Schon das eigentliche Konzert, dass ein Youtube-User angeblich vor einem Vierteljahrhundert selbst aufgenommen, verlegt und nun wieder ausgegraben haben will, ist trotz seiner mäßigen Tonqualität für Fans von Interesse: Die rund 55-minürige Show vom 12. Januar 1990 fängt Nirvana in Portland, Oregon im ikonischen Satyricon-Nachtclub – Dave Grohl spielte später dort seine erste Show mit den Foo Fighters – ein, wo die Band um Kurt Cobain sich mit rauem Charme, Energie und Albernheiten durch ein Set aus Bleach-Songs und Non-Album-Tracks wie den Fan-Favoriten „Sappy“ spielt.
Relevant ist die Show aber nicht nur wegen ihrer musikalischen Klasse: Zum einen springt hier angeblich der befreundete Melvins-Schlagzeuger Dale Crover für den eigentlich zu diesem Zeitpunkt aktiven Nirvana-Drummer Chad Channing ein (der die Band erst im Frühsommer 1990 verließ) – was schon deshalb möglich erscheint, weil die Melvins den Abend auch als eine von zwei Vorbands eröffneten.
Zum anderen traf Cobain im Zuge der Show angeblich auf eine Frau, die ihn nachhaltig prägen sollte: Courtney Love. Angeblich soll Love dem vorbeigehenden Cobain zugerufen haben, er sehe aus wie der Frontmann von Soul Asylum – woraufhin Cobain seine zukünftige Ehefrau und Mutter seiner Tochter Frances Bean auf ungewöhnliche Weise in einen sexuelle aufgeladenen Flirt verwickelt haben soll: Demnach packte er Love und rang auf dem Boden mit ihr. Die beiden heirateten 1992, im gleichen Jahr wurde Frances Bean geboren.
Zuletzt gab es für Fans von Nirvana und Kurt Cobain immer wieder Neuigkeiten – von alten Cobain-Mixtapes über eine für 2015 geplante, offizielle Dokumentation über die Grunge-Legende bis hin zu bisher unbekannten Fotos von Cobain und Breeders-Frontfrau und Pixies-Bassistin Kim Deal.
Stream & Setlist: Nirvana – Live At Satyricon, Portland, 12. Januar 1990
01. „Scoff“
02. „Floyd The Barber“
03. „Love Buzz“
04. „Dive“
05. „Polly“
06. „Big Cheese“
07. „Spank Thru“
08. „Sappy“
09. „Breed“
10. „Molly’s Lips“
11. „School“
12. „Been A Son“
13. „Stain“
14. „Negative Creep“
15. „Blew“
