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Draußen! - Die Alben der Woche

Draußen! – Die Alben der Woche
Freitag ist Plattentag – und wir stellen euch wie gewohnt die wichtigsten Neuerscheinungen der Woche vor. Diesmal mit den neuen Alben von
Nots,
Kraftklub,
Sheer und
Malfunction.
Zur Platte der Woche küren wir "Tychonians" von Late Night Venture.

Nots – „We Are Nots“

„Wir sind nichts“ – so heißt die Debüt Platte des US-amerikanischen Post-Punk-Quartetts Nots frei übersetzt. Genau dies ist auch der Ansatz, den die komplett weiblich besetzte Band die Platte über verfolgt: Aggression gepaart mit einem Hauch Frust, Wehmut und Melancholie; die typischen Ingredenzien zur Musik der „No Future“-Generation. Doch was Nots aus der Masse herausstechen lässt ist die Fähigkeit, eine hibbelige Grundstimmung durch Akzentuierung in der Rhythmus- und Synthiefraktion aufrecht zu erhalten, auch wenn der Song im Midtempo angesetzt ist. „Reactor“, der mit knapp vier Minuten längste Song zum Beispiel, schafft es, trotz im Plattenkontext vergleichsweise langsamer Spielart und Tempowechsel im letzten Drittel, durch Achtel auf dem Ride-Becken und oszillierende Synthesizern ein Gefühl der Hektik in den Song zu bringen. Ebenfalls etwas langsamer, aber musikalisch der prägnanteste Song der Platte ist „White Noise“, der als Feedback-Fest zu hämmerndem Basssound und hymnenhaften Singalongs den Höhepunkt des Debüts markiert. Die schnellen „Get Along“, „Monochromatic“ und „Static“ in Abwechslung mit schweren Tracks wie „Black Mold“ geben „We Are Nots“ eine Eigendynamik die nicht in BPM-Zahlen zu messen ist.

Album-Stream: Nots – „We Are Nots“

Kraftklub – „Randale“

„Meine Freunde fragen: ‚Alter wie lang soll das noch so geh’n?'“, fragt Felix Brummer in „Alles wegen Dir“. Wenn es nach dem Publikum in der Max-Schmeling-Halle in Berlin geht für immer. Denn auf dem Live-Album „Randale“ merkt man, dass die Chemnitzer eben doch keine „Mucke zum Staubsaugen“ machen, wie es in „Juppe Fürs Gehirn“ heißt. Nein, Kraftklub machen Musik zum Tanzen und zum Mitsingen, und selbst ohne das Bildmaterial vor Augen zu haben, kann man sich die Konzertbesucher genau dabei bestens vorstellen. Die 22 Tracks der Platte performen die Indie-Rocker, teilweise mit prominenter Unterstützung von K.I.Z. und Casper, in gewohnter Stärke. Das was die Songs gegenüber den Studioaufnahmen abhebt, sind die äußerst humorigen und sympathischen Ansagen der Band und die permanente Interaktion mit dem Publikum.

Album-Stream: Kraftklub – „Randale“

Sheer – „Uneasy“

Ein großes Faible für die musikalischen 90er Jahre schwingt bei den Garage-Shoegazern von Sheer in jedem Song mit. Jeder der elf Tracks auf „Uneasy“ bietet den perfekten Soundtrack für einen verregneten Spaziergang durch eine US-Kleinstadt, in der die Zeit stehen geblieben ist. Das Quartett rund um Frontfrau Gina Almaguer schlägt auf seinem Debüt düstere, melancholische Töne an, bleibt aber nicht nur einem Genre treu. Bei „Orion“ stechen klar ihre Grunge-Einflüsse heraus, „Ojai“ hingegen erinnert an Sleater-Kinney, in „Mask“ schleicht sich dank Schellenkranz und Westerngitarren-Sound auch ein Funken Americana-Blues ein. Mit dem Titeltrack „Uneasy“ schließen sie das Album ab, einem Song über Unsicherheit und Angststörungen, einer omnipräsenten Thematik in Sheers Musik. Alles in allem erschaffen die Kalifornier eine harmonisch-homogene Umgebung für ihre Songs.

Album-Stream: Sheer – „Uneasy“

Malfunction – „Fear Of Failure“

Ganz schön negativ kommen Malfuntion aus New York State dem Hörer auf ihrem neuen Album „Fear Of Failure“. Dabei treffen weder Bandname noch Albumtitel zu. Versagensangst ist auch nicht das erste Hauptwort, das einem beim Hören des bulligen NY-Hardcore in den Sinn kommt. Maulschelle wohl eher. Backpfeife. Würgegriff. Damit wären auch schon die ersten drei Songs „Drained“, „Fear Of Failure“ und „Cut Off“ beschrieben, nach denen man zwar nur noch eine gute Viertelstunde vor sich hat, aber immerhin genau weiß, welche Art Knüppel einem um die Rübe gehauen werden. Hätte das Trommelfell einen Solarplexus, die Ohren bekämen keine Luft mehr. Es ist immer wieder beachtlich, wie viel Gift und Galle Hardcore-Shouter noch spucken können, ohne nach Epigonentum zu klingen, siehe „Drift“, das kürzeste Stück mit der längsten Nachwirkung. „Go ahead and yell/ You did it again“, heißt es da zu Beginn. Und sie tun es wieder und wieder.

Album-Stream: Malfunction – „Fear Of Failure“

Unsere aktuelle Platte der Woche, „Tychonians“ von Late Night Venture, und alle weiteren Neuerscheinungen der Woche findet ihr in unserer Übersicht.