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Fake-Band Threatin erfolgreich von Ex-Tourmusikern verklagt

Fake-Band Threatin erfolgreich von Ex-Tourmusikern verklagt
Es war eine der skurrilsten Meldungen 2018: Die US-Metalband Threatin um das namensgebende einzige Mitglied Jered „Threatin“ Eames täuschte Facebook-Likes, eine Booking-Agentur und Ticket-Vorverkäufe einer Europtaour vor – um dann vor leeren Häusern aufzutreten. Der Schwindel flog auf, die Tour wurde abgebrochen, es entfaltete sich eine tragische Hintergrundgeschichte um zerrüttete Familienverhältnisse. Nun haben zwei ehemalige Tourmusiker ihren kurzzeitigen Arbeitgeber verklagt und Recht bekommen.

Gitarrist Joe Prunera und Schlagzeuger Dane Davis, die nach dem Bekanntwerden der Betrügerei der Presse den Ablauf der Ereignisse geschildert hatten, prozessierten gegen Jered „Threatin“ Eames und dessen Frau Kelsey, die ihn bei seinen Machenschaften unterstützt hatte. Übrigens ganz im Gegensatz zu Bassist Gavin Carney, der den Bandleader in Schutz genommen hatte. Vor dem Gericht des kalifornischen San Bernadino County machten Prunera und Davis sogenannte „geringfügige Forderungen“ geltend: Kostenerstattung für die Rückflüge von England nach Hause, Lebensunterhalt während der Fake-Tour, ausstehende Honorare und Equipment.

Klägerin war außerdem Davis‘ Mutter Debra, die ihrem Sohn das Geld für seinen Heimflug in die USA hatte leihen müssen. Ausgaben, die sie ebenso zurückforderte wie Kosten für einen eigenen Flug nach Irland, um damals ein Konzert der Tour zu besuchen. Debra Davis wurden 4.035,66 US-Dollar nebst Prozesskosten-Übernahme zugesprochen und Dane Davis 3975,29 US-Dollar, während Pruneras Entschädigung sich auf 10.000 US-Dollar beläuft, die Obergrenze bei Verfahren um geringfügige Forderungen.

Jered und Kelsey Eames waren nicht vor Gericht erschienen, was ihnen ein Strafgeld in unbekannter Höhe einbrachte. Jede Form von Kontaktaufnahme mit dem betrügerischen Ehepaar war erfolglos verlaufen, ein Bescheid mit dem Urteil als „unzustellbar wegen falscher Adresse“ zurückgesandt worden. Prunera vermutete gegenüber dem Magazin Metalsucks, dass Kelsey Eames die Notiz auf dem Briefumschlag einfach selbst geschrieben und wieder zur Post gegeben hatte. Das am 8. April ausgesprochene Urteil erlaubte eine 30-tägige Frist, in der die Eheleute hätten Berufung einlegen können. Die Frist verstrich ohne Reaktion, sodass die drei Kläger nun vor der Entscheidung stehen, ob sie entweder die Konten der Beklagten einfrieren lassen oder Lohnpfändung in Anspruch nehmen. Wobei nicht bekannt ist, ob Jered und Kelsey Eames überhaupt einer Arbeit nachgehen.

Scheinbar ohne das Verfahren gegen sich und seine Frau wahrzunehmen, sucht Eames derzeit nach einem neuen Live-Gitarristen, denn nach der nur halb durchgeführten „Breaking The World“-Tour plant er eine weitere namens „Re-Breaking The Underworld“. Eine Show im Londoner Club Underworld, wo Eames‘ Kartenhaus damals in sich zusammengestürzt war, ist bereits angesetzt, von weiteren Terminen aber keine Rede. Fraglich, ob es welche geben wird. Eames‘ Instagram-Aufruf an potentielle Kandidaten wirkt wie krampfhaft auf Ironie gebürstet.

Eames hatte im November und Dezember 2018 „Fake-Statements“ bezüglich des Konstrukts gepostet und später ein Interview gegeben, in dem er sein Handeln rückwirkend als geplante PR-Aktion verkaufen wollte. Zeitgleich war seine Familiengeschichte von seinem Bruder Scott öffentlich gemacht worden. Offenbar waren die Geschwister gemeinsam in Bandprojekten aktiv gewesen, bevor sich Jered nach Kalifornien aufgemacht und jeglichen Kontakt zu seiner Familie abgebrochen hatte.

Instagram-Post: Jered „Threatin“ Eames sucht Mi(e)tmusiker für Tour durch Großbritannien

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Who wants to go to London? Threatin is seeking another guitarist for his upcoming tour to the United Kingdom this November. Criteria for auditioning musicians below. Preferred, but not Required: You CANNOT: – Live with your mother – Have more than one lazy eye – Be someone who reads self-help books and think it’s helping – Be someone who says “spoiler alert” while talking about something I don’t care about – Be a vegan – Be someone who thinks high-fiving is ever okay – Have a forehead larger than the rest of your face – Be someone who doesn’t have the webcam on their computer covered with tape – Be from Montana – Be someone that types “u” to replace a three-letter word – Have ever said “lol” out loud – Be someone that describes themselves as a “people person” – Be whiter than me You MUST: – Have proficient guitar skills – Be comfortable being on camera / in front of a film crew – Have a valid passport – Be available for rehearsals in Los Angeles – Be able to understand that some of these requirements may or may not be a joke DM or email: audition@threatin.com for more info.

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