0,00 EUR

Es befinden sich keine Produkte im Warenkorb.

Startseite » News »

Vorschau: 66 Alben, auf die wir uns 2022 noch freuen

Vorschau: 66 Alben, auf die wir uns 2022 noch freuen
Die Hälfte des Jahres ist rum und der Platten-Kalender füllt sich in Zeiten vorsichtiger Corona-Entspannung wieder. Manche Platten waren lange fertig, andere verdanken wir den fehlenden Tour-Möglichkeiten, manche sind völlig unabhängig davon jetzt langsam mal „dran“. Wir haben die 66 wichtigsten kommenden Alben ab Mitte Juli für euch zusammengestellt – unterteilt danach, wie wahrscheinlich eine Veröffentlichung noch in diesem Jahr ist.
Robin Steel/David James Swanson/Pam Strohm/Tom Oxley/Ross Halfin/Matthis Van Der Meulen

SICHERE SACHEN

01. …And You Will Know Us By The Trail Of Dead – „XI: Bleed Here Now“ (VÖ: 15.07.): Wegen der Pandemie konnten auch Trail Of Dead nicht wie geplant touren – und zogen sich im Frühjahr 2021 ins Wolfshield Studio in South Austin zurück, um innerhalb von drei Monaten in Ferien-Atmosphäre ihr neues Doppelalbum „XI: Bleed Here Now“ im Quadrophonie-Surround-Sound der 70er Jahre aufzunehmen. Die paarweise veröffentlichten Songs „No Confidence“ und „Salt In Your Eyes“ sowie „Penny Candle“ und „Contra Mundum“ geben einen guten Eindruck von dessen Klangvielfalt.

02. Black Midi – „Hellfire“ (VÖ: 15.07.): Neue Runde britischer Math-Jazz-Punk-Wahnsinn: Black Midi schicken ihrem zweiten Album „Cavalcade“ kaum ein Jahr später direkt ein drittes hinterher. Und die Vorabsingles „Welcome To Hell“ und „Eat Men Eat“ machen deutlich, dass die Band nicht vor hat, ihren manischen, kunstfertigen Sound irgendwie schleifen zu lassen.

03. Interpol – „The Other Side Of Make-Believe“ (VÖ: 15.07.): Im Sommer 2021 hatten die Indie-Post-Punks um Paul Banks die Katze aus dem Sack gelassen: Schon seit Ende 2019 hätten sie an neuer Musik gewerkelt, wegen der Pandemie zunächst auf Distanz, im Laufe des Jahres 2021 aber auch wieder persönlich. Im September verriet die Band dann, dass sie mit den Produzenten Moulder & Flood in London im Studio sei, im November lagen die Arbeiten dort in den letzten Zügen. Erste Früchte davon kann man längst in Form der Songs „Toni“, „Something Changed“ und „Fables“ genießen.


Auf ein Allstar-Album lässt Ozzy Osbourne direkt ein weiteres folgen.

04. Mantar – „Pain Is Forever And This Is The End“ (VÖ: 15.07.): Das deutsche Doom-Punk-Duo hatte nach dem dritten Studioalbum „The Modern Art Of Setting Ablaze“ (2018) zunächst noch einen Abstecher in die eigene Jugend unternommen und auf „Grungetown Hooligans II“ (2020) seine Grunge- und Alternative-Wurzeln per Coversongs herausgestellt. Danach war die Arbeit am neuen Album angesagt – und das soll bereits seit August 2021 fertiggestellt sein. Die Vorabsongs „Hang ‚Em Low (So The Rats Can Get ‚Em)“ und „Odysseus“ präsentieren sich hittig und Grunge-infiziert.

05. Ty Segall – „Hello, Hi“ (VÖ: 22.07.): Ty Segall ist eher fleißige Biene als großer Sprücheklopfer: Das 13. Studioalbum „Harmonizer“ ist gerade mal ein Jahr alt, da steht mit „Hello, Hi“ schon das nächste Werk des Garage-Rock-Multitalents ins Haus. Das soll allein bei Segall zu Hause entstanden sein und sich deshalb zu seiner „bislang entspanntesten und vollständigsten Produktion“ entwickelt haben. Themen wie das Leben an sich, der freie Wille und die menschliche Existenz stecken musikalisch in glamourösem Garage-Fuzz (der Titeltrack), gemächlichem Garage-Blues mit Bläsern („Saturday Pt. 2“) und glänzenden Akustikgitarren-Nummern (das The-Mantles-Cover „Don’t Lie“).

06. Jack White – „Entering Heaven Alive“ (VÖ: 22.07.): Nach dem Gitarren-lastigeren „Fear Of Dawn“ aus dem April schickt Jack White demnächst nun noch das deutlich ruhigere, teils akustisch gehaltene Album-Gegenstück „Entering Heaven Alive“ hinterher. Den ersten Vorgeschmack bot schon die im vergangenen Jahr veröffentlichte Doppelsingle „Taking Me Back/Taking Me Back (Gently)“, deren zweite Song-Variante mit der Akustischen und Fiddle die Richtung der nun kommenden Platte vorgab. „If I Die Tomorrow“ punktete kürzlich dann mit Western-Flair in Song und vor allem Video.

07. Beach Rats – „Rat Beat“ (VÖ: 29.07.): Bei Bad Religion, den Bouncing Souls und Lifetime haben sich die Beach Rats ihre Punk-Meriten verdient, 2018 feierten die Szene-Allstars mit ihrer Debüt-EP „Wasted Time“ einen Oldschool-Sound voller 80er-Hardcore-Punk und jugendlicher Energie. Das nun folgende Debütalbum „Rat Beat“ schlägt mit dem Titeltrack, „Blown To Bits“ und „Skin, Brains, And Dubs“ in die gleiche Kerbe: Was ein Song zu sagen hat, lässt sich auch in 60 bis 90 Sekunden melodischem Punkrock sagen.


Eine Weile nach dem Live-Comeback kommt von Muff Potter auch noch eine neue Platte.

08. Soulfly – „Totem“ (VÖ: 05.08.): Schon Anfang 2021 war Max Cavalera im Studio gewesen, um ein neues Soulfly-Album aufzunehmen. Kurz stand sogar ein Release 2021 im Raum, von der Idee verabschiedete sich Cavalera aber schnell wieder, um der Platte seines Projekts Go Ahead And Die nicht in die Quere zu kommen. Nun ist „Totem“ fertig, die Vorabsingle „Scouring The Vile“ verbindet das alte Tribal-Drumming und Groove Metal mit dem im vergangenen Jahrzehnt gepflegten Hang zum extremeren Metal.

09. Osees – „A Foul Form“ (VÖ: 12.08.): Das ewig produktive Garage-, Psychrock- und Weirdo-Kollektiv aus San Francisco hat wieder was in petto: Das in Kürze erscheinende „A Foul Form“ ist bereits das 25. Studioalbum der mit zwei Schlagzeugern agierenden und Namenswechseln zugeneigten Band um Sänger und Gitarrist John Dwyer. Während „Funeral Solution“ rauschende Verzerrer, pluckernde Keys und wüsten Garage-Punk auffährt, geht es in „Perm Act“ etwas gemütlicher, aber nicht weniger kratzig zu.

10. Boris – „Heavy Rocks (2022)“ (VÖ: 12.08.): Auf den Hardcore-Sturm „No“ (2020) ließen die japanischen Experimental-Rocker in diesem Januar das postrockig entrückte „W“ folgen – zusammen bilden beide Platten das Wort „Now“ und eine Reflexion der verschiedenen Emotionen innerhalb der Pandemie. Wie macht man ein knappes halbes Jahr später auf der nächsten Platte weiter? Mit „Heavy Rocks (2022)“: Die daraus ausgekoppelten Songs „She Is Burning“ und „Question 1“ kratzen zwar mit Fuzz- und Classic-Rock ebenfalls leicht am Wahnsinn, sind aber für Boris-Verhältnisse recht traditionell instrumentiert.


Willkommen zurück, Art-Punks! Die Yeah Yeah Yeahs sind wieder da.

11. The Halo Effect – „Days Of The Lost“ (VÖ: 12.08.): Schon Ende 2021 hatten fünf ehemalige Mitglieder der schwedischen Melodic-Death-Metal-Pioniere In Flames – darunter die Gitarristen und Songschreiber Jesper Strömblad and Niclas Engelin sowie Sänger Mikael Stanne von Dark Tranquillity – ihre neue Band The Halo Effect mit der Single „Shadowminds“ eingeführt. Und das im April erschienene „Days Of The Lost“ erinnert noch angenehmer an früher. Der Rest des Albums hoffentlich auch.

12. Love A – „Meisenstaat“ (VÖ: 19.08.): Erst vor kurzem hatte Sänger Jörkk Mechenbier mit den Hamburger Post-Punk-/Rock-Allstars Trixsi eine neue Platte veröffentlicht, als nächstes ist nun seine wohl bekannteste Band dran. Love A formulieren dabei auch mit ihrem fünften Studioalbum wieder ein allumfängliches Unwohlsein gegenüber Menschen, Gesellschaft und Staat: Die Leadsingle „Will und kann nicht mehr“ ist eine Hymne der Erschöpfung und der Abspaltung, auch „Achterbahn“ trennt scharf den Wahnsinn der Zeit von der eigenen Identität ab.

13. Motorpsycho – „Ancient Astronauts“ (VÖ: 19.08.): Grob im Jahrestakt versorgen die Norweger mittlerweile ihre Fans mit neuen Platten – und darunter befinden sich quasi nie Ausfälle. Auf das üppige „Kingdom Of Oblivion“ (2021) folgt nun bereits „Ancient Astronauts“. Zu Hören gibt es noch nichts. Was man aber weiß: Motorpsycho haben im Sommer 2021 im Amper Tone Studio in Oslo aufgenommen, ohne den wegen Corona in Stockholm festsitzenden Reine Fiske, größtenteils live und mit wenigen Overdubs und einer eher „forschenden“ Natur „mit wenigen Refrains“.

14. Russian Circles – „Gnosis“ (VÖ: 19.08.): Das Post-Metal-Trio hatte inmitten der frustrierenden Tourabsagen und -verschiebungen auch Zeit für Positives gefunden: Im September 2021 waren Brian Cook und Co. in Steve Albinis Studiokomplex Electrical Audio Studio, um zusammen mit Converge-Gitarrist Kurt Ballou an den Reglern ihre achte Platte aufzunehmen. Und der mächtig drückende, Metal-lastige erste Vorabsong „Conduit“ verspricht Großes.


Ob die neue Brutus-Platte schon in den Startlöchern steht? Denkbar wär’s.

15. Long Distance Calling – „Eraser“ (VÖ: 26.08.): Die Instrumentalrock-Veteranen aus Münster peilen mit ihrer neuen Platte nicht nur einmal mehr atmosphärische, dynamische Klangweiten an, wie das ausführliche „Kamilah“ und „Giants Leaving“ als erste Singles mal wieder eindrucksvoll belegen. Das zugehörige Album bietet auch konzeptuell etwas: Jedes Stück von „Eraser“ ist einer vom Aussterben bedrohten Tierart gewidmet.

16. Machine Head – „Øf Kingdøm And Crøwn“ (VÖ: 26.08.): Seit 2018 hatten Machine Head ihre Fans immer wieder mit einzeln veröffentlichten Songs erfreut, hatten sich ab und an im Studio gezeigt – aber sich nicht dazu geäußert, wann ein Album erscheinen soll. Zuletzt wurde die Band endlich verbindlich: Eine neue, gerade im Studio entstehende Platte soll im Sommer 2022 erscheinen und von den bereits veröffentlichten Tracks zumindest „Before The Firestorm“, „Rotten“, „Arrows In Words From The Sky“ sowie „My Hands Are Empty“ enthalten. Zuletzt konnte man dann auch noch die Stücke „Chøke Øn The Ashes Øf Yøur Hate“ und „Unhalløwed“ vorab hören.

17. Muff Potter – „Bei aller Liebe“ (VÖ: 26.08.): Seit ihrer Comeback-Tour 2019 hatten Muff Potter sich offen gehalten, ob auch nochmal weitere Musik von ihnen erscheinen soll. Die Single „Was willst du“ war im Frühjahr 2020 noch für sich stehen geblieben, gut zwei Jahre später folgten jedoch zunächst die ersehnte Albumankündigung und dann drei Songs der Platte, nämlich „Ich will nicht mehr mein Sklave sein“, „Flitter & Tand“ und das teils gesprochene „Nottbeck City Limits“.


Lange angekündigt ist die neue Slipknot-Platte, bald sollte es soweit sein.

18. Muse – „Will Of The People“ (VÖ: 26.08.): Obwohl Frontmann Matt Bellamy mit „Tomorrow’s World“ 2020 seinen zweiten Solosong überhaupt veröffentlicht und später noch mit der Supergroup The Jaded Hearts Club ein Album herausgebracht hatte, war er parallel auch im Muse-Modus: Schon im Herbst 2020 bejahte er, dass seine Band für 2021 Studioaufnahmen zu einer neuen Platte planen würde. Aus Plänen wurde Realität: „Will Of The People“ erscheint Ende August und bettet den Widerstandsgeist von poppig-elektrischen bis glamrockigen Songs wie „Won’t Stand Down“, „Compliance“ und dem Titeltrack in eine Dystopie ein.

19. Pianos Become The Teeth – „Drift“ (VÖ: 26.08.): Pianos Become The Teeth haben eine erstaunliche Entwicklung hinter sich: Vom Screamo über „The Wave“-Post-Hardcore hin zu einem eher melancholischen Indierock. Legt man die neuen Singles „Genevieve“ und „Skiv“ zugrunde, hat sich dieser Trend auf „Drift“ offenbar noch verstärkt: Die Songs sind flächige, nachdenkliche, atmosphärische Titel, die wenn erst spät zu einem sanften Ausbruch findet. Aber vielleicht hat Produzent Kevin Bernsten, mit dem die Band schon ihre ersten beiden Alben aufgenommen hatte, auch Impulse zu mehr Härte gegeben?

20. Megadeth – „The Sick, The Dying… And The Dead!“ (VÖ: 02.09.): Ein Release im Frühjahr 2020 ist es bei Megadeth nicht geworden, stattdessen spielten die Metal-Veteranen ihre neuen Songs erst seit Anfang Juni 2020 im Studio ein. Nach dem „Skandal“ um und anschließenden Rauswurf von Bassist David Ellefson wurde die Platte dann im neuen Line-up fertig aufgenommen. Im Juli 2021 bestätigte Dave Mustaine den Titel, zudem stellte er die Platte für Frühjahr 2022 in Aussicht. Wegen Schwierigkeiten mit der Vinylproduktion wird es nun etwas später, dafür können Fans sich schon über den Vorabtrack „We’ll Be Back“ freuen.

21. Pabst – „Crushed By The Weight Of The World“ (VÖ: 02.09.): Hoffentlich kann das Berliner Fuzz-Trio seinen Konzert-Herbst wie geplant durchziehen – denn dann käme die neue Platte „Crushed By The Weight Of The World“ genau zum richtigen Zeitpunkt. Wobei es für die rauschhafte Energie von bereits ausgekoppelten Songs wie „Mercy Stroke“, „Locker Room“ oder „No Future? No Thanks!“ ohnehin keinen falschen Zeitpunkt gibt.


Wie weit ist die neue Platte? Nur Baroness selbst wissen es bisher.

22. The Afghan Whigs – „How Do You Burn?“ (VÖ: 09.09.): Wir fühlen mit Greg Dulli: Anfang des Jahres verlor der Afghan Whigs-Kopf seinen langjährigen Kooperationspartner Mark Lanegan. Vielleicht spendet die neue Afghan-Whigs-Platte etwas Trost, den Fans wie ihm selbst. Der energische Alternative-Grunge-Rock von „I’ll Make You See God“ und das leicht balladeske „The Getaway“ haben das Zeug dazu, der Rest des neuen Albums sicher auch.

23. Built To Spill – „When The Wind Forgets Your Name“ (VÖ: 09.09.): Der Indie/Alternative von Built To Spill ist etwas für eine eingeschworene Fan-Gemeinschaft – und gleichzeitig doch viel zu gut dafür: Die Songs der Band um Doug Martsch sind kleine, große Juwelen eines Sounds, der in den 80ern und 90ern wurzelt, ohne je in Nostalgie zu kippen. Das wird beim neuen Album nicht anders sein, beziehungsweise ist nicht anders – mit „Gonna Lose“, „Understood“ und „Fool’s Gold“ sind ja bereits genug Auszüge der Platte online.

24. Flogging Molly – „Anthem“ (VÖ: 09.09.) Im Juni – fünf Jahre nach Veröffentlichung ihres aktuellen Albums „Life Is Good“ – hatten Flogging Molly endlich ein neues Album angekündigt. Für „Anthem“ haben die Irish-Folk-Rocker mit Produzenten-Legende Steve Albini zusammengearbeitet. Die Vorabsingles „These Times Have Got Me Drinking/Tripping Up The Stairs“ und „The Croppy Boy ’98“ versprechen den Fans bekannten Sound zum Mitschaukeln und Mitsingen, und auch das ein oder andere Glas Whiskey kann man gut dazu heben.


Mantar bleiben ihrem dreckigen Doom-Punk treu, injizieren aber auch Grunge-Einflüsse.

25. Ozzy Osbourne – „Patient Number 9“ (VÖ: 09.09.): Während es in Sachen Touren und Gesundheit in den vergangenen Jahren eher schlecht für Ozzy Osbourne lief, fällt ihm das Plattenmachen anscheinend leicht: Schon direkt nach Erscheinen des Star-gespickten „Ordinary Man“ (2020) sprach der Brite von einer weiteren Platte und nahm diese tatsächlich in Angriff. Beteiligt sind Musiker von den Foo Fighters, Red Hot Chili Peppers, Metallica, Black Sabbath und vielen mehr. Der Titeltrack des neuen Werks steht schon im Stream bereit.

26. Preoccupations – „Arrangements“ (VÖ: 09.09.): Die kanadischen Post-Punks haben sich Zeit gelassen, ihr bislang aktuelles Album „New Material“ war immerhin schon 2018 erschienen. Aber das Warten hat sich gelohnt: Die Vorabsingle „Ricochet“ demonstriert Drive, Stilbewusstsein beim Sound und eine einnehmende Mischung aus monochromer Nostalgie und moderner Vorwärtsgewandheit. Da darf man sich auf „Arrangements“ freuen.

27. Death Cab For Cutie – „Asphalt Meadows“ (VÖ: 17.09.): Nach ihrer „The Georgia E.P.“ (2021) zugunsten wohltätiger Zwecke sind die Indierock-Routiniers um Sänger Ben Gibbard wieder in eigener Sache aktiv: Neue Musik stand schon seit Mai im Startblock, die Vorabsingle „Roman Candles“ scheut auch Synthies nicht, legt darunter aber auch den typisch heimeligen, liebenswerten Sound der Band aus dem Nordwesten der USA.

28. Editors – „EBM“ (VÖ: 23.09.): Lange war das Line-up der britischen Indie-Post-Punks um Sänger Tom Smith stabil, in diesem Frühjahr kam eine Veränderung: Benjamin John Power alias Blanck Mass, der bereits am Editors-Album „Violence“ (2018) als Produzent beteiligt gewesen war, stößt als festes Mitglied zu den Briten. Daher lautet der Titel des neuen Albums nach den Initialen der jeweiligen Bandprojekte auch „EBM“. Grundlegend andere Wege hat der Neuzugang seiner neuen Band dafür offenbar nicht aufgezeigt, die ersten Singles „Heart Attack“ und „Karma Climb“ bleiben einem poppigen Synth-Rock mit Schattenseite verhaftet.


Dystopien für die Gegenwart: Muse arbeiten wieder mit konzeptuellem Überbau.

29. Kraftklub – „Kargo“ (VÖ: 23.09.): Seit Ende 2018 hatten Kraftklub eine Bandpause eingelegt, Frontmann Felix Brummer hatte zwischenzeitlich unter seinem bürgerlichen Nachnamen Kummer das Soloalbum „Kiox“ (2019) veröffentlicht. Nun ist die Indie-Rap-Formation wieder da, kommt auf Tour, und das mit neuer Platte. Während die erste Auskopplung „Ein Song reicht“ nostalgische Gefühle beschwor, warf „Wittenberg ist nicht Paris“ einen kritischen, politischen Blick auf die eigene Ost-Herkunft und das Weggehen und Hierbleiben. More to come.

30. Pixies – „Doggerel“ (VÖ: 30.09.): Eigentlich wirkte der neue Pixies-Song „Human Crime“ im März schon wie ein erster Album-Vorbote. Als die Indie-Heroen „Doggerel“ dann aber ankündigten und mit einem kurzen Doku-Teaser einen Blick hinter die Kulissen gewährten, fand sich der Titel gar nicht in der Tracklist. Gute Songs nicht aufs Album nehmen, das muss man sich leisten können. Aufgrund der ersten Single „There’s A Moon On“ kann man guten Gewissens sagen: Die Pixies können.

31. Yeah Yeah Yeahs – „Cool It Down“ (VÖ: 30.09.): Anfang Mai merkten Indie-Liebhaber auf: „Neue Musik! Neue Ära!“ schrieben Yeah Yeah Yeahs zu einer Ankündigung einiger Konzerte dazu. Der neue Song „Spitting Off The Edge Of The World“ bestätigte dann, dass die New Yorker Art-Punk-Institution um Frontfrau Karen O fast zehn Jahre nach dem bislang letzten Album wieder da ist.


Die Pandemie hat das Distillers-Comeback ausgebremst, live wie auf Platte. Für wie lange noch?

32. Lamb Of God – „Omens“ (VÖ: 07.10.): Im Februar hatten schon zwei Mitglieder von Body Count darauf aufmerksam gemacht, dass Lamb Of God im Studio arbeiten – weil diese sie zum Einsingen von Background-Vocals eingeladen hatten. Mittlerweile ist bekannt: Der Nachfolger zu „Lamb Of God“ (2020) heißt „Omens“ und die erste Single „Nevermore“ trumpft mit all jenen brachialen Modern-Metal-Qualitäten auf, die die Band aus Richmond, Virginia auszeichnen.

33. Die Nerven – „Die Nerven“ (VÖ: 07.10.): Das neue Die Nerven-Album soll seit Juli 2020 „im Kasten“ sein. Dass die Stuttgarter Post-Punk-Noiserocker alles nochmal komplett über den Haufen werfen, war ohnehin nicht zu erwarten, der Nachfolger zu „Fake“ (2018) nur eine Frage der Zeit. Glücklicherweise nicht mehr so viel Zeit: Im Herbst erscheint das neue Werk, die Vorabsingle „Europa“ sorgte nicht nur musikalisch mit Akustikgitarre, giftigem Post-Punk-Bombast und entrücktem Indie für einen besonderen Moment, sondern traf mit Zeilen wie „Und ich dachte irgendwie/ In Europa stirbt man nie“ auch überragend das Gefühl vieler Menschen zum Ukraine-Krieg.

34. Ef – „We Salute You, You And You!“ (VÖ: 04.11.): Die schwedischen Post-Rocker Ef lieferten zur Ankündigung ihres neuen Albums gleich mit, warum so viel Zeit seit ihrem letzten Release – der Split-EP „Vayu“ zusammen mit Tiny Fingers (2016) beziehungsweise dem Studioalbum „Ceremonies“ (2013) – vergangen war: Familiäre Verpflichtungen und Krankheit von Bandmitgliedern hatte dafür gesorgt, dass lange die Arbeit an neuer Musik nicht möglich war. Umso größer dürfte die Vorfreude der Fans nun sein.

35. Brutus: Seit Ende 2020 schrieben Brutus im Proberaum an neuem Material, wie das Trio in den sozialen Medien durchblicken ließ. Mit Erfolg: Vor Ende des Jahres 2021 wollte das Trio um Schlagzeugerin und Sängerin Stefanie Mannaerts noch ein paar Shows spielen – und sich dann im Januar 2022 im Studio einschließen und eine neue Platte aufnehmen. Ende Januar war die die dritte Platte der Belgier bereits fertig eingespielt, die zornige erste Single „Dust“ macht Lust auf mehr.


Ist die neue Single nur der Auftakt, kommt die Mars-Volta-Reunion auf Albumlänge?

36. Clutch: Die Hard-/Stoner-/Blues-Rocker aus Germantown, Maryland hatten im Sommer 2021 mit der Vorproduktion ihres neuen Albums begonnen – und waren im November rechtzeitig mit der Platte fertig geworden, um in den USA noch einige Konzerte zu spielen. Schon vorher hatten sie zwei der neuen Tracks live ausprobiert. Und mit „Red Alert (Boss Metal Zone)“ und „We Strive For Excellence“ waren auch schon zwei neue Songs erschienen, die mutmaßlich Teil des nächsten Albums sein werden. Fehlt nur noch der Erscheinungstermin.

37. In Flames Die schwedischen Melodic-Death-Metal-Granden hatten im März in den Sozialen Medien wissen lassen, dass die Aufnahmen zu ihrem 14. Album beendet seien. Dass man wohl relativ bald mit dem neuen Album rechnen kann, lässt sich aus der jüngst erschienen ersten Single „State Of Slow Decay“ ableiten, mit der In Flames sich wieder stärker auf ihre härteren Metal-Wurzeln besinnen, aber auch die poppigen Akzente jüngerer Jahre einbinden. Ein Veröffentlichungsdatum für die Platte ist noch nicht bekannt.

38. King Gizzard & The Lizard Wizard: Klar, das manische Aussie-Psychrock-Kollektiv hat immer noch einen Kessel auf dem Feuer, immer eine weitere Platte in Arbeit. Obwohl das üppige Doppelalbum „Omnium Gatherum“ aber erst wenige Monate draußen ist, hat die Band nicht nur schon wieder mehrere neue Platten fertig – es sollen sogar noch satte drei allein in diesem Jahr erscheinen. Die Erfahrung von 2017 zeigt: Bei anderen wäre es Größenwahn, bei King Gizzard vermutlich einfach Fakt.


Eine Platte draußen, das Gegenstück schon im Anschlag: Jack White.

39. Slipknot: Die Masken-Männer aus Iowa arbeiten schon seit Ende 2020 an einem Nachfolger zu „We Are Not Your Kind“ von 2019. Damals stellte Sänger Corey Taylor noch vage einen Release 2021 in Aussicht. Seitdem wurden die Studioarbeiten aber auch mal ausgebremst, etwa durch Taylors Corona-Infektion, die im Spätsommer 2021 die letzten Gesangsaufnahmen verzögerte. Weil sonst aber schon fast alles fertig war, veröffentlichte die Band mit „The Chapeltown Rag“ im November 2021 eine erste Single. Anfang des Jahres bestätigte Taylor noch, dass die Platte 2022 kommt, letzter Stand: Neue Musik gibt es „sehr bald“ zu hören.

HOFFNUNGSTRÄGER

40. Arctic Monkeys: Ende 2020 wurden Bilder von Schlagzeuger Matt Helders im Studio öffentlich, im Januar 2021 bestätigte Helders, dass ein neues Album der Arctic Monkeys in Arbeit sei, allerdings durch die Corona-Pandemie ausgebremst würde. Seitdem blieb es bei allerhand Heimlichtuerei und Rätselraten, noch im August 2021 munkelte man lediglich, die Band habe die Aufnahmesessions zum neuen Werk abgeschlossen. Erst im November wagte sich Helders nochmal aus der Deckung: Die Platte sei so gut wie fertig, der Plan ein Release 2022 und eine Tour im Sommer. Auf die große Ankündigung warten Fans bisher aber noch.

41. Baroness: Es bleibt beim Warten: Nach dem Ende ihrer Farbcode-Alben-Ära mit „Gold & Grey“ im Sommer 2019 hatten Baroness sich seit dem Frühjahr 2020 in Zoom-Konferenzen über neue musikalische Ideen ausgetauscht und auf diesem Wege schnell 30 Songs zusammenbekommen. Ende gleichen Jahres waren die Sludge-Metaller auch im Studio gewesen. Seitdem ist nicht nur einiges an Zeit vergangen, Baroness touren aktuell auch wieder. Vielleicht widmen sie sich dann anschließend gen Herbst dem heiß erwarteten Albumrelease.


Irrwitzig produktiv wie eh und je: King Gizzard & The Lizard Wizard.

42. Crosses (†††): Es war eine der froheren Botschaften in einem an frohen Botschaften nicht unbedingt reichen 2020: Nach einem Umzug und dem Einrichten seines Heimstudios stieß Chino Moreno nach eigenen Angaben auf Material von Crosses und begann, wieder daran zu arbeiten. Nachdem gekeimte Hoffnungen auf eine Rückkehr 2018 vorerst enttäuscht worden waren, werden die neuen Songs jetzt langsam greifbar: Zum Jahreswechsel kam die frohe Botschaft, das Bandprojekt habe einen Vertrag bei Warner unterschrieben, flankiert von einer Studioversion eines Q-Lazzarus-Covers. Im März erschienen dann die beiden neuen Songs „Initiation“ und „Protection“, Moreno ließ außerdem durchblicken, dass „mehr als ein neues Album“ fertig sei. Vorfreude!

43. The Cure – „Songs Of A Lost World“: Eine neue Platte der Goth-Legenden soll schon im März 2019 fertig gewesen sein, ganze drei Platten insgesamt in Arbeit. Statt einer angedachten Veröffentlichung 2019 wurde dann aber Anfang 2020 noch gemixt – und vor lauter Unzufriedenheit beinahe alles wieder verworfen. Mittlerweile hat sich Robert Smith anscheinend wieder mit dem Material angefreundet und ein paar weitere neue Songs geschrieben. Und die 67 Minuten lange The Cure-Platte soll auch schon fertig sein – und laut Band vermutlich im September erscheinen. Hoffen wir, dass es dieses Mal klappt.

44. Noel Gallagher: Während Bruder Liam sowohl per Album als auch mit Konzerten vorgelegt hat, ist Noel noch mit der Arbeit an seiner neuen Platte beschäftigt. Was man weiß: Anfang 2022 hatte er das nächste Album der von ihm angeführten Band fertig geschrieben und ein Demo mit dem Titel „Trying To Find A World That’s Been And Gone: Part 1“ veröffentlicht. Wie weit die eigentlichen Aufnahmen zu dem Werk seitdem gediehen sind, ist nicht bekannt.


Immer eine Bank in Sachen Indie: die Pixies.

45. The Mars Volta: Schon im Februar 2018 hatte Sänger Cedric Bixler-Zavala eine Reunion von The Mars Volta angedeutet, 2019 bestätigte er das und es sah nach Albumarbeiten aus. Dann passierte erst lange nichts – und im Juni 2022 schließlich erschien zunächst eine seltsame Audio-Installation der Band, gefolgt vom neuen Song „Blacklight Shine“. Das bedeutet erstmal nichts Genaues für ein neues Album, aber der erste neue Song seit „Noctourniquet“ (2012) ist schon ein starkes Zeichen.

46. The Ocean: Mit „Phanerozoic II: Mesozoic | Cenozoic“ hatten The Ocean 2020 ein weiteres, mehrteiliges Konzeptwerk abgeschlossen, das sie anschließend im Rahmen mehrere Livestream-Events auf der Bühne weiter erforschten und die Performance unter dem Titel „Phanerozoic Live“ später veröffentlichten. Parallel bastelte das Post-Metal-Kollektiv aber schon an Neuem: Material für gleich zwei neue Alben soll die Pandemie-Ödnis abgeworfen haben, im Herbst 2021 waren schon Bass und Schlagzeug für eines davon eingespielt. Mehr ist leider noch nicht bekannt.

47. Rival Sons: Inmitten von Streaming-Events und kurzen Zeitfenstern für echte Konzerte haben die Blues-Hardrocker um Jay Buchanan auch Zeit gefunden, um einen Nachfolger zu „Feral Roots“ (2019) aufzunehmen. Der sei, Stand November 2021, „fast im Kasten“; eine weitere Session, voraussichtlich im Januar, sollte das Album rund machen. Und dann soll es „raus zu euch allen“, so die Band. Falls seitdem genug passiert ist, könnte ein Release noch in diesem Jahr klappen.


Max Cavalera und Co. haben das nächste Soulfly-Album fertig.

48. Smashing Pumpkins: Seit dem synthpoppigen „Cyr“ arbeiten die Smashing Pumpkins um Mastermind Billy Corgan schon eine Weile an einer 33 Songs starken Rockoper, die wie schon „Mellon Collie…“ (1995) und „Machina“ (2000) einem Konzept folgend einen Charakter in den Mittelpunkt stellen soll. Im August 2021 liefen die Aufnahmen bereits auf Hochtouren, im April hieß es, das 12. Studioalbum der Band sei fertig. Mit der Vorfreude warten erfahrene Billy-Corgan-Anhänger aber wohl besser, bis die Platte offiziell angekündigt ist.

WACKELKANDIDATEN

49. Björk: In der jüngeren Vergangenheit war Björk vor allem mit einer aufwändigen Livestream-Konzertserie in ihrer isländischen Heimat beschäftigt gewesen, derzeit tourt sie in Europa. Aber auch an einem neuen, zehnten Studioalbum hat die Künstlerin bereits gearbeitet. Nach ein paar kryptischen Aussagen zur Heim-Clubtauglichkeit des Materials hatte die Isländerin im Januar 2022 verlauten lassen, sie beende gerade die Arbeiten am neuen Album und dieses werde vermutlich im Sommer erscheinen. Weitere Hinweise, dass es auch so kommt, fehlen bisher jedoch.

50. Blink-182: Im Januar 2021 enthüllte Schlagzeuger Travis Barker, dass noch im gleichen Jahr ein neues Album der Pop-Punks erscheinen solle. Einen Monat später präzisierte er: Die Platte sei zu 60 Prozent fertig, unter anderem existiere ein Song mit der Sängerin Grimes und einer mit den HipHop-Künstlern Pharrell Williams und Lil Uzi Vert. Ob in die Arbeit an der Platte nach Mark Hoppus‘ überstandener Krebserkrankung aber schon wieder Schwung gekommen ist? Immerhin ist für ihn neue Musik schon wieder Thema. Dafür laboriert Barker gerade an einer akuten Bauchspeicheldrüsenentzündung. Alles weitere muss sich also zeigen.


Doppelalbum im Quadrophonie-Surround-Sound: Trail Of Dead haben einiges in petto.

51. Body Count – „Merciless“: Den klassischen Tourzyklus zu „Carnivore“ (2020) konnten Body Count wegen der pünktlich zum Release eskalierten Coronavirus-Pandemie nicht spielen. Die Band um Rapper und Anführer Ice-T hat sich jedoch entschlossen, ungerührt einfach weiterzumachen: Im Juni 2021 kündigte sie an, eine neue Platte namens „Merciless“ sei in Arbeit. Letzte Meldungen: Die Band hat im Februar 2022 offenbar auch schon etwas vom Album aufgenommen, Ende Juni war sie weiterhin bei der Arbeit. Ein Release noch in diesem Jahr? Vermutlich nicht völlig ausgeschlossen.

52. Clowns: Ihr viertes Album „Nature/Nurture“ hatten die australischen Punks 2019 veröffentlicht. Trotz Pandemie waren sie seitdem nicht untätig gewesen: 2021 sah es im Mai und Juli dank der Songs „Does It Matter?“ und „Sarah“ kurz so aus, als stünde eine neue Platte unmittelbar in den Startlöchern. Ob das so ist oder ein weiteres Album der Band aus Melbourne doch noch weiter weg, lässt sich derzeit nicht ermessen.

53. Code Orange: Die Hardcore-Punks aus Pittsburgh, Pennsylvania hatten ihr aktuelles Album „Underneath“ genau in die erste Corona-Welle hinein veröffentlicht. Seitdem waren sie jedoch trotz Kontaktbeschränkungen aktiv gewesen: Im Sommer 2021 teilten Code Orange mit, sie seien mit Smashing Pumpkins-Mastermind Billy Corgan im Studio. Mitte November kam dabei schon die Single „Out For Blood“ rum, im Januar 2022 sprach Sänger Jami Morgan davon, dass „großartige Dinge“ in der Mache seien.

54. Dead Cross: 2021 stand für Mike Patton zunächst im Zeichen der neuen Tomahawk-Platte „Tonic Immobility“, aber auch bei Dead Cross ist etwas passiert: Ende 2019 war die Musik des zweiten Albums bereits fertig, wegen der Pandemie verzögerten sich die restlichen Gesangsaufnahmen jedoch deutlich. Im Mai 2021 äußerten Bandmitglieder noch, es fehle nicht mehr viel und ein Release Ende des Jahres sei denkbar. Wie es nun angesichts Mike Pattons angeschlagener psychischer Gesundheit weitergeht, ist offen.


Ist das nächste NOFX-Album schon fertig?

55. The Distillers: Die Pandemie hat das DistillersComeback ziemlich verzögert: Nach der 2019 erschienenen neuen Single „Man vs. Magnet“ waren für den Sommer 2020 auch Europa-Shows angesetzt, Frontfrau Brody Dalle prognostizierte den Album-Release parallel zu den Shows. Seitdem heißt es warten und hoffen, das zwischengeschobene „Live In Lockdown“-Album hören – und hoffen, dass die auch 2022 wieder abgesagte Europa-Tour und das Album endlich irgendwann passieren.

56. The Gaslight Anthem: Seit 2015 waren The Gaslight Anthem größtenteils in einer Bandpause, Frontmann Brian Fallon veröffentlichte in dieser Zeit vier Soloalben und eine EP. Nun greifen die Heartland-Punks wieder gemeinsam an: Seit März ist die Band wieder offiziell aktiv, es gibt Konzerttermine und das Versprechen, gemeinsam schon wieder an neuen Songs zu schreiben. Vielleicht ist das Quartett ja schnell damit.

57. Jimmy Eat World: Die Indizien-Lage ist eher dünn: Im Juni veröffentlichten Jimmy Eat World den neuen Song „Something Loud“, der die Aufregung und Vorfreude der Band begleiten sollte, wieder live große Shows spielen zu können, aber auch einen Blick auf die eigene Vergangenheit als Band warf. Vielleicht nur ein Lebenszeichen, vielleicht aber auch nur der erste Vorbote auf ein später folgendes Album.


Bruder Liam hat bereits abgeliefert, nun könnte Noel Gallagher nachziehen.

58. Ebbot Lundberg – „Beyond The Kybalion“: 2016 veröffentlichte der ehemalige The Soundtrack Of Our Lives-Sänger hierzulande sein Solodebüt „For The Ages To Come“, für das er sich die Unterstützung der blutjungen Backing-Band The Indigo Children gesichert hatte, um seine Psychrock-Fantasien ins rechte Licht zu rücken. Der Nachfolger war mal sehr eindeutig für den 22. Februar 2022 angekündigt, nun relativiert die Webseite des Künstlers das wieder: „zwischen dem 22.02.2022 und dem 24.04.2024“ werde das Werk erscheinen. Okay…

59. Mclusky: Neues von Mclusky! Die walisischen Noiserock-Helden galten jahrelang als vorbei, doch 2019 gab es nochmal ein paar überaus erfolgreiche Shows. Bei denen hat die Band offenbar Blut geleckt: Mit „Stop Feeding The Houseplants“ hatte das Trio im November 2020 die Demo-Fassung eines neuen Songs rausgehauen. Und nicht nur das, auch ein neues Album soll entstehen. Neben den für Anfang 2023 in Australien angekündigten „Mclusky Do Dallas“-Jubiläums-Shows gibt es aber nichts Neues zu vermelden.

60. My Bloody Valentine: Die unendliche Geschichte: Ursprünglich war bei den Shoegaze-Veteranen mal von einem Album die Rede gewesen, dann hieß es, My Bloody Valentine wollten die 40 Minuten Musik auf zwei EPs aufteilen. Aus dem geplanten Releasetermin für die erste davon im Sommer 2018 wurde aber nichts, und auch das Konzept stand bald wieder in Frage: Weil so viel Material zusammenkam, sollten 2019 gleich zwei neue Platten erscheinen. Im Mai 2021 gab Mastermind Kevin Shields dann an, erste Songs im Laufe des Jahres und 2022 dann zwei Alben veröffentlichen zu wollen. Bisher erschienen: null.

61. Nine Inch Nails: Trent Reznor hatte für sich und seine Nine Inch Nails schon 2020 Touren und Albumarbeiten gleichermaßen vorgesehen. Nach den geplatzten Tourplänen Ende 2020 war dann vermutlich umso mehr Zeit. Im Frühjahr 2021 meldete sich Reznor nochmal: Nach mehreren Soundtrack-Arbeiten sei nun neue Musik seiner Band dran. Details zum Nachfolger von „Hesitation Marks“ (2013) beziehungsweise der nachträglich zum Album erklärten EP-Trilogie „Not The Actual Events“ (2016), „Add Violence“ (2017) und „Bad Witch“ (2018) stehen aus – offenbar hatte sich Reznor mit Kooperationen mit unter anderem Halsey und Danny Elfman erfolgreich davon abgehalten, an eigenen Songs zu arbeiten.


Schon eine Weile deutet sich die nächste The-Cure-Platte an. Hoffentlich bald mehr als das.

62. NOFX: Gerade mal einen Monat nach dem Erschienen von „Single Album“, der 14. Studioplatte der US-Westküsten-Punks, verkündete Frontmann Fat Mike, dass seine Band bereits an einem Nachfolger arbeite – und zwar in Form von Studioaufnahmen, nicht Schreibsessions. Seitdem gab es schon Schlagzeug-Aufnahmen, aber keine größeren Updates; auch Mikes neuer Podcast „Fat Mike’s Fat Mic“ brachte bisher keine neuen Erkenntnisse.

63. The Prodigy: Weniger als ein halbes Jahr nach dem frühen Tod ihres Shouters Keith Flint hatten The Prodigy im August 2019 ein Foto aus dem Studio veröffentlicht. „Brandneue Prodigy-Tracks sind auf dem Weg“, schrieb die Band dazu. Im September 2020 hatten die Rave-Rocker wieder „Studio-Bizniz“ zu erledigen, dann folgte im Mai 2021 ein erster Song-Teaser auf Twitter. Zuletzt kündigte die Band Konzerte für den Sommer 2022 an und versprach dafür neben altbekannten Songs „vielleicht auch ein paar, die ihr noch nie gehört habt“. Eventuell sind die Teil eines neuen Albums.

64. Slowdive: Schon Anfang Herbst 2020 posteten die britischen Showgazer Bilder aus dem Studio, die suggerierten, die fünfte Slowdive-Platte sei auf einem guten Weg. Im Februar 2022 herrschten jedoch immer noch „Studio-Vibes“ bei Rachel Goswell und Co. Ist die Platte längst fertig? Erst auf dem Weg? Alles möglich.


Wie ein Uhrwerk liefern die Norweger Motorpsycho regelmäßig tolle Platten ab.

65. Tame Impala: Kleine Bemerkung mit großer Wirkung: Im Februar ließ Tame Impala-Mastermind Kevin Parker fallen, dass er derzeit viel Zeit im Studio verbringe, ihn ein Album seiner Band beschäftige – und dieses „früher als üblich“ fertig werden könnte. Das reißt einen angesichts der fünfjährigen Produktionszeit des aktuellen Albums „The Slow Rush“ (2020) zwar nicht komplett aus den Sitzen, lässt aber Raum für Hoffnung auf einen nahenden Release.

66. Thrice: Dass Thrice auf ihr aktuelles Album „Horizons/East“ einen Widerpart namens „Horizons/West“ folgen lassen wollen, ist schon länger bekannt. Einige Songs dafür sollen schon in den Sessions von „Horizons/East“ aufgenommen worden, der Rest bereits geschrieben sein. Und es hieß mal, das Partner-Album solle weniger als ein Jahr nach dem aktuellen, im September 2021 veröffentlichten Werk folgen. Bislang gab es jedoch nur den Song „Dead Wake“ zu hören, der aber mutmaßlich eher als B-Seite zu verstehen gewesen war. Wann mehr kommt, ist offen.