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    Neurosis
    Souls At Zero (Platten der Neunziger)

    VÖ: 01.05.1992 | Label: Alternative Tentacles/EFA
    Text: Melanie Schmidt | Erschienen in: VISIONS Nr. 88
    Neurosis - Souls At Zero (Platten der Neunziger)

    Nie klangen experimentelle Sounds und brutale Riffs verstörender: Neurosis etablieren sich als Schmerz-Macht.

    „Souls At Zero“ markierte den Wendepunkt im kreativen Schaffen der ehemaligen Crustcore-Band, die sich bis zu diesem Werk nicht grundlegend von anderen Bands des Genres unterschied. Der neu hinzugetretene Steve von Till (Gitarre, Vocals) schien das fehlende Bindeglied darzustellen, welches die Band schließlich zum Gesamtkunstwerk reifen ließ – heutzutage übrigens behauptet die Band schmunzelnd, dass Steve für die stärkeren Metal-Einflüsse verantwortlich war… „Leave me demons/ did I want you?“ – diese Beschwörungsformel und erste Zeile aus „The Web“ funktionierte quasi als neues Leitmotiv, Ziel ihres Schaffens wurde die Katharsis, die Reinigung von Körper und Seele mittels der Erfahrung von Musik und Kunst. Was sie auf späteren Alben perfektionieren, geschah auf „Souls At Zero“ noch auf sehr rohe Weise und kann musikalisch als metallische, von Crash Worship und Muslimgauze beeinflusste Crustcore-Band mit drei unterschiedlich nuancierten Sängern, einer Reihe bedrückender Movie-Samples sowie dem Einsatz von atypischen Instrumenten wie Flöte, Violine, Cello oder Trompete umrissen werden. Nicht unbedingt eine progressive Mischung, möchte man meinen, wenn man zum Beispiel Vergleiche zu deutlich älteren Werken der New Yorker Nausea zeiht, wäre da nicht jenes fast magische Moment, das live und unter Einsatz aufwühlender Projektionen einen Strudel der Emotionen formt. Ob man persönlich mehr dem am klassischen Song orientierten „Souls At Zero“ zugeneigt ist oder einem der folgenden, oft soundcollagenhaften Alben, ist reine Geschmacksache. Seine Ausnahmestellung hat „Souls At Zero“ nicht nur aufgrund der sich gerade vollziehenden Metamorphose inne, sondern auch dank Meilensteinen wie dem besagten „The Web“, „To Crawl Under One's Skin“, „A Chronology For Survival“ oder „Takeahnase“, aus denen die Band live heute noch zitiert. Leider verhalf ihr Kultstatus weder ihnen, noch der im Stillen blühenden Noise-Metal-Core-Szene (z.B. Buzz*ven, Eyehategod, Deadguy, Brutal Juice, Grinch, Blister, Optimum Wound Profile, Rorschach, Nada) je zu kommerziellen Erfolgen.

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