Am 26. Juni erscheint das dritte Album von Mumia Abu-Jamal auf Alternative Tentacles. Abu-Jamal sitzt seit 1981 im Gefängnis und soll hingerichtet werden, weil er einen Polizisten ermordet haben soll. Beim Gerichtsprozess gegen den früheren Black Panther-Aktivisten gab es allerdings diverse Ungereimtheiten, weshalb weltweit zahlreiche Unterstützer fordern, dass der Prozess erneut vor Gericht kommt. Bislang hatten solche Forderungen zwar noch keinen Erfolg, Abu-Jamal kann aber immerhin seinen Bekanntheitsgrad dazu nutzen, auf die erbärmlichen Zustände in den Todestrakten amerikanischer Gefängnisse hinzuweisen und Gegner der Todesstrafe mit Argumenten zu versorgen.
Als aktiver Unterstützer hat sich den vergangenen Jahren nicht zuletzt Jello Biafra erwiesen, auf dessen Label `Alternative Tentacles` Ende Juni Abu-Jamals drittes Album „175 Progress Street“ erscheint.
Der Titel des Albums ist gleichzeitig die Adresse des Gefängnisses, in dem Abu-Jamal inhaftiert ist. Neben diversen Spoken-Word-Tracks enthält die Platte auch einige Songs, die von verschiedenen Musikern produziert wurden. Das Stück „Mumia 911“ wurde etwa von den Unbound Allstars beigesteuert, hinter dem Namen stecken Dead Prez, Pharoahe Monch, Public Enemy-Kopf Chuck D. sowie Ex-RATM-Frontmann Zack de la Rocha.
Unter den Spoken-Word-Beiträgen findet man derweil unter anderem Interviews, die Mumia Abu-Jamal mit Reggae-Legende Bob Marley, dem afrikanischen Musiker Hugh Masekela und Assata Shakur von den Black Panthers führte.