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Korn - Interview Teil 3: Paradigmenwechsel

Korn – Interview Teil 3: Paradigmenwechsel
Acht Jahre nach dem Abgang von Gitarrist Brian "Head" Welch haben Korn in diesem Jahr die Rückkehr ihres Gründungsmitgliedes verkündet – und mit ihrem elften Album "The Paradigm Shift" nun eine neue Zusammenarbeit vorgelegt, die zurück zum alten New Metal zieht, ohne die neuen Einflüsse zu verleugnen. Im letzten von drei Interviewteilen spricht der andere Korn-Gitarrist, James "Munky" Shaffer, über die Arbeiten an dem neuen Album, den Titel – und den Pop-Gehalt der Platte.

James, wann, wo und unter welchen Umständen ist euer neues Album „The Paradigm Shift“ entstanden?

Wir haben vergangenen Herbst mit der Arbeit daran begonnen. Geschrieben haben wir die Songs zuhause in Bakersfield und fast alles auch dort aufgenommen. Nur das Schlagzeug haben wir in den NRG-Studios in North Hollywood eingespielt. Dort haben wir damals auch schon „Follow The Leader“ aufgenommen, deswegen war es nett, mal wieder vor Ort zu sein, wir haben gute Erinnerungen an das Studio.

Wie genau liefen die Arbeiten am Album ab?

Wir haben in unserem kleinen Proberaum in Bakersfield angefangen, Riffs und Ideen aufzunehmen, bis wir rund 25 davon zusammen hatten – keine vollständigen Songs, sondern zum Beispiel eine Strophe, einen Refrain oder ein Zwischenstück. Immer, wenn wir eine Idee fertig hatten, haben wir sie beiseite gelegt und nach einem neuen Ansatz gesucht. So haben wir für einige Monate gearbeitet, bevor wir unseren Produzenten Don Gilmore dazugeholt haben. Wir hatten uns zwar vorher noch mit anderen Produzenten getroffen, aber Don war derjenige, der verstanden hat, worauf es uns ankommt.

Nämlich?

Wir wollten keine Songs, die wie 1994 klingen, wir sind nicht mehr diese jungen Typen. Wir wollten frische neue Stücke, mit ein bisschen Programmierung und Electro-Elementen darin, die im Mix deutlich herausstechen sollten. Dafür war Don Gilmore der Richtige. Er hat sich unsere Demos angehört und ist jedes Fragment mit uns durchgegangen. Er meinte dann: „Dies hier klingt wie etwas, das ihr schon mal aufgenommen habt, das hier klingt dagegen absolut neu.“ Am Ende waren noch 15 Ideen übrig, die wir dann zu fertigen Songs ausgearbeitet haben und mit denen wir in die Pre-Production gegangen sind. Dann folgten die Aufnahmen für Gitarren und Bass, der Abstecher nach North Hollywood für das Schlagzeug, und am Ende hat [unser Sänger] Jonathan in Bakersfield seine Vocals aufgenommen.

Wie sehr waren Brian „Head“ Welch und Jonathan Davis in den Schreibprozess des Albums eingebunden? Brian war gerade erst zur Band zurückgekehrt und Jonathan soll zu Beginn der Arbeiten am Album gerade mit persönlichen Problemen zu kämpfen gehabt haben.

Jonathan ist tatsächlich erst Anfang 2013 dazugestoßen, nachdem er sich aus einem Wust persönlicher Angelegenheiten befreit hatte. Er hat sich dann angehört, was wir bis dahin schon fertig hatten und hat seine Ideen beigesteuert. Aber Brian war ab dem Zeitpunkt beteiligt, an dem ich ihn angerufen und zum gemeinsamen Songschreiben eingeladen hatte. Was wir dann gemeinsam erarbeitet haben, war schon der Beginn des neuen Albums.

„The Paradigm Shift“ ist ein ziemlich großer Titel für eine Platte. Was bedeutet er für dich?

Als ich über mögliche Titel nachgedacht habe, bin ich im Internet auf eine Zeichnung gestoßen, die eine Ente zeigt. Drehst du sie aber um, siehst du einen Hasen. Es ist eine Art optischer Illusion – es kommt immer darauf an, aus welchem Blickwinkel du die Dinge siehst. Was du sehen willst oder worauf dein Verstand gepolt ist. Darum geht es: Korn auf andere Art zu sehen.

Wenn du es dir aussuchen könntest: Was für eine Band sollten Korn-Fans auf „The Paradigm Shift“ entdecken?

Eine, die gereift ist, die mit neuem Leben angefüllt ist und gewissermaßen einen Neuanfang erlebt. Und ich glaube, das werden die Leute in den Songs auch erkennen.

Wenn ich sagen würde, „The Paradigm Shift“ enthält mit „Never never“ den bisher ehrlichsten Pop-Moment von Korn – wärst du zufrieden oder beleidigt?

Das ist Pop, keine Frage. Da stimme ich dir völlig zu.

War das genau so beabsichtigt oder Zufall?

Ich würde sagen, dass wir es zugelassen haben. Der Song stammt aus der Phase, als Jonathan gerade zu uns gestoßen war und selbst mit dem Schreiben begonnen hatte. Unsere Haltung war: Ok, er steht auf solche Sachen, und er öffnet sich gerade wieder, also lasst uns ihn unterstützen und dem Song ein paar Gitarren verpassen. Beteiligen wir ihn an unserem Arbeitsprozess. Daraus wurde dann die erste Single. Der Song ist nicht mein Lieblingsstück auf dem Album, aber er ist gut.

Was ist dein Favorit?

Mit gefällt „Victimized“ am besten. Er hat diese schnellen Beats, ein schweres Riff, und trotzdem einen großen, melodischen Refrain und diesen psychedelisch verhallten Gesangspart in der Mitte. Aber frag jeden Einzelnen von Korn und er wird dir einen anderen Lieblingssong nennen. Und Jonathans ist eben „Never Never“.

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