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    Alexisonfire
    Watch Out!

    VÖ: 02.11.2004 | Label: Defiance/Rough Trade
    10 / 12

    Aufgepasst! Die fünf Kanadier machen dem zu stagnieren drohenden Screamo-Genre ordentlich Feuer unterm Hintern. In Szenekreisen bereits seit ihrem Debütalbum hoch gehandelt, veröffentlichen die Kölner von ‚Defiance‘ nun beide Alben der Band auch hierzulande und dazu kann man sie nur beglückwünschen. Denn wo schon der Erstling durch eine ungestüme und eigenwillige Genre-Interpretation auffiel, aber noch Schwächen in Produktion und Homogenität offenbarte, schafft es die Band nun ein außerordentliches Nachfolgealbum abzuliefern. Das Sound-Grundgerüst, ein Gemisch aus Hardcore-, Punk- und Metal-Elementen, getragen von durchdringendem Gekeife und melodischen Passagen, mag ein bekanntes sein, doch Alexisonfire entgehen durch Einfallsreichtum und Spielwitz der Gefahr, auf eine simple Aggro-Emo-Dynamik zu bauen. Vielmehr stehen hier straight rockende, hymnische Ohrwürmer wie der Opener „Accidents“, „Hey It’s Your Funeral Mama“ oder „Get Fighted“ neben komplex arrangierten, rhythmisch vertrackten, progressiven, aber immer songorientierten Perlen wie „No Transistory“, „Happiness By The Kilowatt“ oder „Sharks And Danger“. Vielseitigkeit, Musikalität und der Spaß am Spiel mit Erwartungshaltungen machen die Stärke und dauerhafte Spannung aus. Abgerundet vom B-Horror-Artwork offenbaren sich Band und Album als definitives Highlight.
    Jens Mayer 10

    Ob das Screamo-Genre nun stagniert, floriert oder keinen mehr interessiert – „Watch Out!“ ist weder Rettung noch Untergang, sondern allenfalls eine kleine Fußnote. Die Gitarristen Wade und Dallas haben offensichtlich eine Vorliebe für Iron Maiden-Riffs, können aber leider nicht ganz so gut spielen, um das auch adäquat umzusetzen. Macht aber nichts, einfach immer voll in die Saiten donnern, dann fallen Unzulänglichkeiten nicht so auf. Mit dem Gesang hat man’s ähnlich gemacht: Die Tatsache, dass Frontmann George gerade mal in Ansätzen singen kann, kompensiert er durch atemloses, gleichförmiges Geschrei und die Band kleistert noch jede Menge Donots-mäßige ‚Ohohohos‘ drüber. Ganz eklatant treten die Defizite von Alexisonfire beim balladesk begonnenen „It Was Fear Of Myself That Made Me Odd“ zutage. Spätestens hier wird deutlich, dass auch der Schlagzeuger nicht in der Lage ist, den orientierungslosen Haufen zusammenzuhalten. Hier werden Hardcore-, Metal- und alle möglichen Rock-Fragmente ansatzlos miteinander verbunden und mit dem Vorschlaghammer in Form gepresst. Doch mehr noch als das Stückwerk-Songwriting nervt auf Dauer die unoriginelle, streng jambische Vokalakrobatik. Da können auch die zweifellos vorhandenen guten Ansätze nicht viel retten.
    Dirk Siepe 5

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