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    Fireside
    Get Shot

    VÖ: 28.04.2003 | Label: V2/Zomba
    Text: Tino Hanekamp
    Fireside - Get Shot

    Zurück zum Song und hin zum Rock’n’Roll, dabei drängend, wütend, traurig, euphorisierend, bedingungslos, göttlich. Fireside zeigen’s uns.

    Das hier ist der Hammer. Anbetungswürdig! Fireside haben mit „Get Shot“ eine gutes, altes Rockalbum aufgenommen und überraschen somit schon wieder. Ihr ’98er „Uomini D’Onore“ war Post-Hardcore der Richtung Fugazi und Quicksand, das 2000er „Elite“ Lautmalerei im Post-Rock, und kaum dass man sich sorgen konnte, Fireside würden sich in seelenlosem Strukturalismus verlieren, knallen sie uns nun diesen 39-minütigen Straßenkreuzer vor die Auffahrt. Die Instrumentierung ist klar, weil traditionell: Gitarre, Bass, Schlagzeug, Gesang. Was kann man damit sagen, was nicht schon tausendfach gesagt wurde? „Get Shot“ kommt über dich wie eine Welle. Es beginnt mit einem Popsong, mit „All You Had“, diesem Lieblingslied, das rumpelt, drängt und drückt und herrliche Melodien in sich trägt. Melancholie. Wut. Energie. Frei von Klischees und Pathos beschränken sich Fireside aufs Wesentliche. Die Minimalisierung der Mittel. Eine erdige, klare Produktion, die das Gefühl gibt, die Band stünde mitten im Raum. Lieder, die mit unbedingter Direktheit daher kommen, als wollten sie gleichzeitig alles umarmen und zerstören. Stücke wie „The Betrayer“ (Pose), „Throw It Away“ (Dampframme) und „Swinging Sid’s Chain Around“ (Psycho) bedienen sich all dessen, was Rockmusik ausmacht. Sie sind eigen, euphorisierend, traurig, aufrichtig, sexy, wild und wundervoll. Inmitten eines Hardrock-Refrains klingt ein Banjo. Später quietscht ein billiges Keyboard. Plötzlich ist das Schlagzeug so weit nach vorn gemischt, dass das Blut mit doppelter Geschwindigkeit durch die Adern jagt. Hier passiert so viel mit kleinstem Aufwand. Es sind die unangestrengte Dynamik, die kleinen Kicks in Kette und die großen Melodien im wüsten Ganzen, die „Get Shot“ zum besten Rock’n’Roll-Album des bisherigen Jahres machen.

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