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Draußen! - Die Alben der Woche

Draußen! – Die Alben der Woche
Freitag ist Plattentag – und wir stellen euch wie gewohnt die wichtigsten Neuerscheinungen der Woche vor. Diesmal mit den neuen Alben von Queens Of The Stone Age,
Bilderbuch,
Kavrila und
Myrkur. Zur Platte der Woche küren wir „Love, Lust And Greed“ von Great Grief.

Queens Of The Stone Age – „Silent Night“

Für die ganz braven Kinder gibt es in diesem Jahr Queens Of The Stone Age vom Weihnachtsmann: Zur Adventszeit gibt sich Frontmann Josh Homme auf der Doppel-Single „Silent Night“ ganz besinnlich. Auf der A-Seite „Silent Night“ singt er gemeinsam mit Rock-’n‘-Roll-Musiker C. W. Stoneking im Duett seine Version des Weihnachtsklassikers, die zunächst ganz ruhig und reduziert auf den bloßen Klang ihrer Stimmen beginnt. Zur Mitte des Songs geht die behagliche Atmosphäre in ein lockeres 60er-Jahre-Bluesrock-Instrumental über. In „‚Twas The Night Before Christmas“ dagegen zeigt sich Homme ganz privat und nahbar: Zusammen mit seiner Frau Brody Dalle und seinen „drei kleinen Elfen“, also den gemeinsamen Kindern, liest er das gleichnamige Weihnachtsgedicht vor – ganz ohne Musik. Als würde man neben ihnen vor dem Kamin setzen und sich aufs Christkind freuen. „Silent Night“ gibt es bald auch auf Vinyl, dann ist das warme Knistern auch dabei.

Stream: Josh Homme + C. W. Stoneking – „Silent Night“

Stream: Josh Homme + Brody Dalle – „‚Twas The Night Before Christmas“

Ausgerechnet Bilderbuch verlieben sich ins Understatement. Statt den Bombast ihres Hits „Maschin“ von 2013 für weitere Veröffentlichungen neu aufzugießen, bastelt das Quartett aus Österreich weiter an originellen Klangkonzepten, was auf „Mea Culpa“ in einer eigenwilligen Mischung aus Pop, Cloud Rap, Fusion-Jazz und Lounge resultiert. Zusammen mit dem kaltschnäuzigen Wiener Charme spielen Bilderbuch auf ihrem spontan veröffentlichten fünften Album einen geradezu avantgardistischen Sound, der sich nahe am Zeitgeist bewegt, ohne sich künstlich anzubiedern. Da wirken die Cloud-Rap-typischen Ad-libs à la „scurr“ auf dem Opener „Sandwishes“ bemerkenswert passend, wenn die feuchtwarmen Synthie-Läufe für entspannte Grundstimmung sorgen. Auf „Lounge 2.0“ kreiert die Band mit Soundschichten aus Beat, Synthies und effektvollem Gesang eine stilvolle Begleitung für die nächste Cocktail-Party. Im 80er-Retro-Schick geht es auf „Memory Card“ in Neonfarben auf Nostalgie-Tour – mit ausladendem Gitarrensolo, die bei den Österreichern gerade live so gut kommen. Bis sie die Platte auf die Bühne bringen, wird mit „Vernissage My Heart“ am 22. Februar übrigens schon das nächste Album erschienen sein.

Album-Stream: Bilderbuch – „Mea Culpa“

Kavrila – „Rituals II“ (EP)

Für einen unheimlichen Doom-Metal-Sturm sorgen Kavrila mit ihrer neuen EP „Rituals II“, dem zweiten Teil einer geplanten EP-Triologie. Die Fortsetzung zu „Rituals I“ katapultiert den Hörer unmittelbar in ein postapokalyptisches Ödland. Schon der Opener „Lidless“ verbreitet eine ungemein düstere Atmosphäre: Beinahe zwei Minuten lang ist nur eine unheimliche Stille zu hören, die schließlich durch das aufgeregte Wiehern von Pferden unterbrochen wird – und damit musikalisch das Erscheinen der Reiter des Jüngsten Gerichts ankündigt. Im darauffolgenden „Ghost Shore“ arbeiten sich diese mit systematisch getaktetem Doom-Metal durch das dem Tod geweihte Land, um dann in „Kindred“ mit einem düsteren Instrumental-Gewitter einen dunklen Schleier über die Welt zu legen. Ihren Höhepunkt findet die tödliche Heimsuchung im dämonischen Schluss „Expulsion“, der durch die kratzige Stimme von Sänger Alexander wie ein letzter Versuch wirkt, das unabwendbare Verderben der Menschheit zu verhindern.

Album-Stream: Kavrila – „Rituals II“ (EP)

Myrkur – „Juniper“ (EP)

Mit ihrer EP „Juniper“ beschwört die Dänin Amalie Bruun mit einer Vereinigung von Black Metal und Folk Jahresendzeitstimmung herauf. Abseits des Weihnachtstrubels entführen Myrkur mit zwei Songs in die winterliche Abgeschiedenheit. Zusammen mit dem Produzenten Jaime Gomez erschafft Bruun düstere Klanglandschaften, die sich im Titeltrack zunächst mit Streichern bedrohlich im Nebel abzeichnen. Den durchbricht die Sängerin mit mächtigen Gitarren, die sie mit ihrer hellen Stimme umspielt. „Juniper“ gerät zu einem schaurig-schönen Ungetüm, das mit schweren Schritten durch die kalte Dämmerung stapft. Deutlich zartere Töne schlägt sie auf „Bonden og Kragen“ an. Ihre Interpretation des über 400 Jahre alten Volksliedes aus Dänemark setzt sich aus ihrem wundervollen Gesang und einer Akustikgitarre zusammen. Hier erzählt die Sängerin die Geschichte eines Bauerns, der mit einer langen Erklärung versucht zu verhindern, dass ihm die Kirche eine von ihm erlegte Krähe abnimmt. Bruun lässt eine verwunschene Stimmung aufkommen, wobei Bilder von einsamen Winterwäldern im Kopf entstehen. Perfekte Rückzugsmusik für alle, denen Weihnachtslieder schon jetzt auf die Nerven gehen.

Video: Myrkur – „Juniper“

Video: Myrkur – „Bonden og Kragen“

Unsere aktuelle Platte der Woche, „Love, Lust And Greed“ von Great Grief, und alle weiteren Neuerscheinungen der Woche findet ihr in unserer Übersicht.