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Frank Turner lässt sich in VISIONS 302 zu seinem politischen Album genau auf den Zahn fühlen

Frank Turner lässt sich in VISIONS 302 zu seinem politischen Album genau auf den Zahn fühlen
Ab und zu ein bisschen unbehaglich wurde es für Frank Turner schon, als VISIONS-Autorin Britta Helm ihn mit jeder Menge Fragen zum siebten Studioalbum löcherte. Diskussionen sind jedoch genau das, worum es dem Briten auf „Be More Kind“ geht – und mit einem Augenzwinkern gab er zu: „Ich bin ja selbst schuld, wenn ich so ein Album mache.“

Bisher ließ Frank Turner das aktuelle Weltgeschehen beim Schreiben seiner Songs meist außen vor. Nun veröffentlicht er mit „Be More Kind“ eine Platte, die zwar kein Rage Against The Machine-Album ist, wie Turner im Interview betont, sich aber dennoch im Zeichen des Liberalismus ganz klar gegen US-Präsident Trump stellt: „Ich glaube, dass man ab einem gewissen Punkt mit Worten nicht mehr weiterkommt, aber ich glaube auch, dass wir an diesem Punkt insgesamt gesehen noch nicht sind“, erklärt der Singer/Songwriter und meint damit das persönliche Gespräch und eben nicht die politischen Diskurse in den sozialen Medien: „Sie haben die persönliche Diskussion eliminiert. Menschen diskutieren mit Menschen, die sie nicht sehen können, was letztlich bedeutet, dass sie nicht mehr mit Menschen diskutieren, sondern mit Einbildungen.“

Dass es dem 36-Jährigen nicht darum geht, mit dem Finger auf andere zu zeigen, wird nicht nur anhand von Songs wie „Let’s Make America Great Again“ klar, sondern entspringt in erster Linie dem selbstreflektierenden Ansatz, der sich bedingt durch seine Herkunft nicht nur mit US-amerikansicher Politik auseinandersetzt, wie Turner mit einem kurzen Blick in die Vergangenenheit klar stellt: „Ich hing mit Leuten aus dem Schwarzen Block in London ab und bin zu „Reclaim The Streets“-Demos gegangen. Ich war mir sehr sicher, dass ich für das Gute kämpfe, indem ich die Scheiben von McDonald’s einwerfe. Mit der Zeit kam aber die Desillusionierung, als ich merkte, dass keiner dieser Menschen jemals das Leben von irgendwem auch nur ein Stückchen verbessert hatte.“

Den Punk, den Turner mit Bands wie The Clash, Black Flag und Propagandhi als „Rettungsleine“ während seiner Zeit an der Privatschule Eton bezeichnet, atmen auf „Be More Kind“ die Texte zwar mehr denn je, verpackt sind diese jedoch zum Großteil in intelligenten Pop, angereichert mit Disco-Elementen: „Es hat Spaß gemacht, nicht direkt über die Kohärenz des Albums oder darüber nachdenken zu müssen, wie ein Song live funktionieren könnte, sondern erstmal nur über den Song selbst. Will er lieber ein Disco-Song sein oder ein Punksong?“

Wieso der Brite Texas als „Lieblingsteil“ der USA bezeichnet, weshalb er gern einen Hochzeitswalzer lernen würde und wie es dazu kam, dass er sich auf ein Bier mit dem Mann traf, der ihm „die wütendste E-Mail meines ganzen Lebens“ geschrieben hatte, lest ihr in VISIONS 302 – ab heute am Kiosk.

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