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Draußen! - Die Alben der Woche

Draußen! – Die Alben der Woche
Freitag ist Plattentag – und wir stellen euch wie gewohnt die wichtigsten Neuerscheinungen der Woche vor. Diesmal mit den neuen Alben von Astpai,
The Turbo AC’s,
Khemmis und
Galaxy Space Men. Zur Platte der Woche küren wir „Bad Witch“ von Nine Inch Nails.

Astpai – „True Capacity“

Der „True Capacity“-Opener „Rotten Bait“ ist alles andere als ein fauler Köder: Eingeleitet von einer lieblichen Gitarrenmelodie und langsam anschwellendem Getrommel bricht er nur kurze Zeit später explosionsartig aus seiner heilen Welt aus und lässt die Wiener Neustädter mit dem glänzen, was sie weiterhin am besten können: Rauen, melodischen Punkrock, der gleichermaßen Fans von Hot Water Music, The Flatliners und A Wilhelm Scream anspricht. Überraschungen halten sie jedoch auch bereit: Der Titeltrack ist ungewöhnlich hart, Sänger Zock brüllt sich hier kehlig die Seele aus dem Leib. „Feel Your Pain“ ist dagegen, wie schon der Titel vermuten lässt, eine schmerzlich mitreißende Halbballade, deren anfängliche Ruhe bald übergeht in eine emotionsgeladene Einheit aus schmetternden Vocals und einem krachenden Höhepunkt mit Chorgesang. Wie der Albumtitel verspricht: Alle Stärken der Band ausgespielt.

Album-Stream: Astpai – „True Capacity“

The Turbo A.C.’s – „Radiation“

Sieben Jahre nach dem bislang letzten Album „Kill Everyone“ liefern The Turbo A.C.’s wieder frisches Material, die auf die Combo Surf und Punk abfahren. Schon der rasende Opener „I’m So Proud“ mit dem lallenden Kevin Cole geht direkt den Weg zum Dosenbiertrinken mit den Kumpels am Strand. Nichtsdestotrotz birgt „Radiation“ auch einiges an Abwechslung, sei es mit dem instrumentalen und sehr klassischen Surf-Titeltrack, dem folkigen „Bottom“ oder dem rein akustischen „Wasted“. In letzterem haben die New Yorker sogar ein tapsiges Klavier verbaut. Insgesamt überwiegt jedoch Altbewährtes. Da fällt kaum auf, dass der zweite Track „High By The Beach“ im Original eigentlich von Lana Del Rey stammt.

Album-Stream: The Turbo A.C.’s – „Radiation“

Khemmis – „Desolation“

Khemmis lassen mit dem gewaltigen „Desolation“ alle Konventionen von Doom und Death am Wegesrand zurück. Abseits der ausgetretenen Pfade bauen die Metaller auf ihrem neuen Album Songs, die Atmosphäre und dichte Texturen den wilden Solis, dem irren Gepolter und lang gezogenen Drones vorziehen. Mit angenehmer Langsamkeit bauen sie schleppende Stücke auf, die sich fließend verändern und ganz unterschiedliche Stimmungen anschlagen können. In das Metal-Ungetüm „Flesh To Nothing“ schleicht sich plötzlich eine helle, akustische Gitarre, „From Ruin“ fällt in der Mitte des Songs plötzlich das Fleisch von den Knochen, um dann von Gesang und melodischer Gitarrenarbeit getragen zu werden – einer der stärksten Momente der Platte. Die knarrenden Gitarren und hier und da ein lauter Shout sind nur Echos eines Reisegefährten, den sie mit „Desolation“ längst überholt haben.

Album-Stream: Khemmis – „Desolation“

Galaxy Space Man – „Unravel“

„Unravel“ bedeutet so viel wie „auseinander gehen“, „auflösen“, „zerfallen“. Bei Galaxy Space Man ist es nicht nur ein Albumtitel, sondern erklärte Mission: Immer wieder entsteht beim Hören ihrer neuen Platte der Eindruck, dass die Band Strukturen aufreißt, Gewohnheiten infrage stellt und sich selbst auseinander nimmt, um ihren Sound weiter zu entwickeln. Dabei begeben sie sich auf bizarre Exkursionen, die aufsehenerregende Songs zutage fördern: „Perspective“ wird über weite Strecken von einem simplen, sich nur minimal verändernden Gitarrenmotiv getragen, „Nutsy Gsus“ und „Tempest“ zelebrieren Dissonanz in ihren Kompositionen. Gerade „Nutsy Gsus“ geht dabei so weit, dass es klingt, als hätte die Band im Studio den Verstand verloren. Aber in jedem Song verstecken sich auch Momente der Stabilität, die im Zusammenschluss mit den Experimenten der Hamburger sehr fremdartige, individuelle Songs ergeben, deren unweltlicher Charme nach mehrmaligem Hören über jeden Zweifel triumphiert. Der Space Man ist zu den Sternen gereist, und er hat das hier mitgebracht.

Album-Stream: Galaxy Space Man – „Unravel“

Unsere aktuelle Platte der Woche, „Bad Witch“ von Nine Inch Nails, und alle weiteren Neuerscheinungen der Woche findet ihr in unserer Übersicht.