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All That Remains: Phil Labonte verteidigt kontroverse Aussagen im Fernsehen

All That Remains: Phil Labonte verteidigt kontroverse Aussagen im Fernsehen
All That Remains-Frontmann Phil Labonte hat in einem Fernsehinterview erneut seine kontroversen Aussagen zur Diskriminierung von Schwarzen und Homosexuellen verteidigt. Dabei ließ er durchblicken, dass es ihm eigentlich nur um Aufmerksamkeit geht.

Phil Labonte zeigt sich uneinsichtig und kann die Aufregung nicht verstehen: Kürzlich war der All That Remains-Sänger in die Kritik geraten, weil er sinngemäß gesagt hatte, Homosexuelle und andere Mitglieder der LGBT-Community hätten im Vergleich zu Schwarzen wenig Grund, sich über Diskriminierung und diskriminierende Sprache zu beklagen. Dabei war auch eine Äußerung Labontes auf einer 2005 veröffentlichten Live-DVD seiner Band in den Fokus geraten, in der er gesagt hatte: „PC (Political Correctness, Anm. d. Red.) ist was für Schwuchteln“.

Seine Äußerungen hatten ihm anschließend Kritik von vielen Seiten eingebracht – unter anderem von Musikerkollege Robb Flynn von Machine Head.

In einem Interview beim US-Fernsehsender NBC hat Labonte seine Äußerungen nun als legitimen Ausdruck seiner gesetzlich garantierten Meinungsfreiheit verteidigt und interpretierte Kritik an seinen Worten als Versuch, ihm diese Freiheit abzusprechen. „Nur weil ich nicht homosexuell oder schwarz bin, heißt das nicht, dass ich mir Kommentare über die Gesellschaft verkneifen muss“, so Labonte in dem Format „The Docket“ gegenüber Moderatorin Seema Iyer.

Die Rechtsanwältin und Journalistin diskutierte mit dem Sänger über mögliche Grenzen des Rechts auf freie Meinungsäußerung und versuchte ihm klarzumachen, dass er trotz Meinungsfreiheit mit Gegenwehr rechnen müsse, wenn er beleidigende Äußerungen aus seiner sozial privilegierten Position heraus tätige.

Beim selbsterklärten Libertarier Labonte stieß sie damit größtenteils auf taube Ohren: Mit Überzeugung trug der seine Ansicht vor, es gebe „keine Worte, die zu anstößig sind, um sie zu sagen“, konnte dafür aber ausschließlich Beispiele anführen, in denen er selbst nicht zur angegriffenen Gruppe gehört. Wenn bestimmte Ausdrücke gesellschaftlich tabuisiert würden, führe das über kurz oder lang zu Gewaltakten wie dem Anschlag auf die Charlie-Hebdo-Redaktion vor wenigen Wochen in Paris, so Labontes Theorie, die er kürzlich bereits in einem Facebook-Statement ausgebreitet hatte.

Auf die Frage, warum er sich überhaupt mit Worten ausdrücken müsse, die gesellschaftlich ohnehin benachteiligte Gruppen beleidigten, antwortete der Sänger, er habe damit „Aufmerksamkeit erregen und Leute anpissen“ wollen. Außerdem gehöre es nun einmal zu seiner Persönlichkeit, Dinge deutlich auszusprechen: „Ich bin nun einmal, wie ich bin. Ich sehe nicht aus wie der typische Rockstar mit langen Haaren und Schmuck am Finger und manchmal sage ich eben anstößige Dinge. Ich will nicht versuchen, jemand darzustellen, der ich eigentlich nicht bin.“

Auch wenn er behauptete, Albumverkaufszahlen seien ihm „vollkommen egal“: Ein wenig könnte Labonte mit seinem heraufbeschworenen Sturm im Wasserglas auch den kommenden Release des siebten Albums seiner Band im Blick haben. „The Order Of Things“ erscheint am 27. Februar. Zur Vorabsingle „This Probably Won’t End Well“ hatten All That Remains kürzlich ein Musikvideo veröffentlicht.

Ein amüsantes Detail am Rande: Als Labonte erklärte, es sei für einen überzeugten Christen sicher anstößig, wenn jemand die Worte „fucking Jesus Christ“ als Fluch benutze, für ihn selbst jedoch nicht, wurde das Schimpfwort – wie im US-Fernsehen üblich – mit einem Piepton zensiert.

Video: Phil Labonte im Gespräch mit Seema Iyer

Live: All That Remains

14.06. Nickelsdorf – Nova Rock