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Draußen! - Die Alben der Woche

Draußen! – Die Alben der Woche
Freitag ist Plattentag – und wir stellen euch wie gewohnt die wichtigsten Neuerscheinungen der Woche vor. Diesmal mit den neuen Alben von den Stone Temple Pilots,
INVSN,
Odd Couple und
The Decemberists. Zur Platte der Woche küren wir „Jericho Sirens“ von den Hot Snakes.

Stone Temple Pilots – „Stone Temple Pilots“

Auf dem ersten Album der Stone Temple Pilots mit ihrem neuen Sänger Jeff Gutt tritt der erfolgreich ein schweres Erbe an. Dabei wäre ein Scheitern kaum überraschend gekommen: Die Ausnahmestimmen des tragisch zu Tode gekommenen, ursprünglichen Sängers Scott Weiland und seines zwischenzeitlichen, ebenfalls verstorbenen Vertreters Chester Bennington hatten große Fußstapfen hinterlassen. Diese füllt Gutt auf dem zweiten nach der Band benannte Album jedoch gekonnt: Die Band klingt fast so wie früher, der Gesang erinnert teils stark an Weiland, ohne wie eine Imitation zu wirken. Die zwölf neuen Songs bieten einen abwechslungsreichen Mix aus Hardrock, Blues und einigen nostalgischen Grunge-Momenten. Neben nach vorne strebenden Liedern wie „Roll Me Under“ oder „Never Enough“ versprühen ruhigere Titel wie etwa das finale „Reds & Blues“ oder „Thought She’d Be Mine“ einen romantischen Charme. Auch „The Art Of Letting Go“ lädt mit seiner Klaviereinlage zum Träumen ein. Nicht einmal hat man dabei das Gefühl, dass der Neuzugang fehl am Platz wirkt. Weiland ist unersetzbar, einer würdigen Fortsetzung der Band ist aber der Weg bereitet.

Album-Stream: Stone Temple Pilots – „Stone Temple Pilots“

INVSN – „Forever Rejected“

Dass INVSN zeitnah neue Musik veröffentlichen, hätte vor wenigen Tagen noch keiner geglaubt. Doch dann kündigte die Post-Punk-Band die EP „Forever Rejected“ für diesen Freitag an und stellte diese prompt ins Netz. Der Nachfolger des vergangenen Juni veröffentlichten Albums „The Beautiful Stories“ präsentiert fünf sehr heterogene Songs. Während der eröffnende Titeltrack kaum tanzbarer sein könnte, lässt Refused-Frontmann Dennis Lyxzén im folgenden „A Minute Of Magick“ seine Hardcore-Ader durchschimmern. Das Lana Del Rey-Cover „Love“ bricht hingegen mit dem üblichen Sound des Quintetts: Lyxzén liefert sich mit seiner langjährigen (Kreativ)-Partnerin Sara Almgren ein hinreißendes Duett, das von ruhigen und hymnischen Soundlandschaften aufgefangen wird. „The Lost Ones“ schlägt in die gleiche Kerbe, mit „Valentine’s Day“ beschließen INVSN ihre EP wieder mit gewohnt unterkühltem Post-Punk.

Album-Stream: INVSN – „Forever Rejected“

Odd Couple – „Yada Yada“

Odd Couple scheren sich nicht um Konventionen. Das stellt das neue Album „Yada Yada“ eindrucksvoll unter Beweis: Mit trashigen Soundcollagen, jeder Menge Gefiepe und Motorik-Beats referenzieren die Berliner von Kraftwerk über Falco bis hin zu den Sex Pistols alles, was ihnen gerade unter die Finger kommt. Die resultierenden Songs sind fordernd und ungewöhnlich, aber wer dran bleibt wird mit eingängigen Tracks belohnt, die zu überraschen wissen: Die Kraftwerk-Hommage „Bokeh 21“ wird plötzlich von Jack White-artigen Riffs unterbrochen; „Fangdannan“ klingt so sehr nach Can, dass man immer wieder glaubt, bei „Ege Bamyasi“ gelandet zu sein. Die Referenz ist bei Odd Couple jedoch nie Selbstzweck, sondern bloß Ausgangspunkt für das eigene Schaffen. Wer auf die Texte hört, stellt erleichtert fest, dass die Berliner auch die Kunst der Selbstironie gemeistert haben. Am Ende bleibt ein sympathisches, kreatives Album, bei dem man weiß, wo es herkam, aber nie, wohin es geht.

Album-Stream: Odd Couple – „Yada Yada“

The Decemberists – „I’ll Be Your Girl“

The Decemberists schlagen ein neues Kapitel auf: I’ll Be Your Girl, das heute erscheinende Album der kalifornischen Indie-Gruppe präsentiert sich poppiger und elektronischer als vorangegangene Platten, ohne die Komplexität oder Düsternis vorheriger Werke einzubüßen. Dieser Spagat wird vor allem durch die Instrumentierung geschlagen. „Once In My Life“ schafft es, einer akustischen Ballade an Chvrches erinnernde Synthesizer unterzujubeln. Ein präziser Rhythmus sorgt dafür, dass der Country-Pop von „Cutting Stone“ nie zu glatt wirkt. „Everything Is Awful“ ist mit harten Drums und wild durcheinander geschnittenen Gesangsspuren im besten Sinne vielschichtig, die Texte sind durchgehend verletzlich und düster, haben aber stets eine zynisch-sarkastische Note. Denn auch traurige Musik darf mal nach guter Laune klingen.

Album-Stream: The Decemberists – „I’ll Be Your Girl“

Unsere aktuelle Platte der Woche, „Jericho Sirens“ von den Hot Snakes, und alle weiteren Neuerscheinungen der Woche findet ihr in unserer Übersicht.