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    Placebo
    Sleeping With Ghosts

    VÖ: 24.03.2003 | Label: Hut/EMI
    Text: Patrick Großmann
    Placebo - Sleeping With Ghosts

    Placebo bleiben Placebo. Keine Revolution diesmal, aber ein durchaus geglückter Ausbau vorhandener Möglichkeiten in Richtung Elektronik.

    Dabei ist „Sleeping With Ghosts“, dem vierten Streich der Londoner, fast überdeutlich anzumerken, dass seine Urheber sich aus eingefahrenen Routinen zu befreien trachteten. Den Anfang macht mit „Bulletproof Cupid“ ausgerechnet ein bollernd-metallisches Instrumentalstück. Fast scheint es, als wolle man das unumstößliche Band-Markenzeichen – Molkos latent quäkigen Gesang – noch ein Weilchen verbergen, hinauszögern. Doch bereits das folgende, locker groovende „English Summer Rain“ („always stays the same / nothing ever changes (…) start again“) macht derartige Bestrebungen zunichte. Da helfen auch fleißig eingeflogene Elektro-Sounds, Loops und die insgesamt mutigere, vielschichtigere Produktion Jim Abbyss‘ (u.a. DJ Shadow, UNKLE) herzlich wenig. Wahrscheinlich könnten die drei Engländer zum Jazz konvertieren, ohne ihrem Schatten zu entkommen, der da Brian Molko heißt. Dass selbiger sich gleich in zwei gelungenen Tracks des Albums – dem stürmischen „The Bitter End“ sowie der hittigen Uptempo-Keule „This Picture“ – mit dem Phänomen des Alterns (bzw. der Furcht davor) auseinandersetzt, macht irgendwie Sinn – nicht bloß, weil der Mann langsam sein Haupthaar einbüßt. Am wirkungsvollsten tritt Abbyss‘ Einfluss im aufgeräumt-sphärischen Titelsong sowie der Abfahrt „Something Rotten“ zu Tage, die mit repetitiven Dub-Bässen, Effekt-Exzessen und Noise gleichermaßen wuchernd Stellung zum Missbrauch Minderjähriger bezieht. Wer Placebo kennt und sich weiterhin mit Molkos beschränktem Repertoire an Gesangslinien zufrieden gibt, der darf sich über ein paar neue Lieblingssongs sowie das Ausloten angrenzender Stil-Areale freuen, bekommt aber gleichwohl bewährte Kost serviert. Inklusive einiger Lückenfüller, wie immer. Mehr ist nicht drin. Jetzt müssten sie sich eigentlich auflösen.

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