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Privatclub in Berlin steht vor dem Aus

Privatclub in Berlin steht vor dem Aus
Der beliebte Veranstaltungsort Privatclub in Berlin-Kreuzberg soll durch die Verdopplung der Miete von seinem Standort verdrängt werden. Eine Auflösung des Mietvertrages würde das Aus für den Club bedeuten.

Der Privatclub an der Skalitzer Straße ist ein Venue für junge aufstrebende Bands. Seit fast 20 Jahren, am aktuellen Standort seit fünf Jahren, beteiligt sich der Club an Musikfestivals und stellt seine Räumlichkeiten regelmäßig einer Musikschule zur Verfügung. Neben mehreren Bandcontests treten und traten unter anderem Bands wie Danko Jones oder Kakkmaddafakka im Club auf. Allein in den vergangenen fünf Jahren fanden rund 1.600 Konzerte statt.

Im Mai 2016 ging der Standort im alten Postamt an der Skalitzer Straße in den Besitz einer Vermögensgesellschaft des Unternehmers Marc Samwer über. Zusammen mit seinen zwei Brüdern war Samwer mit dem Börsenunternehmen Rocket Internet unter anderem verantwortlich für die penetrante Klingeltonwerbung im Musikfernsehen des jungen Millenniums. In der Vergangenheit sah sich Rocket Internet immer wieder Kritik ausgesetzt, etwa weil das Unternehmen die Geschäftspraktiken erfolgreicher US-Unternehmen wie Ebay kopiere.

Im Juni 2016 nahm der Privatclub eine mit dem alten Eigentümer festgelegte Option auf Mietverlängerung bis 2022 wahr. Acht Monate darauf forderte Sawmer zur Aufnahme von neuen Mietverhandlungen auf. Die Nettokaltmíete für den abgemachten Zeitraum sollte sich verdoppeln, eine Fortsetzung des Mietvertrages über 2022 hinaus ausgeschlossen werden. Kompromisse lehnten die Eigentümervertreter Samwers ab. Vielmehr sei der Betreibergesellschaft Milchmädchen Musikkultur GmbH unter der Leitung von Norbert Jackschenties deutlich gemacht worden, dass man sie an diesem Standort nicht mehr haben wolle.

„Abgesehen von jeder rechtlichen Grundlage für diese Forderung würde das das Aus für den Privatclub bedeuten“, sagt Jackschenties. Auch, weil die alte Paketstation des Postamtes mit eigenen Mitteln ausgebaut und dort weit mehr als 250.000 Euro investiert und zusätzlich bis zu 30 Arbeitsplätze geschaffen worden seien. Jackschenties fordert von der Stadt Berlin und der Bezirksverwaltung, dass „solche für den Club und vor allem den Konzertbetrieb geeigneten, seltenen Standorte in zentraler Lage geschützt werden, damit nicht noch mehr überteuerte Büroflächen daraus geschaffen werden.“