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Draußen! - Die Alben der Woche

Draußen! – Die Alben der Woche
Freitag ist Plattentag – und wir stellen euch wie gewohnt die wichtigsten Neuerscheinungen der Woche vor. Diesmal mit den neuen Alben von At The Gates,
Ash,
Vitamin X und
Quiet Slang. Zur Platte der Woche küren wir „Tell Me How You Really Feel“ von Courtney Barnett.

At The Gates – „To Drink From The Night Itself“

At The Gates liefern mit „To Drink From The Night Itself“ ein operatisches Album, selbstbewusst, präzise konstruiert und bitterböse. Fast alle Songs referenzieren in ihren Titeln direkt oder indirekt Tod und Verderben, und die Musik steht diesem in nichts nach: raue, geschriene Vocals, verzweigte Gitarrenlinien und Double-Bass-lastiges Schlagzeug erschaffen Songs, die zugleich wild und rhythmisch-stampfend klingen, und die sich mit ihrem epischen Klang in das theatralische Gesamtkonzept des Albums einfügen. Denn auch, wenn die fast gewürgten Texte kaum zu verstehen sind: Die Musik erzählt eine Geschichte, hinter jedem Song verbirgt sich eine Erzählung, die durch feine Details angedeutet wird: Da ist das chorale, melodische Intro von „Der Widerstand“, die Trauerglocken am Ende von „A Stare Bound In Stone„, das Reflex-artige Würgen in der Mitte von „Palace Of Lepers“-sie alle bieten Einblick in die düstere Welt, die At The Gates aufbauen, und mit jedem Song tiefer erforschen. So darf Melodic Death Metal 2018 klingen.

Album-Stream: At The Gates – „To Drink From The Night Itself“

Ash – „Islands“

2007 schworen Ash, nie mehr ein vollständiges Album zu veröffentlichen. Knappe elf Jahre später bricht das Power-Pop-Rock-Trio nun bereits zum zweiten Mal diesen Schwur – und der Nachfolger vom 2015 erschienenen „Kablammo!“ ist diesen Bruch wert. Auf „Islands“ unterziehen Ash ihren Trademark-Sound einem dezenten Update und rühren allerlei Pop-Kultur mit ein. Schon die erste Singleauskopplung „Buzzkill“ konnte so mit ihrem Undertones-Charakter überzeugen, was wohl nicht zuletzt an den der Band entstammenden Backgroundsängern zu verdanken ist. Auch Ashs vergangene Tourrutsche mit Weezer macht sich bemerkbar, könnten „Silver Suit“, „All That I Have Left“ und „Annabel“ mit ihrem zündenden Sound und der atlantischen Stimme von Sänger Tim Wheeler doch glatt dem „Grünen Album“ entstammen. „Don’t Need Your Love“ gibt ebenfalls eine perfekte Surf-Rock-Ballade à la Weezer ab, während sich in dem durch Synthethizer und Disco-Beat geprägte „Confessions In The Pool“ Rivers Cuomo und Franz Ferdinand treffen. So verweilt es sich doch gerne auf der Insel der Rock- und Popkultur.

Album-Stream: Ash – „Islands“

Vitamin X – „Age Of Paranoia“

Vitamin X stecken auf „Age Of Paranoia“ den Finger in die Wunde und drehen einmal beherzt. Kleine Geste, große Wirkung – getreu diesem Motto liefert das neue Album 16 Songs über gerade einmal 28 Minuten, kein Song knackt auch nur ansatzweise die drei Minuten. Statt epischen Narrativen à la At The Gates fokussieren sich Vitamin X lieber auf einen farbenfrohen Mix aus Punk und Metal, auf dem die verschiedenen Ideen kurz auflodern, bevor die Songs auch schon verglühen. Der Titeltrack bricht immer wieder in jazzige Zwischenspiele aus, auf „Human Plague“ schleicht sich ein blitzschnelles Zwei-Ton-Solo ein, das punkige Fight-Riff von „Speak No Evil“ hat schon fast Ohrwurm-Potenzial. Vitamin X zeigen auf diesem Album eindrucksvoll, dass der kurze Song zu Unrecht aus der Mode gekommen ist, dass Energie und gute Ideen auch auf 90 Sekunden ihre Wirkung entfalten, und dass ein richtig gutes Album auch nur 28 Minuten lang sein kann.

Album-Stream: Vitamin X – „Age Of Paranoia“

Quiet Slang – „Everything Matters But No One Is Listening“

Wo James Alex bei Beach Slang sich mit Verve in stürmischen Punkrock hinein wirft, schlägt er unter der Bandnamen-Abwandlung Quiet Slang ruhigere Töne an: Nachdem er bereits im vergangenen Jahr auf der EP „We Were Babies & We Were Dirtbags“ je zwei Beach-Slang- und Coversongs in orchestralen Indie-Pop mit Klavier und Streichern verwandelt hatte, gibt es nun mit „Everything Matters But No One Is Listening“ ein ganzes Album im gleichen Stil, dass auch die Beach-Slang-Variationen der EP enthält. Die eignen sich bestens als Kammerpop-Hymnen für die Punkfans, die sich nach der Trennung gerade in ihrem Zimmer verkriechen – Quiet Slang liefern die ganz großen Gefühle, nackt und ungefiltert, mit jener Dringlichkeit, von der man hofft, das sie einen im Leben nie verlässt.

Album-Stream: Quiet Slang – „Everything Matters But No One Is Listening“

Unsere aktuelle Platte der Woche, „Tell Me How You Really Feel“ von Courtney Barnett, und alle weiteren Neuerscheinungen der Woche findet ihr in unserer Übersicht.