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VISIONS 304 über Antisemitismus, Homophobie und Frauenverachtung im Battle-Rap

VISIONS 304 über Antisemitismus, Homophobie und Frauenverachtung im Battle-Rap
„Bring deine Alte mit, sie wird dann im Backstage zerfetzt/ Ganz normal, danach landet dann das Sextape im Netz“ oder der Auschwitz-Vergleich von Kollegah und Farid Bang: Darf man Frauenverachtung, Homophobie und Antisemitismus einfach hinnehmen, nur weil ihnen im Kontext des Battle-Rap Ausdruck verliehen wird? Wo endet die Kunstfreiheit? Und warum äußert sich die politisch bewusste Rockszene so wenig dazu? VISIONS 304 stellt Fragen und sucht nach Antworten.

Spätestens mit dem Echo-Eklat um die Rapper Kollegah und Farid Bang und eine als antisemitisch verstandene Textzeile stand der Battle-Rap wieder mal kurz im Fokus der Öffentlichkeit. Die Kritik griff jedoch zu kurz: Reden müssen wir nicht in erster Linie über die eine kalkulierte Provokation, mit der die Rapper das eigene Image als derbe Rebellen und gleichermaßen den Marktwert ihrer Musik stärkten. Sondern darüber, wie Antisemitismus, Homophobie und Frauenverachtung sich flächendeckend im Battlerap ausgebreitet haben – und warum viele Musiker für ihre abstoßenden Texte nicht geächtet, sondern von Millionen Fans und Szene-Medien gefeiert werden.

„Sie ist zu eng, ich nutze ihre Tränen als Gleitmittel“, „[Sie] Zupfen Haare aus ihren Körpern – solche Homos, solche Schwuchteln“ – wieso sind Zeilen wie diese Mainstream-tauglich, wieso regt sich kein größerer Widerspruch? Diese Frage betrifft auch die Rockszene, die zuverlässig und zu Recht Widerstand leistet, wenn Rechtsextremisten ihre menschenverachtende Ideologie verbreiten wollen. Warum also hört man von Rockbands so wenig zu dem, was sich im benachbarten HipHop abspielt?

In unserer großen Reportage in VISIONS 304 versuchen wir, uns dem Thema anzunähern und die richtigen und notwendigen Fragen zu stellen: Warum kann man einen brutalen Text wie den von Body Counts „Cop Killer“ rechtfertigen und viele Battle-Rap-Auswüchse nicht? Sind manche Battle-Rapper nur clevere Geschäftsmänner, überzeugte Antisemiten, oder doch beides? Darf man berechtigte Kritik runterschlucken, weil man Angst vor Applaus von der falschen Seite hat? Und welche rechtlichen Möglichkeiten gibt es, die Verbreitung bedenklicher Inhalte zu unterbinden?

In unserer Geschichte kommt auch Donots-Frontmann Ingo Knollmann zu Wort, der unter anderem Antworten auf die Frage findet, warum es unter Rockmusikern beim Thema Battle Rap gern mal still wird.

Ab sofort könnt ihr in VISIONS 304 unsere Story mit diesen und vielen weiteren Fragen lesen – die wir ausdrücklich als Anstoß zum Austausch über das Thema verstanden wissen wollen: Diskutiert mit uns auf Facebook, Twitter oder Instagram, oder schreibt uns per Mail. Wir sind gespannt auf eure Haltung zum Thema.

Mehr zum Thema „Kunstfreiheit und Musik“:
– Debattenbeitrag mit Fokus auf die Sicht in der HipHop-Szene
Interview Veranstalter „Don’t Let The Label Label You“
Interview Rapperin Pilz
Kommentar: „Der Ruf nach Zensur im Battle-Rap ist furchtbar bequem“
Interview Journalistin Birgit Gärtner
Interview Rapper Retrogott
Interview Punkrocker Ingo Knollmann (Donots)
– großer Essay zu Homophobie, Antisemitismus und Frauenverachtung im Battle-Rap

Mehr zu: Body Count, Donots