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    John Frusciante
    The Will To Death

    VÖ: 22.06.2004 | Label: Record Collection/WEA
    Text: Patrick Großmann
    7 / 12
    John Frusciante - The Will To Death

    Das kann ja heiter werden: Gleich die zweite der allesamt für 2004 angekündigten sechs Solo-Scheiben des rastlosen Peppers-Gitarreros erweist sich als fahriger Schnellschuss.

    In aktuellen Interviews hat John Frusciante beharrlich darauf verwiesen, dass er das weltliche Ende nicht fürchte. Im Gegenteil: Er sehne es herbei. Nach der verbalen Äußerung folgt jetzt die musikalische Bestätigung. Denn das minimalistische „The Will To Death“, entstanden im Doppelpass mit Kumpel Josh Klinghoffer und „recorded as if it were 1971“, ist exakt, was sein Titel verspricht: das verstörend offene LoFi-Dokument einer ins Quasi-Religiöse verklärten, zum Daseinsziel erhöhten Todessehnsucht. Ob in „A Doubt“ („We all choose to live life/ we confuse how with why“), „Time Runs Out“ oder im einfühlsam gesungenen Titeltrack („The will to death is what keeps me alive/ it’s one step away“) – unverstellter hat Frusciante seiner spinnerten Philosophie bislang nirgendwo Ausdruck verliehen. Was wenig daran ändert, dass die augenscheinliche Dringlichkeit des Sujets den Komponisten Frusciante streckenweise zu überfordern scheint: Unfertig und schludrig inszeniert wirken manche dieser Lieder abseits des Gesangs. Hauptsache, es rumpelt. Hier und da rumpelt es zur Abwechslung Drum-technisch gar nur auf einem Kanal, was den Einsatz von Kopfhörern zum Martyrium werden lässt. Da mag der Mann noch so oft beteuern, dass erst in Fehlern, im rasch Hingeworfenen wahre Größe sich zeige: Die Substanz muss stimmen, und die hatte diesmal zusammen mit der Inspiration – abgesehen von einigen Lichtblicken wie der an Cat Stevens erinnernde Wehklage „Unchanging“ oder dem herzzerreißenden „Loss“ – leider öfter Urlaub. Wer sich thematisch in dieser Platte wiederfindet, der wird sie verehren. Mir ist diese Welt zu schwarz. „It’s a pleasure to die/ a pleasure to be gone.“ Viel Spaß dann noch, Dude.

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