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Draußen! - Die Alben der Woche

Draußen! – Die Alben der Woche
Freitag ist Plattentag – und wir stellen euch wie gewohnt die wichtigsten Neuerscheinungen der Woche vor. Diesmal mit den neuen Alben von
A Tribe Called Quest,
Ein Gutes Pferd,
You Blew It! und
Wakrat. Zur Platte der Woche küren wir "Ruins" von Wolf People.

A Tribe Called Quest – „We Got It From Here, Thank You 4 Your Service“

18 Jahre nach „The Love Movement“ erscheint mit „We Got It From Here, Thank You 4 Your Service“ das sechste und letzte Studioalbum der Alternative-HipHopper A Tribe Called Quest. Und auf dem ziehen sie noch mal alle Register: Mit 16 Tracks bringt es das Album auf eine Stunde Spielzeit mit vielen hochkarätigen Beiträgen befreundeter Künstler. So ist André 3000 von Outkast auf „Kids…“ zu hören, auf „Solid Wall Of Sound“ kommt es zur ungewöhnlichen, aber sehr emotionalen Zusammenarbeit mit Busta Rhymes und Elton John. Sogar Kanye West und Jack White hatten bei der Produktion ihre Finger im Spiel. Ob mit oder ohne Gastbeiträge, auch nach den vielen Jahren klingen A Tribe Called Quest so, als wären sie nie zerstritten gewesen. Und doch ist nach der freundschaftlichen Reunion dank eines Schicksalsschlags nun endgültig Schluss: Kurz nach den Aufnahmen war Rapper Phife Dawg im Alter von 45 Jahren gestorben. Das Album ist seine letzte musikalische Hinterlassenschaft – aber eine, auf die er und die anderen drei Mitglieder ordentlich stolz sein dürfen.

Album-Stream: A Tribe Called Quest – „We Got It From Here, Thank You 4 Your Service“

Ein Gutes Pferd – „Zwischen den Zeilen ist noch Platz“

Das Jahr 2016 ist fast vorbei und bei Ein Gutes Pferd stehen alle Zeichen auf Sturm. Auf ihrem Debütalbum „Zwischen den Zeilen ist noch Platz“ präsentieren die vier Berliner glaubhaften Punkrock, der vor Sozialkritik nicht zurückschreckt und in einem Atemzug mit der Musik von Turbostaat oder Marathonmann genannt werden kann. Wenn Frontmann Aaron entsetzt über Wutbürger und Montagsdemos singt oder die heutige Leistungsgesellschaft kritisiert, wirkt das niemals aufgesetzt, sondern durch intelligente und beobachtende Texte immer authentisch. Im schnellen Zweiminüter „Schalldämpfer“ fungiert der Sänger als kühler Beobachter, in „Vogelschreck Fauch“ erzählt er eine Alltagsgeschichte, die sich mit ihrer Fülle an Symbolen auf die ganze Gesellschaft anwenden lässt und in „Unter Menschen“, das fast in Hardcore-Gefilde überwechselt, mimt er die Rolle eines Menschen, der im Gespräch mit seinen Freunden seiner Wut freien Lauf lässt. Durch diese wechselhaften Erzählpositionen, die drängende, aber niemals bedrängende Instrumentierung und die kritischen Texte, haben Ein Gutes Pferd ein Album geschaffen, dass nicht nur dem vergangenem Jahr den Mittelfinger entgegenstreckt, sondern auch einen wertvollen Beitrag zum Genre des smarten deutschen Punkrocks leistet.

Album-Stream: Ein Gutes Pferd – „Zwischen den Zeilen ist noch Platz“

You Blew It! – „Abendrot“

Mit ihrem dritten Studioalbum lassen You Blew It! den ruhigeren Tönen Raum, was nicht heißt, dass die Platte vor sich hin dämmert. Im Gegenteil, es ist ein klangliches Farbenspiel zwischen Emo- und Indierock mit fließenden Übergängen, das zwischendurch auch mal etwas lauter und heller strahlt. Die Grundierung bilden in den zwölf Tracks die schimmernden Gitarren auf denen der Gesang die inneren Befindlichkeiten aufzeichnet. Der erste Song „Epaulette“ fungiert dabei als Intro und führt behutsam mit einem tiefen Atemzug von Sänger Tanner Jones und gezupften Akustikgitarren in das Album ein. Im weiteren Verlauf hört man dessen Stimme mal unmittelbar wie im Song „Sundial Song“, mal hallend und weit entfernt wie in „Autotheology“. Der Pinselstrich führt dabei in allen Songs von leise nach laut und gibt diesen so die Möglichkeit sich zu entwickeln. Der letzte Track „Kerning“ schließt diesen Rahmen mit dunklen, dröhnenden Klängen, wobei die Gitarren vollen Klavierakkorden gewichen sind. „Abendrot“ überträgt sein Farbschema vom Cover somit gekonnt auf die Musik und hinterlässt einen eindringlichen, jedoch nicht aufdringlichen Eindruck.

Album-Stream: You Blew It – „Abendrot“

Wakrat – „Wakrat“

Wakrat, die Band um Rage Against The Machine-Bassist Tim Commerford, hat ihr gleichnamiges Debütalbum veröffentlicht. Aus Alternative Rock und politischer Dringlichkeit mischt die Band ein explosives musikalisches Gebräu und legt das Releasedatum ganz bewusst in die Woche der US-Präsidentschaftswahl. Die Texte sind dabei direkt, ohne zu beschönigen oder zu differenzieren und werden von Commerfords furiosem Bassspiel und stürmenden Gitarren untermauert. So lässt der Opener „Sober Addiciton“ dem Hörer ganze vier Sekunden Zeit bevor ihn das durch den Bass verstärkte Gitarrenriff an den Schultern packt und ordentlich durchschüttelt. Der Gesang wird dabei gegen Ende des Songs zu einem Schrei, der die im Text beschriebene Wut eindringlich zusammenfasst. Das darauffolgende „The Number“ startet mit einer dreckigen Gesangsinterpretation des Gitarrenparts und nimmt so das Intro vorweg. Hier zeigt sich unmittelbar worum es der Platte geht: die angestaute Frust möglichst laut und krachig nach außen zu tragen. Auch der Song „La Liberté Ou La Mort“ verdeutlicht diese Haltung durch ein eindrucksvolles E-Gitarren-Effektgewitter, schafft es allerdings zwischendurch in seinem wütenden Sprechgesang auch kurz innezuhalten. „Wakrat“ vereint damit neun Songs die sich abreagieren, neun Songs die wüten und fluchen und in denen Verschnaufpausen im einstelligen Sekundenbereich gemessen werden.

Album-Stream: Wakrat – „Wakrat“

Unsere aktuelle Platte der Woche, „Ruins“ von Wolf People, und alle weiteren Neuerscheinungen der Woche findet ihr in unserer Übersicht.