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Dave Grohl: Seine Karriere in 50 Songs, Teil 3

Dave Grohl: Seine Karriere in 50 Songs, Teil 3
Dave Grohl feiert seinen 50. Geburtstag – und wir feiern mit: Anhand von 50 Songs zeichnen wir die vielfältige Karriere des nimmermüden Rockers nach – in der weit mehr passiert ist als „nur“ Nirvana und die Foo Fighters. Heute präsentieren wir euch die Songs 21 bis 30 unserer Reihe.
Daniel Boud

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21. Tenacious D – „Tribute“ (2001)

Ende der 90er lernt Dave Grohl bei einem Konzert im Viper Room in Los Angeles Tenacious D kennen – und verpflichtet das Comedy-Rock-Duo daraufhin für einen Cameo-Auftritt im Video zu „Learn To Fly“. Dass Jack Black und Kyle Gass mit ihrem Debütalbum (2001) auch international der Durchbruch gelingt, liegt nicht nur an der genialen Led Zeppelin-Hommage „Tribute“ und Grohls Auftritt im zugehörigen Video, sondern überhaupt an der Schützenhilfe des Foo-Fighters-Chefs: Er steuert Schlagzeug und für viele Songs auch Gitarre zu der Platte bei.

22. David Bowie – „I’ve Been Waiting For You“ (2002)

David Bowie covert einen Neil Young-Song, mit Hilfe von Dave Grohl an der Gitarre. Wer danach noch Fragen hat: Grohl macht für Bowie aus dem Space-Country-Rock des Originals eine fast desert-rockige Wucht, die der britische Exzentriker stilbewusst mit seinem Gesang verziert. Zuvor war Grohl schon mit seiner Band beim 50. Geburtstag von Bowie aufgetreten – und hatte diesen seitdem nach eigener Aussage nicht mehr persönlich getroffen. 2014 hatte Bowie Grohl im Zusammenhang mit einem Film-Soundtrack abblitzen lassen.

23. Foo Fighters – „All My Life“ (2002)

Da-dada-Da-dada-Da-dada-Da-dada: Die einfachsten Riffs sind oft die effektivsten, und effektiver als hier schreibt Grohl wohl nie wieder. Die Spannung des Stakkato-Riffs entlädt sich dann in Parts, die für Foo-Fighters-Verhältnisse ordentlich knallen. Es ist kein Zufall: Nachdem seine Band mit Songs wie „Learn To Fly“ und „Next Year“ und deren „Middle-of-the-road-Melodien“ (O-Ton Grohl) gewachsen ist, will Grohl das Publikum mit der Leadsingle des vierten Albums „One By One“ direkt mit einem härteren, an der Energie von Foo-Fighters-Shows orientierten Sound konfrontieren.

24. Foo Fighters – „Times Like These“ (2002)

„One By One“ ist kein einfaches Album für die Foo Fighters: Es gibt Spannungen in der Band, die ersten Aufnahmesessions münden in blasse Songs, mit denen niemand zufrieden ist. Die Band nimmt sich entnervt eine mehrmonatige Auszeit, Grohl arbeitet mit den Queens Of The Stone Age – und lernt in dieser Zeit seine Foo Fighters wieder vermissen. „It’s times like these you learn to live again“ eben. Und noch einer für die Theorie-Nerds: Der Song verwendet die mixolydische Tonleiter und enthält unter anderem einen 7/4-Takt – nicht gerade Standard für eine so massenkompatible Rock-Hymne.

25. Queens Of The Stone Age – „No One Knows“ (2002)

Im Herbst 2002 sind Grohl-Festspiele: In kurzer Folge erscheint nicht nur „One By One“ von den Foo Fighters, sondern auch das Queens-Of-The-Stone-Age-Meisterwerk „Songs For The Deaf“. Grohl sitzt endlich mal wieder am Schlagzeug und verpasst der Platte mit seinem simplen, prägnanten, druckvollen Spiel einen unnachahmlichen Groove. Wer bei der Single „No One Knows“ nicht nach wenigen Sekunden in Air-Drumming verfällt, dem ist in Sachen Rock kaum noch zu helfen.

26. Queens Of The Stone Age – „Song For The Dead“ (2002)

Das ganze „Songs For The Deaf“-Album ist ein einziger Schlagzeug-Orgasmus, aber mit diesem Track übertrifft sich Grohl selbst: Das manische Hi-Hat-Uhrwerk im Hintergrund, nimmt der Gast-Schlagzeuger vorne vier Mal spektakulär Anlauf, bevor er den Song losjagt und in den schamanischen Sequenzen immer wieder gefühlt meterweit ausholt. Wer den Drummer Grohl verehrt, kommt an dieser Meisterleistung nicht vorbei.

27. Killing Joke – „Asteroid“ (2003)

Dave Grohl und Killing Joke? Das entbehrt nicht einer gewissen Ironie – schließlich hätten die britischen Düsterrocker Nirvana fast verklagt, weil die sich für das Riff von „Come As You Are“ ein bisschen zu deutlich beim Killing-Joke-Hit „Eighties“ bedient hatten. Grohl aber ist Fan der Post-Punk-gone-Metal-Band und vom Material ihres 2003er Albums so angetan, dass er statt ein paar Tracks – John Dolmayan von System Of A Down und Danny Carey von Tool waren zunächst ebenfalls angedacht – gleich die ganze Platte einspielt. Sein Schlagzeug kommt dabei als letztes zu den ansonsten fertigen Tracks dazu. Vielleicht ist die Platte auch deshalb eine so martialische Urgewalt, wie man sie exemplarisch am massiven „Asteroid“ nachhören kann.

28. Probot – „Shake Your Blood“ (2004)

Als die Foo Fighters ab 1999 mit ihrem gern auch mal etwas gefälligeren Sound so richtig den alternativen Mainstream erobern, erinnert sich Grohl als Gegenschock an seine Liebe zum 80er-Heavy-Metal – und plant ein Projekt, bei dem er den Metal-Helden seiner Jugend Songs auf den Leib schreiben will, die diese dann singen sollen. Und er kriegt sie im Laufe einiger Jahre: Max Cavalera (Sepultura), King Diamond (Mercyful Fate), Cronos (Venom) und viele alte Helden mehr singen die Songs seines Probot-Projekts. Allen voran Motörhead-Chef Lemmy, der als einziger seinen Bass selbst einspielt und seinen eigenen Text schreibt. Ein wahr gewordener Jungentraum, für Grohl, aber auch für den Hörer.

29. Foo Fighters – „Best Of You“ (2005)

„I’ve got another confession to make!“ – bei Shows kommt Grohl in der Regel nur bis zur Hälfte der ersten Zeile von „Best Of You“, bevor zigtausend Fans ekstatisch mitsingen. Was für viele einfach nur eine kämpferische Liebeserklärung ist, meint Grohl allerdings universeller: „Best Of You“ ist die Weigerung, im Angesicht von etwas Überwältigendem klein beizugeben, eine Hymne des Widerstands. Und locker der zweitbeste Song, den Grohl je geschrieben hat. Groß und bebend und wundervoll.

30. Nine Inch Nails – „You Know What You Are?“ (2005)

Nein, das ist kein außer Kontrolle geratener Drum-Computer – das ist die menschliche Schlagzeug-Maschine Dave Grohl im Dienste der Nine Inch Nails! Für die spielt Grohl 2005 auf ihrem vierten Album „With Teeth“ diverse Songs als Drummer mit ein. Und wie schon bei den Queens Of The Stone Age hebt er die Platte damit auf ein ganz neues Niveau.