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Berni Mayer - Varg Vikernes ist ein Arschloch

Berni Mayer – Varg Vikernes ist ein Arschloch
Heute erscheint mit "Black Mandel" (Heyne Hardcore) der zweite Kriminalroman von Ex-MTV- und VIVA-Online-Chefredakteur Berni Mayer. Wir sprachen mit dem Bayerischen Wahlberliner über das Vordringen des Black Metal in die Pop-Kultur und ließen uns drei essentielle Genre-Platten empfehlen.

Ermittelten Privatdetektiv Max Mandel und sein Kollege Siggi Singer in „Mandels Büro“ noch in einem Mordfall in der Musikszene von Berlin, unternehmen die beiden diesmal einen Trip ins ungemütliche Bergen in Norwegen. Die beiden werden auf ein Konzert eingeladen und finden sich nach einem Besäufnis mitten in einem Clankrieg der dortigen Black-Metal-Szene wieder. Auf der Suche nach dem verschwundenen Musiker Baalberith machen sie Bekanntschaft mit Kirchenbrandstiftern, Kultführern, Okkultisten und grotesken Fischgerichten.

Der Black Metal ist trotz seiner harschen, nihilistischen Natur vor allem über seine Ästhetik mittlerweile in der Popkultur angelangt. Verschnörkelte Schriftzüge auf T-Shirts, Mode-Shootings in verschneiten Wäldern und die Fotografien von Peter Beste in teuren Coffee-Table-Books: Findest du das cool, höchstens merkwürdig oder eher völlig unangebracht?

Ich finde es nicht weiter erstaunlich, wenn auch ein bisschen albern. Die Popkultur ist ja schon seit Jahren krampfhaft auf der Suche nach Extremen, mit der sie ihre Bildsprache erweitern kann, um überhaupt noch eine Sau hinterm Ofen hervorzulocken. Andererseits nehmen wir in Berlin das vielleicht auch deshalb als „hip“ wahr, weil wir in einer völlig irrealen Blase aus popsaturierten, gelangweilten Mittdreißiger Maulaffen leben. Frag mal jemand auf dem Stadtplatz in Passau, ob der weiß, was Black Metal ist. Für Peter Beste und auch den ein oder anderen Musiker freut es mich aber, wenn sie ein paar Mark verdienen.

Welche drei essentiellen Black-Metal-Alben würdest du denjenigen empfehlen, die keine Ahnung von dem Genre haben, aufgrund deines Buchs aber mal hören wollen, wie das so klingt?

Bathorys „Under The Sign Of The Black Mark“: Weil’s mein erstes Black Metal Album war, ich war gerade erst 14. Noch bevor ich meine erste Venom-Platte gekauft habe. Es geht ja beim Black Metal immer mehr um die Atmosphäre als um alles andere, und das hab ich mit dieser Platte erstmals begriffen. Die Musik hat mir nicht halb so gut gefallen wie das verbotene Gefühl, sie anzuhören.

Burzums „Filosofem“: Schweren Herzens sage ich das, weil Varg Vikernes ein Arschloch ist, aber die Platte eben Kunst und die vielleicht bedrohlichste, die ich je gehört habe. Und sie hat die Grenzen von Black Metal erweitert, unter anderem mit 25-minütigen elektronischen Meditierstücken, ohne dem Genre auch nur einen Millimeter untreu zu werden.

Darkthrone „Transilvanian Hunger“: Der Titelsong ist so unglaublich eingängig, das ist der Genre-Superhit für mich. Das „You Give Love A Bad Name “ unter den Black-Metal-Songs, und das, obwohl er schlechter produziert ist als mein erstes Demo mit 14. Und das will was heißen.

Wir verlosen drei Exemplare von „Black Mandel“.