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Jack White – Lady-Gaga-Gate

Jack White – Lady-Gaga-Gate
Aufregende Tage für Jack White: Neben seinen drei Grammy-Nominierungen gönnt er sich in einem Interview mit dem Männermagazin Esquire einen vielbeachteten Lady Gaga-Diss. Prompt rudert White zurück und gibt der Zeitschrift die Schuld.

Um auf seine nächste Ausgabe hinzuweisen, veröffentlicht Esquire zunächst nur einen kleinen Ausschnitt aus dem Interview mit Jack White. Darin heißt es: „Ich glaube nicht, dass Lady Gaga ihre Kunst lebt, denn bei ihr ist alles ein einziger Kunstgriff. Es geht um Image ohne Bedeutung dahinter. Man kann sich nicht darin verbeißen, alles ist nur Soundbite. Das ist ein Zeichen unserer Zeit. Die Leute wollen es nicht anders.“

Nachdem diese Aussagen beträchtlichen Gegenwind heraufbeschwören, äußert sich White später noch mal auf der Website seines Labels Third Man Records „Ich habe in dem Interview gar nicht über Lady Gagas Musik gesprochen“, schreibt er, „und ich habe auch die Authentizität ihrer Songs nie infrage gestellt. Unsere Unterhaltung drehte sich um die Nachteile eines Images, das nur um des Images willen existiert. Ich habe gesagt, dass solche Images heutzutage kaum noch hinterfragt werden, dass sie einfach als ‚cool‘ oder ‚weird‘ akzeptiert und so an den Mann gebracht werden.“

Im Anschluss richtet sich Whites Ärger gegen Esquire und den ausnahmsweise gar nicht beteiligten NME, denen er unsaubere journalistische Arbeit vorwirft: „Es passt mir nicht, dass meine Aussagen über Lady Gagas Image in eine Art negative Kritik ihrer Musik umgewandelt werden. Wer ein Drama daraus machen will, sollte wenigstens seine Zitate richtig auf die Reihe kriegen. Man müsste Journalisten viel mehr für das, was sie schreiben, in die Verantwortung nehmen. Vor allem der NME packt alles, wonach ihm der Sinn steht, zwischen zwei Anführungszeichen und verkauft es als Zitat.“ White sorgt sich außerdem um die Folgen, die ein solcher Umgang mit Künstlern für den Musikjournalismus haben könnte. „Dieses Klatschpressen-Drama führt letztlich dazu, dass Künstler ihre Ansichten lieber nicht mehr zum Ausdruck bringen und sich stattdessen auf höfliche Soundbites beschränken. Dadurch können allerdings keine Gedanken über Kreativität und unseren vielfältigen Kunstkonsum angeregt werden.“

Kritisch und auf sehr ähnliche Weise wie in dem Esquire-Artikel hat sich White auch schon in VISIONS über Lady Gaga geäußert. In Ausgabe 230 sagt er: „Bei den White Stripes ist es nicht so gelaufen, dass ich entschieden hätte: ‚Alles muss schwarz-weiß-rot sein, und jetzt schreibe ich ein paar Songs dazu.‘ Das wäre mir zu Lady-Gaga-mäßig. Bei ihr habe ich das Gefühl, dass alles nur Symbol um des Symbols willen ist und eigentlich nichts dahintersteckt.“

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