten darf, die nicht einen Nebensatz für das eigentliche Problem – dem institutionellen Rassismus-Dilemma etwa – aufbringt, ist ernüchternd – bei einem Rassisten wie Trump jedoch logisch.

Am gestrigen Mittwoch, den 3. Juli hat sich Novoselic dann dazu hinreißen lassen, seinen Kommentar auf seiner Facebook-Seite zu erklären, die er zwischenzeitlich deaktiviert hatte. Seinen Twitter-Account hat er gelöscht. Er sagt, dass er „Faschismus“ und „einen autoritären Staat“ nicht unterstütze:

„Als ein bekennender Unabhängiger, unterstütze ich weder eine Partei, noch einen Kandidaten. Und es fühlt sich krank an, das sagen zu müssen, aber ich unterstütze Faschismus nicht, und ich unterstütze auch keinen autoritären Staat. Ich glaube an eine zivilisierte Gesellschaft, und dass wir dahinarbeiten müssen.“

Novoselic hätte sich das Leben wahrscheinlich leichter gemacht, hätte er klarer erklärt, inwiefern er Trumps Rede für einen „Volltreffer“ hält. Sein überraschender Zuspruch wirkt erschreckend kritiklos und nicht ausreichend reflektierend. Immerhin hat Trumps Rede für enorme Empörung gesorgt. Die kalifornische Senatorin Kamala Harris beschreibt sie als „die Worte eines Diktators“, und der New Yorker Gouverneur Andrew Cuomo nennt Trumps Worte als „wahrhaftig beschämend.“

Novoselic war im US-Wahlkampf 2016 übrigens engagierter Unterstützer des libertären Kandidaten Gary Johnson und betonte, dass er weder für Trump noch für die oppositionelle Kandidatin Hillary Clinton stimmen würde.

Screenshot: Krist Novoselic über Trump (inzwischen gelöscht, Quelle: NME)

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Facebook-Post: Krist Novoselic erklärt seinen Trump-Post

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