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    Skeleton Key
    Obtainium

    VÖ: 27.06.2003 | Label: Ipecac/EFA
    Text: Patrick Großmann
    10 / 12
    Skeleton Key - Obtainium

    Nach geharnischter Auszeit sind die amerikanischen Avantgarde-Rocker nun bei Mike Pattons ‚Ipecac‘-Label vor Anker gegangen. Eine stimmige Wahl.

    Fast sechs Jahre ist es mittlerweile her, dass Skeleton Key um Ex-Lounge-Lizard Erik Sanko mit dem bei Kritikern hoch angesehenen und damals sogar Grammy-nominierten „Fantastic Spikes Through Balloon“ die ordinary Rockwelt mit schrägem Grinsen durcheinander wirbelten. Die haben sie zweifellos genutzt: Obzwar sich ihr generell dem Abseitigen zugeneigter Sound zumindest graduell allgemeiner Nachvollziehbarkeit angenähert hat (ja, es gibt jetzt richtige Songs zu bewundern!), durchzieht doch immer noch jene ganz ureigene Auffassung von Rhythmik die elf Tracks auf „Obtainium“. Mal schleppt und faucht es wie im verschroben à la Faith No More groovenden Uptempo-Biest „Panic Bullet“, dann wieder reißen nach Fabrik riechende, unterkühlte Industrial-Loops das Zepter an sich, während nebenher eine verrostete Blues-Klampfe ihr Leben lässt („The Barker Of The Dupes“). „Sawdust“ andererseits tritt stramm gen Tanzfläche strebend den Beweis an, dass man selbst heutzutage noch Slap-Bässe einsetzen kann, ohne sich per se unmöglich zu machen. Noch beachtlicher allerdings ist (und war) ja bei Skeleton Key stets, was da eigentlich alles so aufreizend klappert, bollert, leiert und klingelt, während Sanko die Dinge wie im ulkigen „Roost In Peace“ auf die Spitze treibt oder uns mit den Sorgen ausgestopfter Vögel konfrontiert. Da werden Metallplatten mit obskuren Fundstücken und anderem Krempel traktiert, Nebengeräusche durch den Sample-Wolf gedreht und zum Hauptakteur erhoben. Als echte Bonbons erweisen sich auch das gruselige „Candy“, der Beinahe-Hit „That Tongue“ und „Kerosene“, wohingegen die dissonant-chaotische „Dingbat Revolution“ schon weniger Jedermanns Sache sein dürfte. Fein, dass sie wieder da sind.

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