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Lieblingssongs 2018: Juliane Kehr

Lieblingssongs 2018: Juliane Kehr
Die VISIONS-Redaktion blickt zurück auf das Musikjahr 2018. Dieses Mal: Die 10 Lieblingssongs von Autorin Juliane Kehr.

Drei Songs haben sich in diesem Jahr besonders auf der Repeat-Taste in meinem Kopf eingenistet: Da gibt es Slothrust mit „Double Down“, diesem sexy-lässigen Indie-Alternative-Bonbon, das über alles erhaben, ganz zuckerwattig über den Dingen schwebt. Dann sind da Graveyard, mit ihrem Stoner-Brett „The Fox“, das in diesem Jahr auf keiner Playlist für lange Autofahrten fehlen durfte und Jack Whites von einem unwiderstehlichen Riff getragenes „Over And Over And Over“, einer der wenigen Songs der alten The White Stripes-Schule auf dem aktuellen Album Boarding House Reach.

Musikalische Naturgewalten entfesseln Wiegedood mit „Doodskalm“ vom dritten Teil ihrer De Doden Hebben Het Goed-Reihe: Da brettern einem die Blast-Beats um die Ohren, dass es nur so schallert, gleichzeitig versteckt sich darunter so viel mehr, das entdeckt werden möchte. Ähnlich gewaltig, doch zunächst nur subtil durch zwei umeinanderkreisende Gitarren angedeutet, eröffnet „Fen Of Shadows“ Skeletonwitchs großartiges Album Devouring Radiant Light, bevor nur wenige Augenblicke später Schluss ist mit der Zurückhaltung und nach knapp acht Minuten Spielzeit alle Zweifel aus dem Hirn geföhnt sind. Ebenfalls wenig zurückhaltend, dafür umso deutlicher äußert sich War On Womens Shawna Potter mit „Silence Is The Gift“ und der Zeile „I never never be a quiet woman“.

Ruhigere, aber nicht weniger eindringliche Töne schlägt Laura Carbone mit dem geheimnisvollen „Old Leaves Shiver“ an, die Australier Phantastic Ferniture schmelzen derweil bei strahlendem Sonnenschein Folk und Pop zu einer zauberhaften, samtigen Soundmasse und nennen das Ganze dann „Gap Year“. Ganz der Dunkelheit und dem Leid verschreibt sich Transfrau Romy Vager mit ihrer RVG abgekürzten Romy-Vager-Group. Bei Konzerten muss sie manchmal weinen, wenn sie in ihren persönlichen Texte alles von sich preisgibt, Songs wie „Eggshell World“ rühren auch den Hörer mit fast kindlichem Pathos.

Weil die kalte Jahreszeit bei mir untrennbar mit der Diskografie von The National verbunden ist, kommen mir schließlich Live-Perlen wie „Start A War“ von der Boxer Live In Brussels-Platte gerade recht. Über den ansteigenden Rausch aus perlenden Gitarren und Matt Berningers dagegen anstrebender Stimme, zu einem Herzschlag aus dumpf pochendem Schlagzeug, geht nur sehr, sehr wenig.

Playlist: Die 10 Songs des Jahres von Juliane Kehr