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Jesse F. Keeler (Death From Above) bestreitet Nähe zu "Alt-Right"-Aktivisten

Jesse F. Keeler (Death From Above) bestreitet Nähe zu „Alt-Right“-Aktivisten
Death From Above-Bassist Jesse F. Keeler hat in einem Statement Vorwürfe zurückgewiesen, denen zufolge er mit einem US-Rechtspopulisten eng befreundet sei. Keeler erklärte, es habe sich um einen alten Bekannten gehandelt, von dessen abstoßenden politische Positionen er erst spät erfahren habe.
Stuart Sevastos / CC BY 2.0

Ein Autor mit dem Pseudonym Kurt Schwitterz hatte dem Death From Above-Bassisten gestern in einem Artikel vorgeworfen, dem provokanten „Alt-Right“-Aktivisten Gavin McInnes und seiner Gruppe der „Proud Boys“ nahezustehen, die als sexistische, rassistische, fremdenfeindliche und gewaltbereite Provokateure gelten.

Demnach besuchte Jesse F. Keeler am 8. November eine Party zur US-Präsidentschaftswahl von McInnes und den Proud Boys, wie ein Foto auf dem Tumblr-Blog eines Gruppenmitglieds bestätigt. Außerdem war er seit Ende 2015 sechs Mal in der Radioshow von McInnes zu Gast gewesen (Sendungen nur gegen Bezahlung hörbar), die im August 2017 eingestellt wurde. Zudem habe McInnes Keeler in einem mittlerweile gelöschten Artikel im Februar 2016 als Mitglied der Proud Boys bezeichnet.

Keeler veröffentlichte nun ein Statement (unten in voller Länge) auf der Facebook-Seite von Death From Above, in dem er sich den Vorwürfen stellte. „Es ist schwer, irgendwo anzufangen, also werde ich mit folgendem beginnen: Ich habe kürzlich erfahren, dass ich letztes Jahr Thema in einem Artikel einer sehr umstrittenen und provokanten Medienpersönlichkeit war, Gavin McInnes“, schrieb Keeler. „Wenn da bei euch nichts klingelt, ist das vielleicht besser so. Denn was da klingelt, ist die bittere Tonart der ‚Alt-Right‘. In seinem Artikel behauptete Gavin, ich sei Mitglied seiner Gruppe, der ‚Proud Boys‘. Das ist komplett falsch. Ich würde mich niemals dieser Gruppe anschließen.“

Keeler fuhr fort, seine Beziehung zu McInnes zu erklären: Er habe diesen erstmals 2003 oder 2004 getroffen, als McInnes noch beim von ihm mitgegründeten Vice-Medienhaus gearbeitet habe. Das erste Death-From-Above-Album „You’re A Woman, I’m A Machine“ war in den USA bei Vice Records erschienen, darüber wären beide „flüchtig miteinander bekannt“ geworden. Über die Jahre hätten beide ab und an miteinander geredet, meistens über ihre Erfahrungen als Vater. McInnes Projekte in der Buch-, Comedy- und Filmwelt habe Keeler als „Fortsetzung jenes gewagten Comedy-Stils“ interpretiert, den McInnes schon bei Vice formuliert hatte. „Mit der Zeit bekam ich mit, dass sich viele Leute von Gavin persönlich und beruflich distanzierten. Ich habe das immer darunter verbucht, dass er für die Leute ‚ein bisschen viel‘ war. Kurz gesagt, ich habe ihm einen Vertrauensvorschuss gegeben.“

Keeler sei „bedauerlicherweise“ tatsächlich aus einer „morbiden Neugier“ der Einladung zu der Wahlparty gefolgt, diese zeichne ihn bekanntlich aus. „Kurz nach der Wahl fiel mir auf, dass Gavin Gewalt und eine Form radikaler Politik fördert, der ich überhaupt nicht zustimme. Ich war immer gegen Krieg und gegen Gewalt.“ Ihn mit einer rassistischen Gruppe zu assoziieren, sei auch aufgrund seines Familienhintergrunds absurd. „Was Einwanderung und Nationalismus angeht: Ich bin das Kind einer indischer Mutter und eines kanadischen Vaters.“

Keeler betonte zum Schluss noch einmal „weder ‚Alt-Right‘, noch ein White Surpremacist“ zu sein. „Es tut mir so leid, dass ich meine Familie, meine Freunde und meine Fans in diese Situation gebracht habe. Ich wollte nie über Politik reden, ich wollte nur Musik machen. Leider haben mich meine Handlungen an diesen Punkt gebracht, und das bricht mir das Herz. Offenbar gewähre ich Menschen zu schnell einen Vertrauensvorschuss, und ich hoffe, dass ihr mir einen solchen umgekehrt auch gewährt.“

Die von McInnes 2016 gegründeten Proud Boys gelten als Gruppe, die in Nordamerika offen und aggressiv Sexismus, Rassismus, Ausländerfeindlichkeit und generell eine Weiße Vorherrschaft propagiert sowie Kontakte zu Neo-Nazis pflegt. Bei Demonstrationen linkspolitischer Aktivisten fielen Mitglieder der Gruppe wiederholt durch gewalttätige Attacken auf. Dem wegen Diebstahl und Raub vorbestraften Proud Boy Kyle Chapman drohen wegen Angriffen mit einem bleigefüllten Knüppel derzeit bis zu acht Jahre Gefängnis.

Death From Above hatten im September ihr drittes Album „Outrage Is Now!“ veröffentlicht.

Facebook-Post: Jesse F. Keeler distanziert sich von Gavin McInnes und der „Alt-Right“