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    The National
    Alligator

    VÖ: 11.04.2005 | Label: Beggars/Indigo
    Text: Marcus Kalbitzer
    The National - Alligator

    New York und Manchester liegen manchmal nur einen Herzschlag auseinander. The National lassen die Ära des Post-Punk im Hier und Jetzt aufleben.

    Eine weitere Band aus New York mit klaren Verweisen an die Achtziger. The National sind allerdings schon seit 1999 aktiv, so dass man ihnen nicht den Vorwurf machen kann, das momentane Post-Punk-Revival schamlos auszunutzen. Ursprünglich stammen die einzelnen Mitglieder aus Ohio und Cincinnati. Sie haben sich im Schmelztiegel an der Ostküste gesucht und gefunden, um Musik zu machen, zu trinken und über ihre Lieblingsplatten zu diskutieren. Die ersten beiden Alben standen noch unter dem Einfluss von Americana und Alternative Country. The National vertonten die melancholische Langsamkeit des Seins mit ruhig dahin fließenden, atmosphärisch dichten Songs. Folgerichtig trug ihre zweite Platte aus dem Jahr 2003 den treffenden Titel „Sad Songs For Dirty Lovers“. Auf dem neuen Werk, das wesentlich mehr nach Großstadt klingt, erinnern der unterkühlte Gesang von Matt Berninger und das oftmals trockene, simple Schlagzeugspiel unwillkürlich an Ian Curtis und Joy Division. Berninger ist aber längst nicht so wütend wie der Frontmann der Band aus Manchester, die noch immer wie kaum eine andere für die beklemmenden, verzweifelten Momente urbanen Lebens Ende der Siebziger steht. Joy Division dienten als Blaupause für eine musikalische Ausdrucksform, die man in den darauf folgenden Jahren mit dem Begriff Post-Punk zu umschreiben suchte. In ihren elegischen Momenten erinnern The National aber noch mehr an Großmeister der Melancholie wie die Tindersticks, Doves oder Bad Seeds. Wie die Amerikaner das militärisch stampfende „Lit Up“ im Chorus in harmonische Schönheit auflösen ist einmalig und macht aus diesem Album so viel mehr als ein kaltes, muffiges Retro-Puzzle. Das ist kein Existentialismus on the rocks, sondern bewegende Musik mit emotionaler Tiefe. Waren ihre ersten Arbeiten noch der perfekte Soundtrack für Nachtfahrten über einsame Landstraßen, so erstrahlt „Alligator“ in ergreifender Melancholie, lässt sogar Grautöne warm schimmern und scheint dafür bestimmt, im gleißenden Sonnenlicht in die Spektralfarben zu zerfließen.

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