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    Rocky Votolato
    Suicide Medicine

    VÖ: 16.09.2003 | Label: Second Nature
    Text: Ingo Neumayer
    9 / 12
    Rocky Votolato - Suicide Medicine

    Ein Mann, viele Worte: Rocky Votolato reiht sich ein in die lange Schlange vor der Singer/Songwriter-Hall Of Fame.

    Die Votolatos sind so verschieden, wie Geschwister nur sein können: Cody schlägt Krach bei den Blood Brothers, Rocky ist der Besinnliche und Nachdenkliche. Und diesem ist mit „Suicide Medicine“ ein durchaus großer Wurf in Sachen modernes Singer/Songwritertum gelungen. Musikalisch zwar nicht ganz so tief und verzweifelt wie Elliott Smith, aber auch bei weitem nicht so leicht und Posterboy-kompatibel wie Dashboard Confessional. Wenn es sein muss, schlägt er seine eigene Schädeldecke ein, um die Songs freizulassen, die darin eingesperrt sind und sich ohne Zwang nicht raustrauen – man siehe und höre „The Light And The Sound“. Vom spröden Ich-und-meine-Gitarre-Homerecording der Anfangszeit hat sich Votolato auf diesem, seinem dritten Album entfernt, hin zu mehr Farben und mehr Formen. Rhodes, Glockenspiel, Piano, Tambourin, Mandoline rahmen ihn ein, begleiten, stützen und fördern. Diese Wandlung hat sicher auch mit Produzent und Studiomitmusiker Chris Walla (Death Cab For Cutie) zu tun, der stets die richtige Balance findet zwischen Instrumenten und Stimme. Das ist wichtig, denn Votolato hat viel zu sagen. So viel, dass die Worte oft nicht in die Zeile passen wollen. Egal, dann wird eben gestreckt, gepresst, gequetscht. Er singt über verlorene Kindheit und Selbstmordattentäter, über Liebe (gut, aber nicht da) und Kapitalismus (da, aber nicht gut), klingt mal wie Bob Dylan, mal wie Damien Rice. Das flotte „Every Red Cent“ mit seiner merkwürdigen Stimmung, die gleichzeitig hochhebt und niederdrückt, rückt ihn in die Nähe der Saddle-Creek-Posse, während „The City Is Calling“ mit seiner sanften, kaum merklichen Steigerung deutliche Death-Cab-Züge trägt. Ein Album wie ein Paar neue Stiefel: Erst unbequem, dann unverzichtbar. Und gut durch den Winter bringt es einen auch.

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