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Draußen! - Die Alben der Woche

Draußen! – Die Alben der Woche
Freitag ist Plattentag – und wir stellen euch wie gewohnt die wichtigsten Neuerscheinungen der Woche vor. Diesmal mit den neuen Alben von Alice In Chains,
Interpol,
White Denim und
Matula. Zur Platte der Woche küren wir „The Modern Art Of Setting Ablaze“ von Mantar.

Alice In Chains – „Rainier Fog“

Als 2009 das Alice In Chains Comeback-Album „Black Gives Way To Blue“ mit dem neuen Sänger William DuVall erschien, zweifelte die Rockwelt noch, ob Alice In Chains sich nach dem traumatischen Tod ihres legendären Frontmannes Layne Staley im Jahr 2002 noch einmal berappeln würden. 2018 ist klar: Die Grunge-Veteranen stehen mit beiden Beinen fest auf dem Boden, Duvall hat sich längst als würdiger Nachfolger bewiesen, mit „Rainier Fog“ legt die Band bereits das dritte Album mit ihm vor. Das betreibt im besten Sinne Trademark-Pflege: Schwere dissonante Grooves treffen schon in der Leadsingle „The One You Know“ auf hymnischen Klagegesang und Hardrock- und Sludge-Wurzeln. So geht das über die gesamten 53 Minuten, mal härter, mal melancholischer, mal akustisch, mal dramatisch – aber immer mit dem nur einer großen Band wie Alice In Chains eigenen Charisma.

Album-Stream: Alice In Chains – „Rainier Fog“

Interpol – „Marauder“

Es gab für Interpol keinen Anlass, sich für ihr sechstes Album großartig neu zu erfinden – schließlich lieben Fans den melancholischen Indie-Post-Punk, bei dem sich Daniel Kesslers Gitarrenriffs an das dynamische Schlagzeug von Sam Fogarino schmiegen und über allem die erhabene Stimme von Paul Banks thront. „Marauder“ funktioniert auch wieder so, und dass es gut funktioniert, lässt sich an Details festmachen. Fogarinos Schlagzeug groovt und swingt mehr als zuletzt auch „El Pintor“ (2014), wo anderen Bands der Post-Punk mit zunehmender Spieldauer in Beliebigkeit zerfließt, pulsiert er bei Interpol bis zuletzt. Und Banks hat wieder einige sehr große, sehr schöne Melodien gefunden, in die man sich ewig einwickeln möchte, etwa für „If You Really Love Nothing“. Das ist Stagnation, aber solche der schönsten Art.

Album-Stream: Interpol – „Marauder“

White Denim – „Performance“

White Denim kategorisieren heißt Scheitern lernen. Garage Rock? Psychedelic? Soul? Southern Rock? Indie? Power Pop? Ja, und noch viel mehr. Auch das achte Studioalbum der Band aus Austin, Texas ist wieder eine Wundertüte, ein Füllhorn sonnenwarmen DIY-Rocks, der seine Fühler in alle Richtungen ausstreckt. Da ist man fast froh, wenn „Performance“ mit „Magazin“ anfängt, einem lässig zurückgelehnt schaukelnden Garage-Rocker, der im Refrain den Bläsersatz auspackt und den man gut greifen kann. Was dann aber noch alles Cooles kommt! Der Jack White-Surf-Retroblues von „Fine Slime“! Der rock’n’rollige Schönklang von „It Might Get Dark“! Der irrwitzige, plötzlich bluesig ausbrechende Frühstücks-Fluff von „Backseat Driver“! Selten tut Musik so unmittelbar und vollumfänglich der Seele gut.

Album-Stream: White Denim – „Performance

Matula – „Schwere“

2014 tanzten Matula noch „Auf allen Festen“, mit ihrer vierten Platte hat sie nun eine gewisse „Schwere“ erfasst: Das neue Album gibt sich einen Hauch melancholischer, es geht darum, wo man hingehört (Stadt? Land? Ganz anders?), wie man das Leben und seinen ewigen Druck aushält und wie man sich gegen den ganzen Mist stemmen kann – und wenn es nur für einen selbst und am Ende doch erfolglos ist. Matula verpacken das gewohnt gekonnt in sanften Salzwasser-Punkrock mit viel Raum für Mitgefühl und Sehnsucht. Immer noch eine Band wie eine wichtige Umarmung eines guten Freundes.

Album-Stream: Matula – „Schwere“

Unsere aktuelle Platte der Woche, „The Modern Art Of Setting Ablaze“ von Mantar, und alle weiteren Neuerscheinungen der Woche findet ihr in unserer Übersicht.