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    Xiu Xiu
    Fabulous Muscles

    VÖ: 29.03.2004 | Label: Tomlab/Indigo
    Text: Tanja Stumpff

    „Fabulous Muscles“ klingt, als habe sich Scott Walker entschieden, mit den Liars Weltschmerz, Angst und Einsamkeit zu vertonen: Ein verstörendes Experiment.

    Nach einem ersten Hördurchgang diagnostiziert man Krankheit. „There’s a pill and you’ve got to take it“ schlägt es einem theatralisch in der bitterschwarzen „l’histoire de le family“, „I Luv The Valley OH!“, entgegen. Sänger Jamie Stewarts Rache an den Eltern klingt wie die letzte Klage von Ian Curtis vorm Seil. Wir schlucken die bittere Pille, nachdem uns „Crank Heart“ bereits mit Beats und Synthies einen schrägen, fiepsigen Kater bescherte, der Jarvis Cockers Albtraum sein könnte. „It feels retarded“ lautet der Befund in dem Stück „Bunny Gamer“, das sich vom Selbstgespräch über die unerfüllte Liebe zum Dialog mit dem vergeblich Angebeteten entwickelt. Die Diagnose des „Bunny Gamer“ scheint in der Welt von Xiu Xiu Allgemeingültigkeit zu besitzen. Entworfen wird hier ein Universum der Hässlichkeit jenseits konventioneller Songstrukturen. Die mit Dissonanzen vertonte Anklage „Support Our Troops OH! (Black Angels)“, die von der Erschießung eines vier Jahre alten Mädchens erzählt, bestürzt, der als Ballade getarnte Titelsong erstickt jedwede Sentimentalität mit drastischen, verstörenden Lyrics, die sich zwischen Gewalt, schwulem Sex und Tod bewegen. „Fabulous Muscles“ besitzt faszinierende Momente, fordert auf zur Auseinandersetzung, schön ist es mit Sicherheit jedoch nicht. Indem das Abstoßende programmatisch wird, entzieht sich das Album jenseits des Genusses einer Wertung.

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